Daumen hoch heißt es bei vielen Selfies, die die Kamp-Lintforter schon mit jungen Menschen aus aller Welt gemacht haben (Fotos: Luca Rusch)
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Kamp-Lintfort/Panama. Viele Selfies mit jungen Menschen aus aller Welt haben die Niederrheiner gemacht und auch Papst Franziskus bereits getroffen: Am 22. Januar ist der Weltjugendtag in Panama, an dem auch eine Gruppe aus Kamp-Lintfort teilnimmt, offiziell eröffnet worden. Wie schon während der „Tage der Begegnung“ in Mexiko erleben die 24 jungen Erwachsenen vom Niederrhein die Panamanesen vom ersten Tag an als herzlich und gastfreundlich: „Als wir unsere Pilgerpakete abgeholt haben und von Autos angehupt wurden, dachten wir, wir sollen schneller über die Straße gehen, aber nein: Sie haben gehupt, um uns zu begrüßen“, schildert Luca Rusch.

Für den Weltjugendtag ist ein fast zweieinhalb Kilometer langer Abschnitt von Panamas Hauptverkehrsachse, der Cinta Costera, gesperrt worden. Dort haben die Kamp-Lintforter auch die Eröffnungsfeier am Dienstag und das Begrüßungsfest für Papst Franziskus am Donnerstag verfolgt. Überall werde gesungen und getanzt und ausgelassen gefeiert, berichtet Rusch. Aber auch inhaltlich haben die jungen Pilger schon viel mitnehmen können. Zum Beispiel von Erzbischof Jose Domingo Ulloa Mendieta bei der Eröffnungsfeier: „Er meinte, wir seien die Protagonisten dieses Weltjugendtages und sollen auch mal gegen den Strom schwimmen und den Erwachsenen unsere Meinung sagen“, gibt Rusch die Worte des Gastgebers wieder. Papst Franziskus habe die jungen Menschen zu einer „Kultur der Begegnung“ ermutigt.

Einen Einblick in die Schattenseite des Lebens in Panama haben die Kamp-Lintforter bei dem Besuch eines psychosozialen Zentrums für junge Menschen erhalten, einem Hilfsprojekt von Adveniat, dem Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland. Junge Menschen und Erwachsene mit Suchtproblemen werden dort begleitet und Psychologen unterstützen junge Frauen auf ihrem Weg aus der Prostitution. Bedürftige und Obdachlose erhalten in dem Zentrum täglich eine Mahlzeit. Bestürzt zeigten sich die Kamp-Lintforter von den Schilderungen der Adveniat-Mitarbeiter über die Vorbereitungen zum Weltjugendtag: „Die Polizei soll durch die Straßen gegangen sein und Obdachlose wie Straßenhunde von den Straßen gefegt haben“, sagt Rusch. „Das hat uns die Schattenseite dieses Weltjugendtags vor Augen geführt und uns nachdenklich gestimmt.“

Sportlicher Höhepunkt für die Kamp-Lintforter: das internationale Fußballturnier „Copa WJT“. 512 fußballbegeisterte Pilger kämpften dabei in 64 nationenübergreifenden Mannschaften um den Weltjugendtags-Pokal. Ein Niederrheiner schaffte es mit seinem Team auf Rang 4. „Wir haben gefeiert, Trikots getauscht und neue Freundschaften geknüpft“, sagt Luca Rusch. Jetzt freut sich die Gruppe auf den Abschluss des Weltjugendtags mit dem Abendgebet am Samstag und dem großen Gottesdienst am Sonntag mit Papst Franziskus – nach einer Übernachtung mit hunderttausenden jungen Menschen unter freiem Himmel.

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