Eva Legermann (Foto: Roland Beyer)
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Kamp-Lintfort. Außenspieler haben es beim Handball oft nicht leicht. Schließlich sind sie sehr abhängig von Pässen der Rückraumspieler. Bleiben diese aus, „verhungern“ einige Außenspieler. Dabei zeigt Eva Legermann eindrucksvoll, wie gut es funktionieren kann, wenn man eine Außenspielerin in Szene setzt:

Mit 37 Toren aus zwölf Spielen ist die 22-Jährige eine der  Leistungsträgerinnen des TuS Lintfort und trug einen großen Anteil zu den ersten vier Saisonsiegen des Aufsteigers in der Zweiten Liga bei.

Rituale sind das A und O vieler Sportler. Legermann sitzt vor jedem Spiel in der Kabine in einer Ecke – zu Hause wie auswärts. Doch auf der Spielfläche steht die Studentin der Angewandten Kognitions- und Medienwissenschaft stets prompt im Mittelpunkt: Schnell auf den Beinen – trotz 1,76 m Körperlänge – erzielt sie viele ihrer Tore per Tempogegenstoß. Aber auch ihre platzierten Würfe von Linksaußen lassen die Herzen der TuS-Fans höher schlagen.

„Wenn wir aber mit vielen Toren aus dem Rückraum gewinnen, ist es auch gut“, sagt die gebürtige Duisburgerin bescheiden. Sie unterstreicht damit aber auch das gute Klima innerhalb der Mannschaft. „Wir verstehen uns innerhalb des Teams alle super und unternehmen auch regelmäßig was zusammen“, so Legermann, die 2014 vom SSV Gartenstadt nach Kamp-Lintfort gewechselt war. Die damals 17-Jährige hatte zuvor meist im Rückraum agiert, fand ihren Platz beim TuS aber schnell auf Linksaußen und hat damit kein Problem: „Ich spiele gerne auf Außen.“

Nicht nur der Sprung von Gartenstadt nach Lintfort sei groß für sie gewesen – ebenso der Wechsel der Dritten zur Zweiten Liga nach den Aufstiegen 2016 und 2018. Schließlich habe man lernen müssen, „öfters zu verlieren. Ich finde, dass man auch gerade aus klaren Niederlagen sehr viel lernt“, so Legermann. Und sie ergänzt noch: „Es ist eine große Ehre für mich, in der Zweiten Liga spielen zu dürfen.“

Bereits ihre Eltern spielten Handball, sodass Legermann als Kind „kaum eine Wahl hatte. Handball ist die absolut beste Sportart. Sie lebt von der Schnelligkeit, vom Körperkontakt und es wird mit Kopf gespielt. Fußball ist mir dagegen zu langweilig.“ Sechs seiner bislang acht Zähler holte der TuS bislang zu Hause. Mit den eigenen Fans im Rücken läuft es offensichtlich runder in Lintfort.

Legermann erklärt: „Es macht natürlich mehr Spaß, vor so vielen eigenen Zuschauern zu spielen und die Unterstützung zu bekommen. Wir sind aber auswärts genauso motiviert und bei An- und Abreise natürlich nicht allein unterwegs. Wir werden in Bus und Zug stets bestens unterhalten.“

Ihre sehr wenige Freizeit widmet Legermann, die zudem bei den Krefelder Stadtwerken arbeitet, ihren Freunden, ihrer Familie und ihrem Freund, der ebenfalls Handball spielt. Innerhalb ihrer Mannschaft ist unter anderem ihre Aufgabe, die Saisonabschlussfahrt zu organisieren. An Pfingsten geht es dann traditionell auf die spanische Ferieninsel Mallorca. Mit dabei werden auch die ehemaligen TuS-Akteurinnen Angelika Bensch und Kyra Teixeira da Silva sein. Doch bis dahin gilt es sportlich, ein Ziel zu realisieren, wofür Eva Legermann ein gutes Gefühl hat: „Ich bin optimistisch, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“

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