Gemeinsam für Duisburg –  Dr. Joachim Bonn im Austausch mit MitarbeiterInnen des Caritasverbandes Duisburg, Fachbereich Gemeindecaritas: (v.l.n.r). Stefan Ricken, Horst Ambaum,  Dr. Joachim Bonn, Hiltrud Weinforth, Klaus Peter Bongardt, Alexandra Merten und  Eylem Sözeneyataroglo (Foto: Johannes Hümbs)
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Duisburg. Nach den Sommerferien bietet sich den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den sechs Schulmaterialkammern in ganz Duisburg alle Jahre wieder das gleiche Bild: Menschenmengen drängen in die Räumlichkeiten, um sich mit den wichtigsten Utensilien für einen gelingenden Start ins (Schul-)Leben zu bevorraten. Es sind so viele, dass Nummern verteilt werden müssen.

„Im letzten Jahr haben wir gut 3000 Schulkinder mit Materialien ausgestattet; wir gehen davon aus, dass es in diesem Jahr 10  bis 15% mehr werden“, rechnet Klaus-Peter Bongardt hoch. Als Fachbereichsleiter der Gemeindecaritas des Caritasverbandes Duisburg kennt er das Procedere ganz genau und weiß: Dieses Angebot wird noch auf Jahre vorgehalten werden müssen, es ist in der aktuellen Situation in Duisburg schlicht „alternativlos“.

„Es wäre daher  fatal, wenn uns Sponsoren wegbrechen würden“, betont der Caritasmann auch gleich, denn von den kleinen und großen Spenden leben die Schulmaterialkammern, die von rund 100 Ehrenamtlichen aufrecht erhalten werden.

Als wichtigsten „Anker-Spender“ bezeichnet er in diesem Zusammenhang die Sparkasse Duisburg. Sie unterstützt seit 2010 als größter Sponsor dieses wichtige Angebot für bedürftige Familien in ihrer Stadt – also von Anfang an.

Bisher konnte mit ihrer Hilfe Schulmaterial im Wert von über 100.000  Euro verteilt werden.

Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim Bonn sagte bei seinem traditionellen Jahresbesuch der Schulmaterialkammern am Mittwoch im Sozialzentrum St. Peter  auch gleich die Fortsetzung der Förderung für 2019 zu:

„Wir helfen immer wo es nötig ist, insgesamt mit Millionen im Jahr. Bei den Schulmaterialkammern geht es um Chancengleichheit von Anfang an. Die vielen Flüchtlings- und Migrantenkinder, die schon mit der Sprachbarriere zu kämpfen haben, sollen wenigstens bei ihrer Schulausstattung nicht benachteiligt sein. Für uns ist das auch eine Frage der Willkommenskultur.“

 

Bildung gehöre zu den wichtigsten Förderschwerpunkten der Sparkasse, denn nur so sei Integration möglich. Und Bildung fange mit der richtigen Ausstattung an, betont Bonn: „Eine Unterstützung der Schulmaterialkammern ist daher gleichzeitig eine Investition in die Zukunft unserer Stadt“.

Eine Investition, die die betroffenen Familien zu schätzen wissen:

„Die Eltern wollen das Beste für ihre Kinder und nehmen die Materialien mit großer Dankbarkeit entgegen“, berichtet Caritasmann Stefan Ricken. Er betreut die Schulmaterialkammer in Homberg. „Menschen, die zu uns kommen, sind keine Lauschepper“, betont auch sein Kollege Klaus Peter Bongardt. Sie alle legen die erforderlichen Nachweise  vor  und zahlen auch einen Eigenanteil, der je nach den individuellen Möglichkeiten variiert und 10% des Materialwertes nicht übersteigt.

„Viele wollen auch etwas zurückgeben“, fährt Bongardt fort, „und setzen sich ihrerseits als Ehrenamtliche in den Schulmaterialkammern ein. Das ist für alle Beteiligten eine große Hilfe, wenn wir dadurch z.B. Dolmetscher aus Syrien oder Tschetschenien dabei haben. Die alle kräftig anpacken, denn täglich liefern die Paketdienste Materialien an und Papier wiegt viel. Hier wird ordentlich geschleppt.“

Quantifizieren könne er die Menge nicht, aber im Schnitt würden an jeder der sechs Ausgabestellen in Duisburg Materialien im Wert von rund 15.000€ pro Jahr ausgegeben.

Alexandra Merten von der Gemeindecaritas in Meiderich betont: „Parallel können wir den Familien auf diesem Weg aber auch noch eine gewisse Sozialberatung zukommen lassen. Ist der Kontakt erst einmal hergestellt, können wir bei Bedarf in die Schwangerschafts- oder Schuldnerberatung vermitteln“, wobei die letztere ebenfalls von der Sparkasse Duisburg finanziert wird.

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