v.l. Michael Kexel (Prokurist St. Josef Krankenhaus GmbH), Prof. Dr. Stefan Isenmann (Chefarzt der Klinik für Neurologie), Martina Morgenstern (Sprachtherapeutin im Gesundheitszentrum Niederrhein), Eric Beyers (Leiter Selbsthilfegruppe für Schlaganfallbetroffene Wesel), Joachim Emmer (Leiter Selbsthilfegruppe für Schlaganfallbetroffene Moers), Stefan Stricker (Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe Gütersloh) und Claudia Middendorf (Behinderten- und Patientenbeauftragte der Landesregierung NRW) (Foto: privat)
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Moers. Da strahlt Joachim Emmer, der die Selbsthilfegruppe für Schlaganfallbetroffene und Angehörige in Moers, seit 6 Jahren leitet: zum 25-jährigen Jubiläum der Selbsthilfegruppe waren viele Gratulanten gekommen. Michael Kexel, Prokurist des St. Josef Krankenhauses, beglückwünschte die Gruppe und betonte die gute Zusammenarbeit mit der neurologischen Abteilung des Krankenhauses und dem Schlaganfallbüro am St. Josef Krankenhaus. Prof. Dr. Stefan Isenmann, der seit Dezember 2018 die neurologische Klinik leitet, stellte sich den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe vor und versprach: „Natürlich werde ich im Laufe des Jahres bei dem einen oder anderen Gruppentreffen dabei sein.“

Von der Landesregierung aus Düsseldorf angereist war Claudia Middendorf, die seit Oktober 2017 die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen ist. Auch sie betonte, wie wichtig die Arbeit der Selbsthilfegruppen vor Ort ist. Für Menschen, die selbständig und selbstversorgend im Leben stehen, ändern sich durch einen Schlaganfall mit einem Schlag alles. Sie sind auf einmal auf umfangreiche Hilfe angewiesen. Den weitesten Weg hatte Stefan Stricker, der von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe aus Gütersloh angereist war. Auch er betonte die Bedeutung der mehr als 400 Selbsthilfegruppen in Deutschland.

Die Selbsthilfegruppe in Moers wurde 1994 durch Irmgard von Warburg, seinerzeit Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes, Internist Dr. Holger Lange und den Therapeuten Manfred Springer gegründet. Man wollte den Patienten, die nach ihrem Krankenhausaufenthalt und einer anschließenden Rehabilitationsmaßnahme sich selbst überlassen sind, und deren Angehörigen, die in den meisten Fällen die Pflege übernommen haben, eine Anlaufstelle geben. Hier ging es wie heute auch um den Austausch miteinander, wichtige Informationen bezüglich Pflege, Unterstützung etc., aber auch um gemeinsame Freizeitaktivitäten. Auch heute ist die Bedeutung der Selbsthilfegruppe groß, denn sie kann den Betroffenen aus der Isolation führen und Unterstützung bei der Bewältigung der Krankheitsfolgen geben.

Joachim Emmer, der selbst vor mehr als 20 Jahren einen schweren Schlaganfall erlitten hat, hat die Bedeutung der Selbsthilfegruppe schon sehr früh erkannt und ist schon seit vielen Jahren Mitglied. Die Gruppe, die ca. 50 Mitglieder hat, wurde nach der Gründung und Leitung durch Irmgard von Warburg durch Horst am Weg geleitet, dessen Nachfolge Herr Emmer angetreten hat.

Nach den Grußworten und Mittagsbuffet gab es noch ein besonderes Highlight: einen Auftritt der Kleinen Welten. Christian Behrens und Thomas Hunsmann verzauberten die Gäste mit selbst komponierten Liedern und Texten und beeindruckenden Fotos vom Niederrhein. Ob Parodie auf Donald Trump, romantische Gedichte oder Fahrradlied; die Zuschauer hatten viel Spaß. „Wenn das Glück mal herunter fällt, heben wir es wieder auf“, so Christian Behrens. Zum guten Schluss heißt es dann bei „Kleine Welten“: „Du bist nicht allein, wir sind am Niederrhein“ und das Publikum singt begeistert mit.

Die Gruppe trifft sich an jedem dritten Freitag im Monat im St. Josef Krankenhaus. Weitere Informationen bei Joachim Emmer (Tel.02841 42960 oder i.emmer@t-online.de).

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