Fettabscheider trennen in gastronomischen Betrieben das Fett aus dem Spülwasser heraus, sodass dieses gar nicht erst in die Kanalisation gelangt (Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf/SEBD)
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Düsseldorf. Die Medien meldeten kürzlich, dass in England ein Riesen-Fettberg in der Kanalisation gefunden wurde, der eine Länge von sechs Doppeldecker-Bussen misst. In dieses Gebilde sind, neben den ausgehärteten Fetten, Binden, Feuchttücher, Kondome und andere Feststoffe eingebettet. Acht Wochen soll es dauern, bis ein solches Gebilde abgetragen werden kann.

In Düsseldorf gibt es diese Problematik nicht in dieser Dimension. Gastronomische Betriebe, bei denen fetthaltiges Abwasser anfällt, sind verpflichtet, sogenannte “Fettabscheider” einzubauen. Das sind Anlagen, die aus dem Spülwasser das Fett heraustrennen, sodass es gar nicht erst in die Kanalisation gelangt. Der Stadtentwässerungsbetrieb berät die Betriebe, kontrolliert den gesetzlich vorgeschriebenen Einbau und reinigt die Anlagen bei Beauftragung. So sind in Düsseldorf aktuell rund 1.500 Fettabscheider im Einsatz.

Aber auch Privat-Haushalte können sich an der Vermeidung von Fettablagerungen beteiligen. Grundsätzlich gilt: Keine Essensreste in der Toilette entsorgen! Was nicht aufgegessen oder eingefroren wird, muss im Hausmüll entsorgt werden.

Fette werden im erkalteten Zustand fest. Das sieht man beispielsweise gut, wenn in einer Pfanne Frikadellen gebraten wurden. Wird dieses Fett über die Toilette entsorgt, erstarrt es im Anschlusskanal und verstopft mittelfristig die Leitungen. Unangenehmer Nebeneffekt: Im eigenen Haushalt kann es dann zum Rückstau des Abwassers kommen, sodass alles wieder aus der Toilette hochkommt. Essensreste locken zudem Ratten an – ein weiterer Grund, auf die richtige Entsorgung zu achten.

Außerdem sollten weder Monatshygieneartikel, Katzenstreu, Öle, Lösungsmittel, Wattestäbchen oder Ähnliches in der Toilette entsorgt werden. Insbesondere die vom Haus abgehenden Anschlusskanäle können ansonsten verstopfen, da sie in der Regel einen Durchmesser von nur 15 Zentimetern haben.

Feuchttücher stellen ein weiteres Problem dar. Entgegen der Herstellerversprechen lösen sie sich meist nicht auf und bilden Verzopfungen, die Abwasserpumpen zum Stillstand bringen. Eine Reparatur ist sehr kostenaufwendig und kann sich langfristig in einer Erhöhung der Abwassergebühr niederschlagen. Der Appell des Stadtentwässerungsbetriebes lautet daher: “Nur menschliche Ausscheidungen und normales (kein feuchtes) Toilettenpapier gehören in die Toilette!”

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