Blick in die Wohnraumberatung (von links): Siegfried Henkel, Cordula Bohle, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Norbert Kallen (Foto: Rhein-Kreis Neuss)
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Rhein-Kreis Neuss. Ein Erfolg ist die Wohnraumberatung des Caritasverbands in Kooperation mit dem Rhein-Kreis Neuss. Sie hilft älteren und behinderten Menschen, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu leben und wird den Klienten auch künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der Kreis unterstützt die Einrichtung in diesem Jahr mit über 70 000 Euro. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Sozialamtsleiter Siegfried Henkel besuchten jetzt Caritas-Vorstand Norbert Kallen und Fachberaterin Cordula Bohle und ließen sich über das Angebot informieren.

„Wir haben dieses Projekt seit seiner Gründung 2011 mit bisher rund 568 000 Euro gefördert, und das ist gut angelegtes Geld, um das Leben unserer Seniorinnen und Senioren angenehmer zu machen“, so Petrauschke. Die Beratungsstelle hilft, kleine und preisgünstige sowie barrierefreie beziehungsweise barrierearme Wohnungen zu finden, unterstützt die Bewohner bei Umbaumaßnahmen und gibt Tipps, wie sie an Zuschüsse kommen. „Das alles ist wichtig, um das finanzielle Auskommen im Alter zu sichern und den Einzug ins Pflegeheim möglichst zu vermeiden“, so der Landrat.

Die Mitarbeiterinnen der Wohnberatungsagentur haben bereits zahlreiche ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder Demenz sowie deren Angehörige und Vermieter individuell beraten und viele räumliche oder bauliche Veränderungen für ein sicheres, selbständiges Wohnen auf den Weg gebracht. Dazu ist die Agentur nicht nur zu Hausbesuchen unterwegs, sondern informiert auch bei Veranstaltungen sozialer Einrichtungen und Selbsthilfegruppen.

Die Zahl der Anfragen lag 2017 bei 305. Dies entspricht einer Steigerung von nahezu sechs Prozent gegenüber 2016 mit damals 288 Wohnberatungen. Der weitaus größte Teil kam 2017 mit 145 Anfragen aus Neuss. Es folgten 68 Kontakte in Grevenbroich, 20 in Meerbusch, 19 in Dormagen, 16 in Kaarst, zehn in Korschenbroich sowie jeweils neun in Jüchen, Rommerskirchen und anderen Kommunen.

Die qualifizierten Fachberaterinnen der Caritas nehmen die Wohnsituation ihrer Kunden in den Blick, machen eine Bestandsaufnahme, weisen auf Probleme hin und zeigen Lösungen auf. Darüber hinaus vermitteln sie weitere Hilfen wie Essen auf Rädern, ambulante Pflege oder andere soziale Angebote. Bei der praktischen Umsetzung von Veränderungen in der Wohnung kommt Ines Manolias dazu. Mit der Architektin des Rhein-Kreises Neuss werden die Ideen der Caritas-Wohnberaterinnen technisch abgestimmt.

Das Spektrum möglicher Maßnahmen reicht von Hilfsmitteln wie einem Treppenlift über die Beseitigung von Stolperfallen, Ausstattungsänderungen, das Anbringen von Handläufen oder den Einbau einer Rampe für einen barrierefreien Zugang zum Haus bis hin zum Bad-Umbau. Vor- und Nachbesprechungen mit den Handwerkern gehören ebenso zum Service wie die Unterstützung bei Verhandlungen mit Vermietern oder bei der Beantragung von Zuschüssen.

Die Wohnberatung, die auch von den Pflegekassen unterstützt wird, ist erreichbar unter den Telefonnummern 0 21 31/29 12 55 (Schwerpunkt Neuss und Meerbusch), 0 21 81/81 99 360 (Schwerpunkt Grevenbroich, Rommerskirchen, Dormagen und Jüchen) oder 0 21 81/81 99 370 (Schwerpunkt Kaarst und Korschenbroich).

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