hinten vl: Marcus Wellhöner, Hans-Martin Schlebusch, Minister Hendrik Wüst, Hans-Joseph Krupp (Vors. MIT), Stefan Lomberg sowie vorn vlnr: Ursula Bellenbaum, Dr. Margrit Toma-Dislich, Dr. Henner Tilgner, Dr. Ilselore Paschmann ( © Wellhöner)
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Mülheim. Umfangreiche Investitionen in Infrastruktur bringen NRW voran

Zu ihrem 22. Martinsgansessen konnte der Vorsitzende der Mülheimer CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Hans-Joseph Krupp einen besonderen Gast begrüßen: den Minister für Verkehr des Landes NRW Hendrik Wüst, zugleich auch Landesvorsitzender der MIT-NRW. „Unsere Verkehrssysteme in Nordrhein-Westfalen, ob Straße, Schiene oder Wasserwege, sind samt und sonders gleich marode,“ eröffnete Wüst seinen Vortrag vor über 60 geladenen Gästen scheinbar pessimistisch. Doch schickte er die gute Nachricht gleich hinterher: „Über 50 Mrd. € werden 2030 in Infrastruktur investiert, in Bundes- und Landesstraßen, in Schienennetz und Wasserwege.“ Natürlich müssten die Planungs- und Genehmigungsverfahren besser organisiert und vor allem verkürzt werden, genauso wie die eigentliche Bautätigkeit. „Lieber sperren wir Autobahnen über ein Wochenende ganz, als den Autofahrern wochenlange Staus zuzumuten“, warb Wüst um Verständnis: „Weniger Bauzeit ist weniger Stauzeit.“

Wobei die allermeisten Staus heute überwiegend nicht durch PKW-Verkehr, sondern durch den stark zunehmenden LKW-Verkehr verursacht werden. „Logischerweise müssen wir mehr Frachtverkehr auf die Schiene bringen“, so Wüst, „aber nicht durch ideologisch motivierte Verbote und Steuererhöhungen, sondern indem wir zahlreiche konkrete Einzelmaßnahmen in Angriff nehmen.“ Dazu gehört z.B. der Ausbau der Betuwe-Linie nach Rotterdam.

Digitalisierung ist auch im Verkehr keine Zukunftsmusik mehr. So gibt es beim autonomen Fahren bereits konkrete Teststrecken in NRW. Den ÖPNV können digitale Systeme in vielfältiger Hinsicht enorm verbessern, ob beim Ticketkauf oder mit speziellen Apps für ÖPNV-on-demand, also individuell bestellbare Kleinfahrzeuge, wie sie schon in Duisburg in Erprobung sind. Im Luftverkehr fördert NRW verstärkt das Elektrofliegen, was eine neue Ära im Flugverkehr einleiten wird.

„Für all diese Entwicklungen ist der Input der Unternehmen unverzichtbar. Wir wollen die Wirtschaft von den Zwängen und Belastungen der rotgrünen Vorgängerregierung befreien und bringen deshalb ein Entfesselungspaket nach dem anderen auf den Weg“, erklärte der Minister. „Denn Bürokratie ist wie Unkraut – an beides muß man regelmäßig ran.“

Abschließend konstatierte Wüst gutgelaunt: „Die Landesregierung arbeitet ausgesprochen einig und erfolgreich, und mein Ressort ist mit hinreichenden Mitteln ausgestattet – ich bin ein glücklicher Verkehrsminister!“ Kurzer Verblüffung folgte großer Applaus. Nach reger Diskussion dankte MIT-Vorsitzender Krupp Minister Wüst für die höchst informativen Einblicke in die Planungen und stellte zuversichtlich fest: „So bekommt NRW den Verkehr der Zukunft in den Griff!“

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