Oberbürgermeister Daniel Schranz (re.) sowie Vertreter von IHK, Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft, Verwaltung und Politik präsentieren auf dem Rathausvorplatz  einen e-scooter (Kleintransporter) und ein Lasten-E-Bike (Foto: Stadt Oberhausen)
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Oberhausen. Die Stadt Oberhausen hat am Montag, 5. November 2018, eine Mobilitätspartnerschaft mit der Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer und der Kreishandwerkerschaft abgeschlossen. Das gemeinsame Ziel ist es, die Luftqualität in der Stadt zu verbessern und umweltgerechte Mobilität zu fördern. Bei der Unterzeichnung betonte Oberbürgermeister Daniel Schranz die Bedeutung der Vereinbarung mit der Wirtschaft. „Die Stadt alleine könnte nicht diese Wucht erreichen. Die Mobilitätspartnerschaft ist neben dem Masterplan Saubere Luft ein weiterer Schritt hin zu einer klimagerechten Mobilität für alle Oberhausener Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aber auch für die Unternehmen.“ Vorbild der Partnerschaft ist eine entsprechende Vereinbarung der Stadt Düsseldorf mit der Wirtschaft.

„Innerhalb der Partnerschaft soll ein gemeinsames Netzwerk aufgebaut werden, in dem sich die teilnehmenden Unternehmen miteinander austauschen können, um dann eigene Ziele für das jeweils kommende Jahr zu formulieren“, erklärt Umweltdezernentin Sabine Lauxen. Im Gegenzug erhalten die Firmen Informationen zu effizienten und CO2-armen Verkehrsmitteln sowie zu aktuellen Fördermöglichkeiten. Sowohl die Handwerkskammer als auch die Industrie- und Handelskammer wollen zudem ihre Fortbildungsaktivitäten verstärken. In Workshops und Konferenzen werden die Chancen der Unternehmen mit Best-Practice Beispielen vorgestellt. „Als Wirtschaft wollen wir einen starken Beitrag leisten, um die Luft- und damit auch die Lebensqualität zu verbessern. Das kann beispielsweise durch die Umrüstung der Fuhrparke mit emissionsarmen Antrieben erfolgen. Hier haben bereits heute einige Betriebe gute Erfahrungen vorzuweisen“, weiß Dr. Gerald Püchel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Essen.

Die Stadt Oberhausen hat aufgrund ihrer bündelnden Funktion und ihrer Verantwortung für infrastrukturelle Entwicklungen die Geschäftsstellenfunktion übernehmen und wird federführend die Zusammenarbeit vorantreiben. Die Kammern und die Kreishandwerkerschaft übernehmen vorrangig die Bekanntmachung der Partnerschaft sowie den Aufbau des Netzwerks. Sie sind erster Ansprechpartner für die Unternehmen und erfassen deren angestrebte Maßnahmen und Ziele. „Die Handwerkskammer wird die Unternehmen durch ein Beratungsangebot bei der Auswahl und auch der Umsetzung der Maßnahmen unterstützen“, erläutert der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert. „Wir bieten eine orientierende Erstberatung und die Vermittlung einer Intensivberatung an.“

Die gemeinsamen Ziele sollen zeitnah im Rahmen unterschiedlicher Aktivitäten umgesetzt werden:

Effiziente und umweltgerechte…

o          … Gestaltung der Fuhrparks von Stadt und Unternehmen.

o          … Geschäftsreisen von Stadt und Unternehmen.

o          … Arbeitswege der Mitarbeiter/innen der Stadt und der Unternehmen.

o          … Wirtschafts- und Lieferverkehre.

Erarbeitung und Umsetzung weiterer Aktivitäten, die zur Verbesserung der Luftqualität in Oberhausen beitragen.

Mitglied im Netzwerk können alle Unternehmen der Initialpartner werden, die sich zur effizienten und umweltgerechten Mobilität in ihrem Betrieb bekennen und sie in ihrer Unternehmensphilosophie verankern. Dies soll in alle betrieblichen Bereiche hineinwirken — von den Arbeitswegen der Beschäftigten über Geschäftsreisen bis hin zur eigenen Fahrzeugflotte und den Lieferverkehren. Die Partnerschaft verzichtet dabei auf Vorschriften und Verbote und setzt vielmehr konsequent auf Freiwilligkeit und Selbstbindung. „Wir wollen Betriebe motivieren, sich mit ihrer betrieblichen Mobilität stärker auseinanderzusetzen. Dazu gehört, sich systematisch mit der Frage zu beschäftigen, wie Fahrten effizienter gestaltet oder sogar vermieden werden können. Ein Beispiel hierfür ist, gemeinsam statt jeder für sich zur Arbeit zu fahren“, erklärt Jutta Kruft-Lohrengel, Präsidentin der IHK zu Essen. Einzige Verpflichtung ist eine jährliche Berichtspflicht zum Stand der geplanten Aktivitäten. Darüber hinaus müssen für das nachfolgende Jahr weitere Ziele festgelegt werden. Dies sollte jedoch für viele Oberhausener Unternehmen keine große Hürde darstellen, da sich „schon einige Handwerksbetriebe auf den Weg gemacht haben und bereits gute Beispiele für eine effiziente und umweltgerechte Mobilität liefern. Das ist eine wichtige Basis, auf der die Mobilitätspartnerschaft aufbauen kann, denn die vielen Erfolgsgeschichten sollen anderen Unternehmen Mut machen, eigene Lösungen mit ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu entwickeln“, so Kreishandwerksmeister Jörg Bischoff. Die Vereinbarung zur Mobilitätspartnerschaft gilt zunächst bis zum 31. Dezember 2021.

Die innerstädtische Luftbelastung mit Stickstoffdioxid in Oberhausen wird maßgeblich durch den Verkehr verursacht. Daher müssen schnellstmöglich Maßnahmen, die für einen emissionsarmen Verkehr sorgen, umgesetzt werden. Oberbürgermeister Schranz betont: „Die Partnerschaft hat nicht nur das Ziel, die Feinstaub- und insbesondere NOX-Belastung im Stadtgebiet zu reduzieren, sondern auch die durch den Verkehr entstehenden CO2-Emissionen nachhaltig zu senken und somit einen spürbaren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Oberhausen zu leisten“.

 

Geschäftsstelle der Mobilitätspartnerschaft:

Maik Ballmann

Stadt Oberhausen

Technisches Rathaus

Bahnhofstraße 66, Zimmer: C706

46145 Oberhausen

Telefon: 0208 825-3518

mobilitaetspartnerschaft@oberhausen.de

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