Der „Raum der Stille“ bietet eine Rückzugs-Möglichkeit für Eltern, um ihre Trauer aufzuarbeiten, erklärt Pflegedienstleitung und Trauerbegleiterin Gabriele Seutter (Foto: DRK-Schwesternschaft Krefeld)
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Krefeld. „Wir möchten, dass die Familien mit ihrer Trauer um das verstorbene Kind nicht allein sind“ – Nancy Gasper, Leiterin des stups-KINDERZENTRUMS der DRK-Schwesternschaft Krefeld, weist auf den nächsten Termin des Trauer-Cafés im Kinderzentrum hin: Am 16. September können sich Eltern, Geschwister und Angehörige zum Austausch im Gebäude an der Jakob-Lintzen-Straße treffen. In gemütlicher Atmosphäre, im Gespräch oder im gemeinsamen Gedenken dürfen Gefühle geteilt und gezeigt werden, die mit dem Tod des eigenen Kindes gelebt werden wollen. Denn: Ihre Kinder haben den Gefühlen meist freien Lauf gelassen, aber den Erwachsener fällt es oft schwer Gefühle zu zeigen. „Deswegen tendieren wir meist dazu diese zu verdrängen. Trauer kann nur integriert werden, wenn wir authentisch mit uns und unseren Gefühlen umgehen und diese auch da sein lassen. Nur so erlangen wir wieder das Vertrauen in uns und unseren Körper, um wieder in die Kraft kommen die Zukunft zu gestalten“, so Gabriele Seutter, Pflegedienstleitung und Trauerbegleiterin. Dabei gebe es kein Patent-Rezept: Jeder müsse seinen eigenen Weg finden, aber die Erfahrung zeige, dass der Austausch mit anderen Betroffenen oft hilfreich ist.

Das Trauer-Café hat sich seit dem letzten Jahr als Teil der Trauerarbeit im Kinder- und Jugendhospiz der Schwesternschaft etabliert. „Das ist ein Prozess, bei dem wir merken, dass das Vertrauen zwischen unseren Mitarbeiterinnen und den Angehörigen wächst. In der ersten Phase nach der Eröffnung des Kinder- und Jugendhospizes wurde dieses Angebot nicht so nachgefragt, aber das hat sich verändert“, ergänzt Gasper.

Die Kinder- und Jugendhospizarbeit verfolgt dabei den Ansatz den Eltern und Angehörigen schon vor dem Tod des Kindes Raum und Zeit zu bieten, sich mit ihrer Trauer auseinander zu setzen. „Die Erfahrung zeigt, dass Familien, die dieses tun, eine größere Chance haben später ein erfülltes Familien- und Berufsleben zu gestalten“, so Gasper.

Das Trauer-Café wird von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der DRK-Schwesternschaft begleitet, geleitet von der Pflegedienstleitung und Trauerbegleiterin Gabriele Seutter. Unterstützt werden die Treffen durch Vertreter der Seelsorge in Krefeld, quer durch alle Religionen und Konfessionen, allen voran von Anja Künzel, Behindertenbeauftragte der Diözese Aachen. Der nächste Termin ist am 16. September ab 16 Uhr, am 1. November gibt es außerdem eine Gedenkstunde für die verstorbenen Kinder und Jugendlichen des stups-KINDERZENTRUMs mit Trauer-Café. Am 9. Dezember beteiligt sich das stups-KINDERZENTRUM am weltweiten Candle Lighting-Tag. Infos gibt es bei Gabriele Seutter, Tel.: 02151 / 73 76 601 oder E-Mail: seutter@drkschwesternschaft-kr.de.

Für 2019 sind jeweils am 2. Sonntag in den „ungeraden Monaten“ von 16 bis 18 Uhr Treffen im Trauer-Café des stups-KINDERZENTRUM, Jakob-Lintzen-Str. 8, Krefeld-Königshof geplant.

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