Oberbürgermeister Thomas Geisel und Planungsdezernentin Cornelia Zuschke präsentierten Grundsätze für den Städtebau, die Erfolge und die weiteren Schritte der "Düsseldorfer Wege im Wohnungsbau" (Foto: © Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer)
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Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf hat die Schaffung von Wohnraum zuletzt deutlich gesteigert und will das Tempo noch erhöhen. Im Dreijahreszeitraum von 2017 bis 2019 will die Stadt  durchschnittlich 3.000 Bauanträge pro Jahr genehmigen. Im Vergleichszeitraum zuvor hatte sie 2.820 Baugenehmigungen ausgesprochen, von 2011 bis 2013 wurden nur 1.920 Anträge erledigt.

2019 will die Stadt vor allem mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dazu will sie der städtischen SWD deutlich mehr Grundstücke zur Verfügung stellen. Oberbürgermeister Thomas Geisel: “Wichtig ist mir, dass Wohnen bezahlbar bleibt und dass Wohnungen im gesamten Stadtgebiet entstehen. Dazu werden wir den ‘Düsseldorfer Weg’ weitergehen, nämlich den gesamten Prozess von der Identifizierung von Baugrund bis zur Fertigstellung der Wohnungen unter Dampf zu halten.”

Geisel kündigte für das laufende Jahr außerdem einen intensivierten Dialog mit der Wohnungswirtschaft sowie Bund und Land an. “Wir bauen so viele Wohnungen wie noch nie in der jüngeren Geschichte Düsseldorfs. Die Werte für Planungsrecht, Baugenehmigungen und Fertigstellungen liegen 2019 auf Rekordniveau. Das zeigt, dass wir mit der Dynamik im Wohnungsbau auf dem richtigen Weg sind”, so Geisel.

Zugleich will OB Geisel auch dafür sorgen, dass vorhandene Wohnungen nicht durch Internetplattformen wie Airbnb zweckentfremdet werden und damit den Mietern nicht mehr zur Verfügung stehen. In einem Schreiben an das Bundesfinanzministerium und an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet appellierte er, mit Zweckentfremdungssatzung und Meldepflicht für Vermietungen bei Airbnb & Co die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Stadt den Trend stoppen kann. “Es kann nicht sein, dass wir die Wohnungen forciert bauen und auf der anderen Seite dauerhafte Angebote über Internetplattformen das Mietangebot verknappen und verteuern”, sagte Geisel.

Sozial- und umweltverträgliches Wachstum

Düsseldorfs Wachstumspotenzial ist ungebrochen. Bezahlbares Wohnen genießt einen hohen Stellenwert in den Interessen der Düsseldorfer Bevölkerung und natürlich der Neudüsseldorfer. Von Politik und Verwaltung wird verlangt, das Wachstum sozialverträglich zu gestalten und Preistreiberei und Spekulation nach Möglichkeit in Schach zu halten. Um diese Herausforderung zu meistern, hat die Stadt Grundsätze für den Städtebau formuliert:

  • Innenverdichtung vor Außenzersiedelung,
  • das Freihalten von Frischluftschneisen und Landschaftsschutz sowie
  • die Berücksichtigung der künftigen Verkehrsströme innerorts und außerorts.

Die Innenverdichtung geht einher mit neuen Grünflächen, Bäumen und Familienbereichen.

4-Stufen-Prozess in Gang halten

Für ein nachhaltiges Wachstum beim Wohnungsbau kommt es darauf an, den gesamten 4-Stufen-Prozess von

  • der Sondierung von Baugrund und Einleitung von Bebauungsplanverfahren,
  • dem Schaffen von Planungsrecht,
  • der Erteilung von Baugenehmigungen und
  • den Fertigstellungen der Wohnungen

forciert in Gang zu setzen und zu halten. Dabei spielt auch der Bürgerdialog eine entscheidende Rolle. “Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger an diesem Prozess beteiligen. Nicht immer sind die gesamtstädtischen Ziele und die Sicht der Bürgerinnen und Bürger vor Ort von Anfang an im Einklang. Wir setzen dabei auch auf den Bürgersinn und den Konsens, dass bezahlbares Wohnen in hoher städtebaulicher Qualität ein vorrangiges Ziel ist”, sagte Planungsdezernentin Cornelia Zuschke. Aktuell wird in mehreren Bürgerbeteiligungen (Paulsmühle, Fashionhäuser, Seestern etc.) um die Zahl neuer Wohnungen und die Verkehrsströme gerungen. Jeder B-Plan beinhaltet Verkehrsplanung, soziale Infrastruktur und Grün.

Bezahlbaren Wohnungsbau fördern

Die Stadt stellt Flächen für bezahlbaren Wohnungsbau bereit

  • für die weitere Stärkung der Städtischen Wohnungsgesellschaft als Bauherr,
  • durch Übertragung von Grundstücken an die SWD,
  •  für das “Bündnis für genossenschaftliches Wohnen”, d.h. eine verstärkte Zusammenarbeit mit Genossenschaften, mit Baugruppen und in besonderen Partnerschaftsmodellen,
  •  für neue Perspektiven für die Grundstücke der bisherigen Flüchtlingsunterkünfte,
  •  für die besten Konzepte (und nicht die höchsten Preise) aktuell an der Lacombletstraße, der Klimaschutzsiedlung am Wald, am Quellenbusch, der Hospitalstraße und für das Ludgeri-Projekt des Mehrgenerationenwohnens.
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