Die beiden Preisträger: Dr. Iacopo Borsi (3. von links) und Dr. Ulrike Braun (5. von links) (Foto: privat)
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Mülheim. Zum bereits sechsten Mal wurde am 12. September 2018 der Mülheim Water Award verliehen. Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten nahm als Schirmherr des mit 10.000,- € dotierten Preises die Verleihung am Rande des Mülheimer Wasseranalytischen Seminars (MWAS 2018) in der Stadthalle Mülheim an der Ruhr vor.

In seiner Laudatio verwies Scholten darauf, dass in Mülheim an der Ruhr und in der Region sich über Jahrzehnte hinweg moderne, innovative Unternehmen aus der Wasserwirtschaft angesiedelt und etabliert haben – Versorgungsunternehmen, Anbieter von analytischen Systemen sowie Forschungsinstitute.

Die international besetzte Jury des Mülheim Water Award sprach sich in diesem Jahr für die Prämierung von zwei Projekten aus, die beide mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 5.000,- € ausgezeichnet wurden.

Für das erste Projekt mit dem Titel „Entwicklung einer schnellen und robusten Methode für die Analytik von Mikroplastik in Wasser“ zeichnen sich Frau Dr. Ulrike Braun und Ihr Team von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung verantwortlich.

Die Analytik von Mikroplastik ist ein aktuelles Thema, für das bisher vor allem Verfahren genutzt wurden, die extrem zeitaufwändig sind und keine quantitativen Aussagen zum Gehalt verschiedener Polymere in Umweltproben liefern. Als komplementäre Methode wurde jetzt ein Verfahren entwickelt, dass sowohl die sichere Identifizierung als auch deren Quantifizierung erlaubt. Der personelle Aufwand und die benötigte Messzeit je Probe sind dabei gering.

Das zweite Gewinnerprojekt, eingereicht von Dr. Iacopo Borsi aus Pisa, trägt den Titel „FREEWAT – Free and open source software tool for water management”. Dabei handelt es sich um die Entwicklung eines frei verfügbaren Programms, das mit Hilfe einer geographischen Informationssoftware die Bewertung der Wasserqualität in Flüssen, Seen und im Grundwasser vereinfacht. Es hilft Behörden, Planern und Beratern Herausforderungen im Bereich Wasseressourcenmanagement mit einer innovativen und open-source-basierten Lösung zu begegnen.

Interessenten aus Europa konnten sich in der Zeit vom 1. Dezember 2017 bis 28. Februar 2018 zum Thema “Innovationen für Wassersysteme und Wasseranalytik für eine nachhaltige Wasserwirtschaft und sichere Trinkwasserversorgung“ bewerben. Insgesamt lagen der Jury 28 Einsendungen aus 13 Ländern zur Bewertung vor. Die Bewerbungen durchliefen ein zweistufiges Auswahlverfahren.

Träger des Mülheim Water Award sind die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH und die GERSTEL GmbH & Co. KG, beide haben ihren Sitz in Mülheim an der Ruhr. Mit dem Award ausgezeichnet werden Projekte zur praxisorientierten Forschung und Entwicklung und zur Implementierung innovativer Konzepte im Bereich der Trinkwasserversorgung und Wasseranalytik.

Der Mülheim Water Award wurde erstmalig im Jahr 2006 verliehen. Im Rahmen der bislang erfolgten fünf Wettbewerbe wurden insgesamt über 100 Bewerbungen aus 20 verschiedenen europäischen Ländern eingereicht, die das gesamte Spektrum der Wasserwirtschaft abdeckten.

Weitere Informationen unter www.muelheim-water-award.com.

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