Der Psychologe Professor Wolfgang Stark sprach zum Abschluss der Universitätswochen vor rund 100 Gästen in der Sparkasse darüber, warum Unternehmen nicht gunug gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Zudem stellte der Wissenschaftler seine Vision intelligenter, übergreifender Kooperationen vor (Foto: privat)
Anzeigen

Moers. Abschluss der 31. Universitätswochen in der Sparkasse

Immer mehr Unternehmen beteiligen sich an nachhaltigen Projekten und werben mit ressourcenschonenden Produkten. Hat die Wirtschaft also die Zeichen der Zeit verstanden und handelt gesellschaftlich verantwortungsvoll? – „Nein“, sagte jetzt Professor Dr. Wolfgang Stark vor gut 100 Zuhörern zum Abschluss der 31. Universitätswochen in der Hauptstelle der Sparkasse am Niederrhein. Der Organisationspsychologe beobachtet bei vielen Firmen einen ethischen Wandel und stellte dem Publikum einige Leuchtturm-Projekte vor. Doch nach jahrelanger Forschung steht für Professor Stark fest: „Die Unternehmen machen das, um ihr Image aufzupolieren und dadurch ihre Ergebnisse zu verbessern.“

An Gemeinwohl und Nachhaltigkeit ausgerichtetes Handeln könne man von der Wirtschaft nicht erwarten, sagte Professor Stark. Unternehmen und die Zivilgesellschaft funktionierten nun einmal nach unterschiedlichen Prinzipien. „Der Markt ist nicht moralisch“, bilanzierte der Wissenschaftler und entwarf einen neuen Weg. „Wir brauchen intelligente Kooperationen!“ Nur dann, wenn Unternehmen, die Zivilgesellschaft und Institutionen wie zum Beispiel Hochschulen oder gemeinnützige Verbände auf Augenhöhe zusammenarbeiteten, könnten besondere Innovationen zum Wohle aller entstehen. Zentrale Bausteine in seiner Vision seinen mutige, entscheidungsfreudige und engagierte Bürgerinnen und Bürger, so der Wissenschaftler.

Beitrag drucken
Anzeige