(Fotos: privat)
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Oberhausen. Drei Mitglieder des OTV Endurance Teams hatten sich für Sonntag, den 17. Februar 2019, ein ganz besonderes Erlebnis vorgemerkt: den Kristallmarathon – ein Lauf unter Tage im stillgelegten, ehemaligen Salzbergwerk Merkers bei Eisenach in Thüringen. Bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt herrschten im Salzbergwerk angenehme 21 Grad. Bereits vor dem Start begann das einmalige Abenteuer: die Einfahrt ins Bergwerk erfolgte in einem Transportkorb, mit welchem die Läufer 550 Meter in die Tiefe befördert wurden. Von dort ging es auf einem Kleintransporter knappe 10 Minuten durch ein unendlich erscheinendes Labyrinth von Strecken und Abbaukammern ins Innere des Stollens bis zum ehemaligen Großbunker, wo sich die Start- und Ziellinie befand.

Auch Zuschauer hatten den Weg in die Tiefe des Bergwerkes gefunden. Bunt angestrahlte Felswände sowie die Möglichkeit, die Kristallgrotte zu besichtigen, machten den Lauf nicht nur für die Läufer zu einem wahren Spektakel. Die Zuschauer bejubelten die Läufer auf jeder Runde, wenn diese  Start und Ziel passierten. Und das taten sie oft: Die Runde im ehemaligen Bergwerk ist nur 3,25 Kilometer lang. Für Detlef und Simon Blässe, die beide über die Marathondistanz an den Start ging, bedeutete dies, dass sie 13 Runden mit stolzen 750 Höhenmetern auf anspruchsvolle Bodenbelag absolvieren mussten. Ausgerüstet mit Helm und Stirnlampe starteten beide  gemeinsam mit einer für diese Verhältnisse zügigen Pace von 5:30 min/km. Die sportliche Herausforderung dieses Marathons neben dem Absolvieren der entsprechenden Rundenanzahl und den vielen unangenehmen Steigungen die stetig zu schaffen machend Höhenmetern vor allem die trockene Luft, welche aufgrund des Salzgehalts dort herrschte. Aus gesundheitlichen Gründen musste Simon Blässe nach 8 der 13 zu laufenden Runden nach 26 Kilometern den Marathon schweren Herzens abbrechen. Er wurde somit in der Halbmarathonwertung gewertet. Nach der Halbmarathondistanz standen bei ihm 2:14,52 auf der Uhr, er belegte damit einen guten 6. in der männlichen Hauptklasse. Die Tagesform ist ein entscheidender Faktor beim Marathon und an diesem Tag hatte sie bei Simon Blässe leider nicht gestimmt. Von nun an liegt seine volle Konzentration auf dem geplanten Start in Berlin. Detlef Blässe finishte den Marathon zufrieden in 4:11,37 und erreichte damit einen ebenfalls tollen 7. Platz in der AK M55.

Talitha Lange startete über die 10 Kilometer und hatte sich den Lauf nur vorgenommen, um ihn zu genießen. Für die 10 Kilometer musste sie 3 Runden mit 165 Höhenmetern zurücklegen. Runde für Runde wurde sie schneller und als ihr nach einem Kilometer zugerufen wurde, dass sie die zweitschnellste Frau auf der Strecke ist, wuchs ihr Ehrgeiz und sie mobilisierte ungeahnte Kräfte. In 42:37 überquerte sie die Ziellinie und gewann mit einer neuen persönlichen Bestzeit nicht nur ihre Altersklasse, sondern belegte auch einen sehr guten 2. Platz in der weiblichen Hauptklasse.

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