Sie haben Spaß an ihrem Beruf und wollen ihn auch weiterhin haben. „Deshalb muss die Altenpflege-Ausbildung bereits jetzt ausreichend finanziert werden und nicht erst in 2020“, betont Schulleiter Dirk Raskopf. Mit einer Unterschriftenaktion zur Erhöhung der Schulkostenpauschale im Haushalt 2019 auf 490 Euro (statt bisher 280 Euro) an das Ministerium wollen auch die Schüler des Fachseminars  die Wichtigkeit des Themas unterstreichen (Foto: Claudia Kruszka, Theodor Fliedner Stiftung)
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Mülheim. Schüler und Mitarbeiter fordern eine sofortige Erhöhung der Schulkostenpauschale

Für die Altenpflege haben sich die Schüler bewusst entschieden. Ein sozialer Beruf soll es sein, sie wollen anderen Menschen helfen. In dieser Hinsicht sind die Altenpflege und die Krankenpflege gleich. In ihrer Finanzierung dagegen nicht. Für Schüler, Lehrer und Ausbildungsstätten ist das nicht zu verstehen. Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe setzt sich landesweit mit einer Aktion für die Erhöhung der Schulkostenpauschale ein. Auch die Theodor Fliedner Stiftung macht mit.

Zum Hintergrund: Mit der neuen Pflegeausbildung ab 2020 soll die Pflege besser und die Ausbildung attraktiver werden. Aber sind auch die Pflegeschulen auf die neue Ausbildung, die in 18 Monaten beginnen soll, gut vorbereitet? Denn: Altenpflegefachseminare und Krankenpflegeschulen werden seit jeher ungleich und ungerecht finanziert. Bis zu 50 Prozent weniger Zuschüsse erhält eine Altenpflegeschule pro Auszubildenden. Hier zahlt das Land. „Die Krankenpflegeschulen werden auskömmlich finanziert, was uns sehr freut. Das wünschen wir uns für die Altenpflege genauso“, betont Claudia Ott, Fachvorstand der Theodor Fliedner Stiftung.

Schließlich hat dies direkte Auswirkungen auf die Qualität und Leistungsfähigkeit der betreffenden Schule. Für die neue Pflegeausbildung ab 2020 sollen beide Schularten gleichgestellt werden. „Allerdings muss bereits jetzt die Finanzierung deutlich angepasst werden, damit sich alle Pflegeschulen umfassend vorbereiten und neues Lehrpersonal anwerben können“, macht Dirk Raskopf deutlich. Als Leiter der beiden Fachseminare für Altenpflege in der Theodor Fliedner Stiftung  muss er nicht nur Schüler, sondern auch qualifiziertes Personal gewinnen und finanzieren können.

Erhalten die Altenpflegeschulen nicht sofort eine angemessene Finanzierung des Landes, werde die hohe Anzahl an Pflegeauszubildenden in NRW vor allen Dingen in der Altenpflege nicht gehalten werden können. „Und bereits jetzt haben wir zu wenige Pflegekräfte“, sagt Claudia Ott. Nur gut ausgestattete Schulen sichern eine gute und attraktive Ausbildung, auch im Wettbewerb mit anderen Branchen. Mit einer Unterschriftenaktion von Auszubildenden und Mitarbeitenden zur Erhöhung der Schulkostenpauschale im Haushalt 2019 auf 490 Euro (statt bisher 280 Euro) will auch die Theodor Fliedner Stiftung die Wichtigkeit des Themas unterstreichen, „damit in Nordrhein-Westfalen auch in Zukunft eine gute Pflege für unsere und kommende Generationen möglich ist.“

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