Fit für die Elternarbeit: Die zwölf neuen FamilY-Begleiterinnen nach Abschluss ihrer dreimoduligen Qualifizierung, begleitet von Sengül Safarpur vom KI (rechts außen) und Michael Kostrzewski (Foto: Stadt Krefeld, KI, Christiane Willsch)
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Krefeld. Vom Kindergartenkind zum Schulanfänger: Dieser Übergang ist für Familien ein ganz besonderer Abschnitt, handelt es sich doch um einen Zeitraum, in dem wichtige Weichen für eine erfolgreiche Schullaufbahn gestellt werden. Es gibt jetzt effektive Unterstützung für Eltern: Gerade haben zwölf „family-Begleiterinnen“ ihre Qualifizierung beendet. „Education Y“ heißt der gemeinnützige Verein, der die Fortbildung in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum (KI) und mit Unterstützung der Fachbereiche Jugendhilfe und Schule zur family-Begleiterin durchgeführt hat. Die Begleiterinnen bieten Elterngruppen in Kindertageseinrichtungen (Kitas) und Grundschulen an und geben Vätern und Müttern Unterstützung während jener sensiblen Phase des Schuleinstiegs. Drei Ausbildungsblöcke je zwei Tage dauerte die Qualifizierung.

Ziel des Bildungsprogramms ist eine größere Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche – unter anderem durch gezielte Begleitung und Anleitung von Eltern. Hier kommen die family-Begleiterinnen ins Spiel. Sie suchen schon in den Kitas den Kontakt zu den Eltern jener Kinder, denen der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule bevorsteht. Unterstützung brauchen vor allem Eltern, die kürzlich zugewandert sind – jedoch nicht nur: „Unsere Gruppen sind bunt gemischt“, erklärt Paša Muratović. Sie leitet selbst bereits zwei Elterngruppen zusammen mit zwei weiteren Frauen. Die drei sind Mütter von Schulkindern und alle drei kennen auch die Herausforderungen einer Zuwanderung. Die umfangreiche Schulung und gut ausgearbeitetes didaktisch passendes Material rüstet die Elternbegleiterinnen aus.

Die zwölf Absolventinnen bringen schon pädagogische Erfahrung mit. In den sogenannten „Rucksackgruppen“ betreuen sie seit Längerem Eltern in den Grundschulen. Jetzt sind sie qualifiziert, sich auch mit den Eltern jüngerer Kinder regelmäßig im Kontext des bevorstehenden Wechsels zu kümmern. „Angedacht sind zwölf Treffen, die vor und nach der Einschulung stattfinden“, erklärt WorkshopLeiterin Julia Krämer-Deluweit, die als Bildungsreferentin des Vereins Education Y das letzte Modul zusammen mit ihrem Kollegen Michael Kostrzewski leitet. Flexibilität ist jedoch gefragt, denn die Elterngruppen unterscheiden sich – oft besteht die Herausforderung darin, Väter und Mütter zu interessieren und von dem Wert der Gruppentreffen zu überzeugen.

Die Themen sollten alle Eltern interessieren: Wie schaffe ich eine gute Lernumgebung für mein Kind? Wieviel Unterstützung bei den Hausaufgaben ist gut? Wie fördere ich Selbstbewusstsein und Selbständigkeit? All das wird in den Treffen thematisiert, anhand von Rollenspielen, Übungen und Gesprächen gelernt. „Ich habe selbst unglaublich profitiert von der Qualifizierung“, sagt Paša Muratović, die wie alle anderen ihre Bescheinigung am Ende des Tages in den Händen hält. Die anderen Begleiterinnen pflichten ihr bei und freuen sich auf die weitere Elternarbeit.

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