Die Medienscouts, Oberbürgermeister Sören Link und den Novitas BKK-Vorstandsvorsitzenden Frank Brüggemann (Foto: privat)
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Duisburg. Novitas BKK ehrt Schülerinnen und Schüler für ihr Engagement gegen Cybermobbing

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Sören Link hat die Novitas BKK gestern zum zweiten Mal das „Duisburger Beispiel“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Preisträger in diesem Jahr: Die Medienscouts der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Duisburg-Rheinhausen.

Die Medienscouts, das sind Andrea, Sandy, Alexander, Richard, Dustin, Maximilian, Nico, Philip und Simon, alle zwischen 14 und 16 Jahren. Die neun sind schulinterne Helfer, die ihre Mitschüler bei allen Problemen rund um Handy und Computer unterstützen. Sie halten Vorträge in den Klassen, informieren rund ums Thema Internet und beraten bei Cybermobbing. Das Projekt richtet sich in erster Linie an Fünft- oder Sechstklässler, die den verantwortungsvollen Umgang mit WhatsApp, Instagram und Co. erst noch lernen müssen.

„Die Medienscouts“, freute sich Oberbürgermeister Sören Link bei seiner Begrüßung, „sind ein toll durchdachtes Projekt, das ohne erhobenen Zeigefinger auskommt. Vielen Dank an die Novitas BKK, dass sie solche Beispiele in die Öffentlichkeit rückt. Denn da gehören sie hin.“

Die Vorstellung als „Duisburger Beispiel“ ist nicht mit einer Geldprämie verbunden. Die Novitas BKK verknüpft die Preisverleihung aber im Rahmen des Präventionsgesetzes mit einer Projektförderung.

„Für die Kids“, so Frank Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Novitas BKK, „sind digitale Medien heutzutage allgegenwärtig. Sie wachsen ganz selbstverständlich mit ihnen auf. Leider aber nicht nur mit den positiven Seiten. Hass im Netz, Gewaltvideos, Cybermobbing oder illegale Film- und Musikdownloads – das sind nur einige Beispiele für die negativen Seiten der digitalen Welt. Und die machen auch vor Schulen nicht Halt.“

Frank Brüggemann richtete sich in seiner Laudatio direkt an die Schülerinnen und Schüler: „Ihr wurdet zu Experten für Medien ausgebildet, und euer Alter ist dabei ein entscheidender Vorteil. Denn Jugendliche nehmen Tipps von Gleichaltrigen meist besser an, als von Lehrern oder Eltern. Ihr seid ein tolles Beispiel dafür, welche Möglichkeiten jeder einzelne von uns hat, sich aktiv für andere einzusetzen. Und ihr zeigt, wie vielfältig und brandaktuell Prävention sein kann.“

Nach der offiziellen Preisübergabe erzählten die Medienscouts selbst von ihrem Projekt. Maximilian (16): „Wir gehen in die Klassen und klären über Cybermobbing und Kettenbriefe auf. Früher hatte ich selbst Angst vor Kettenbriefen. Wenn man als Fünftklässler einen Brief erhält, in dem steht, dass die Eltern sterben, wenn man ihn nicht weiterschickt, dann bekommt man natürlich Panik. Wir klären auf, warum es so wichtig ist, diese Kettenbriefe nicht weiterzusenden.“

Betreut werden die Medienscouts von Lehrerin Ulrike Huft, Lehrer Patrick Nowak und Ann Vo-Than (Projekt „Teach First“). Die ursprüngliche Idee zu den Medienscouts stammt von Lehrer Bernd Wagner, der inzwischen seinen wohlverdienten Ruhestand genießt.

Zum Schluss gab Medienscout Richard (14) noch Tipps, wie man sich bei Cybermobbing verhalten sollte: „Bleib ruhig, du bist nicht allein. Dokumentiere die Angriffe, blockiere die Personen und melde sie. Verteidige dich und denk immer daran: Du bist in Ordnung! Es sind die Menschen, die andere mobben, die nicht viel im Hirn haben.“

Inzwischen passiert es immer seltener, dass die Medienscouts an ihrer Schule eingreifen müssen. Einen besseren Beweis dafür, wie wirksam ihre Arbeit ist, gibt es wohl nicht.

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