Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Foto: Kugler, Steffen)
Anzeige

Krefeld. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt nach Krefeld. Am Samstag, 2. Februar, wird er als Schirmherr der Initiative „Demokratie ganz nah – Ideen für ein gelebtes Grundgesetz“ die Demokratiewerkstatt in der Alten Samtweberei besuchen. Darüber hinaus besichtigt der Bundespräsident in der Bauhaus-Stadt zwei Attraktionen des Jubiläumsjahres „Bauhaus 100“.

Zu Beginn seines Aufenthalts wird Bundespräsident Steinmeier um 12.30 Uhr von Oberbürgermeister Frank Meyer im Krefelder Rathaus empfangen, wo er auch mit den ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und den Spitzen der Ratsgruppen ins Gespräch kommt. „Das ist der erste Besuch eines amtierenden Bundespräsidenten in Krefeld seit der 300-Jahr-Feier ‚Deutsche in Amerika‘ vor mehr als 35 Jahren. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in unserer Stadt empfangen dürfen“, erklärt der Oberbürgermeister.

In Krefeld startet damit die Veranstaltungsreihe „Demokratie ganz nah“, die der Bundespräsident zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes initiiert hat. Als Schirmherr hatte er zuvor einen Ideenwettbewerb aller 16 Landeszentralen für politische Bildung zu diesem Thema ausgerufen und trifft nun erstmals die Akteure beispielhafter Projekte. Am Nachmittag ist er dafür bei der Demokratiewerkstatt Krefeld zu Gast und nimmt in der Alten Samtweberei am Werkstatt-Tag „Demokratie im Quartier“ teil. Abends lädt er Engagierte der politischen Bildung zu einem Empfang ins Kulturzentrum Fabrik Heeder ein. Dort findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Demokratie ganz nah – Wie gelingt aufsuchende politische Bildung?“ statt.

Weiterer Besuchsorte stehen im Zusammenhang mit dem Bauhaus-Jahr. Gemeinsam mit den örtlichen Bundestagsabgeordneten Otto Fricke, Kerstin Radomski, Ulle Schauws und Ansgar Heveling wird sich der Bundespräsident die von Ludwig Mies van der Rohe erbauten Häuser Lange und Esters ansehen, die von den Kunstmuseen Krefeld als Ausstellungsorte genutzt werden. In unmittelbarer Nachbarschaft besichtigt er außerdem die begehbare Skulptur „Pavillon“, die der Künstler Thomas Schütte auf Initiative des Vereins Projekt MIK im Krefelder Kaiserpark errichtet hat. „Beide Orte sind wichtige Fixpunkte für das Bauhaus-Jahr, das für unsere Stadt eine besondere Bedeutung hat“, erklärt Oberbürgermeister Frank Meyer. „Krefeld war ab den 1920er-Jahren die Bauhaus-Hochburg im heutigen Nordrhein-Westfalen, und wir werden diese Verbindung angemessen feiern.“ Die Aktivitäten sind eingebunden in das bundesweite Jubiläumsjahr und in das Programm „100 Jahre Bauhaus im Westen“, das vom Land NRW und den Landschaftsverbänden organisiert wird.

Nach dem Empfang im Rathaus wird der Bundespräsident zunächst zu Fuß in die Krefelder Südstadt gehen. Dort besucht er die Demokratiewerkstatt, ein gemeinsames Projekt der Landeszentrale für politische Bildung NRW, des Forums Eltern und Schule und der Montag Stiftung Urbane Räume. Die Stiftung hat gemeinsam mit der Stadt Krefeld seit 2013 in der ehemaligen Samtweberei an der Lewerentzstraße die Urbane Nachbarschaft Samtweberei (UNS) ins Leben gerufen. In dem alten Fabrikgebäude sind Wohnungen, Büros und Gemeinschaftsräume entstanden. Aus dieser Entwicklung erwachsen Impulse für das gesamte Viertel. „Die Demokratiewerkstätten sollen sichtbar und erlebbar machen, dass Grund- und Menschenrechte die ideale Basis für Aushandlungsprozesse und friedliche Konfliktlösung darstellen. Gleichzeitig sollen sie Menschen dazu befähigen, Probleme in den Quartieren zu benennen und gemeinsam mit Verantwortlichen in Politik und Verwaltung konstruktive Lösungen zu entwickeln. Auf diese Weise wird das Vertrauen in die Demokratie gestärkt und ein von Respekt, Wertschätzung und Toleranz getragener Zusammenhalt gefördert“, erläutert Maria Springenberg-Eich, Leiterin des Landeszentrale für Politische Bildung NRW. Beim Werkstatt-Tag stellt die Demokratiewerkstatt Krefeld ab 12 Uhr ihre bisherige Arbeit vor und bietet den Besuchern an, das Quartier und seine Bewohner im Zuge dialogischer Spaziergänge näher kennenzulernen. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Gelegenheit für Gespräche und den direkten Austausch nutzen. Nach seinen Begrüßungsworten um 14 Uhr sprechen Maria Springenberg-Eich, Leiterin der Landeszentrale für Politische Bildung NRW, und Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Vorstand der Carl Richard Montag Förderstiftung, in einem kurzen Bühnenprogramm.

Bei dem Empfang des Bundespräsidenten soll das Thema weiter vertieft werden. Nach seinem Grußwort und einem Bühnengespräch mit Oberbürgermeister Frank Meyer, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Klaus Kaiser, sowie Thomas Krüger, dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema „Demokratie ganz nah“. Gäste sind Maria Springenberg-Eich, die Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung in NRW, Prof. Dr. Helmut Bremer von der Universität Duisburg-Essen, Barbara Menke, Vorsitzende des Bundesausschusses für politische Bildung und Lars Meyer von der Demokratiewerkstatt Krefeld. Mit dem Empfang für engagierte Menschen aus allen acht Demokratiewerkstätten in NRW und weiteren Aktiven der politischen Bildung endet der Besuchstag des Bundespräsidenten am Niederrhein.

Beitrag drucken
Anzeigen