Horst Meyer, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion (Foto: privat)
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Hünxe. „Der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Gemeinde Hünxe ist ein Herzensthema. Wir wollen angemessenen Mietwohnraum für Menschen mit geringem bis mittlerem Einkommen“, begründet Horst Meyer, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, den Antrag der Sozialdemokraten.

Unter der Überschrift „Bezahlbarer Wohnraum in Hünxe“ will die SPD mit einem ganzheitlichen Wohnraumkonzept Möglichkeiten für den sozialen Wohnungsbau sowie die Schaffung neuen Baulands durch die Gemeindeverwaltung überprüfen lassen. „Immer mehr Bevölkerungsschichten, wie junge Familien, Alleinerziehende, ältere Menschen, aber auch anerkannte Flüchtlinge, finden kaum noch bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum in der Gemeinde Hünxe“, so der Sozialdemokrat Meyer. „Da bei den meisten im Gemeindegebiet geförderten Wohnungen die Mietpreisbindungen bereits oder in Kürze auslaufen, zieht dies unweigerlich Mieterhöhungen nach sich.“

Zum Beispiel könne man für Flächen, auf denen Baurecht für Wohnbebauung geschaffen wird, einen verbindlichen Anteil von 20 Prozent mietreduziertem Wohnungsbau (bei Bauprojekten von mehr als fünf Wohneinheiten) festlegen. Auch könne durch die Änderung der Grundflächenzahl (GRZ) von 0,3 auf 0,4 in allen Bebauungsplänen im Innenbereich jungen Menschen die Möglichkeit geboten werden, durch Wohnungserweiterungen und Anbauten bei ihren Familien in der Gemeinde zu verbleiben.

Ferner sollen im Rahmen eines Wohnraumkonzepts geprüft werden:

  • Bauplätze für mehrgeschossige Mietwohnungen
  • Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser
  • Einbeziehung von Außenbereichsflächen in ein beschleunigtes Verfahren (Ergänzung § 13b Baugesetzbuch)
  • generationenübergreifende Wohnkonzepte und Neubaugebiete mit unterschiedlichen Wohnformen in den Ortsteilen vorschlagen und prüfen, ob Baulücken und Hinterland bebaut und ggf. Städtebaufördermittel einbezogen werden können
  • mögliche Kooperationsmodelle mit Wohnungsbaugesellschaften (insbesondere Wohnbau Dinslaken)
  • Erwerb von Grundstücken oder von leerstehenden Gebäuden zur Schaffung von Mietwohnraum
  • die für das öffentliche Leben in der Gemeinde Hünxe wertvollen Flächen, bspw. Sport- u. Spielplätze, bleiben davon unberührt

Insellösungen und eine „kurzsichtige Sportplatzbebauung“ lösten das Problem nach SPD-Meinung hingegen nicht. So habe eine Anfrage der Ratsfraktionen von SPD und Bündnis ‘90/Die Grünen Ende 2017 ergeben, dass beispielsweise im Ortsteil Bruckhausen mehrere mögliche Entwicklungsflächen für neuen Wohnraum zur Verfügung stünden. Insgesamt könnten allein in Bruckhausen für die nächsten Jahre 163 Wohneinheiten in unterschiedlichen Wohnformen an den Standorten Danziger Platz, Lindenkamp, Brömmenkamp, Heinrich-Heine-Weg und Dinslakener Straße realisiert werden. „Leider hat man dabei den bezahlbaren Wohnraum nicht im Blick, geschweige denn, dass dies gezielt durch die Gemeinde vorangetrieben wird. Stattdessen versteift man sich auf eine mögliche und unsinnige Bebauung des dortigen Sportplatzes, wie er derzeit durch ein externes Büro geprüft wird“, so Meyer.

Hünxe sei aufgrund seiner Lage am Rande des Ruhrgebiets, dank seiner hohen Lebensqualität und guten Infrastruktur auch weiterhin eine attraktive Wohnlage für neue und zuzugswillige Familien. „Die Entwicklung eines Wohnraumkonzepts wird ein wichtiger Schritt sein, um dem wachsenden Wohnungsbedarf in den nächsten Jahren gerecht zu werden“, schließt Meyer.

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