v.l. Bernhard Edelkott und Christin Heußen (Foto: privat)
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Mülheim. Christin Heußen entwarf eine Therapie-Box rund um das Thema Fußball

Für ihr gerontopsychiatrisches Praktikum im Rahmen der Ausbildung entwarf Christin Heußen eine Aktivierungskiste zum Thema Fußball. Inspiriert hat sie die Biografie eines Bewohners im Fliedner-Dorf. Bei der Präsentation flossen sogar Tränen.

Eigentlich fehlt nur noch Geißbock Hennes, das Maskottchen des 1. FC Kölns. Mit ihrer Präsentation der Praktikumsaufgabe sorgt Christin Heußen für Tränen der Rührung bei Bewohner Bernhard Edelkott. Unter der Stadion-Einlaufmusik – Schal und Mütze liegen parat – zeigt die Auszubildende im ersten Lehrjahr in der Altenpflege Bernhard Edelkott ihre Aktivierungskiste. Klar, dass zum Thema Fußball Erinnerungen hoch schießen. „Mein Lieblingsspieler war immer Wolfgang Overath“, sagt Bernhard Edelkott, der im Demenz-Bereich des Fliedner-Dorfes lebt. Er erzählt wie er schon als kleines Kind in den Gründungsjahren FC-Fan wurde und die Spiele besuchte. „Genau das soll erreicht werden“, berichtet Christin Heußen, die selbst Fußballfan ist. Von diesen Boxen gäbe es einige im Dorf der Theodor Fliedner Stiftung. Alle sind auf die Biografien der jeweiligen Bewohner zugeschnitten. „Damit können wir gemeinsam mit den hier lebenden Menschen in Erinnerungen schwelgen, persönlich arbeiten und Fähigkeiten aktivieren“, erklärt Kornelia Kempkens, Praxisanleiterin. Die Mitarbeiterin im Fliedner-Dorf organisierte die Aufgabe im Praktikum.

„1 mit Sternchen“ für die Fußball-Kiste

Für die Arbeit von Christin Heußen gab es eine 1 mit Sternchen. Das Sternchen für den Einsatz, den sich Christin Heußen machte. Denn ihre Motivation war es nicht nur, eine Box für Bernhard Edelkott zu gestalten, sondern eine, mit der man möglichst viele Menschen, trotz aller Zuschnitte auf die Person, erreichen kann. Und so ist die Box gefüllt mit einem Fußball, einem Memory-Spiel in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und einem eigens entworfenen Bilder-Quiz. Darunter Fragen zu Vereinen, deren Stadien, Historien und Erfolgen. Die Box erfüllt ihren Zweck. Kaum wird sie genutzt, entstehen Gespräche über das runde Leder. „Die Bewohner erzählen automatisch von ihren Erinnerungen“, so Kornelia Kempkens. Mit Aufgaben dieser Art möchte die langjährige Mitarbeiterin im Fliedner-Dorf zeigen, „wie vielseitig die Arbeit in der Pflege ist“. Auch die Biografie von Altenpflegeschülerin Christin Heußen sei selbst einer von vielen Wegen in die Pflege. Ihre erste Ausbildung hat die 29-Jährige zur Bürokauffrau absolviert. „Das war aber nichts für mich und ich bin froh, dass ich nun in die Pflege gehe.“ Die Arbeit von ihr passt somit auch gut zu den Leitgedanken im Jubiläumsjahr der Theodor Fliedner Stiftung. Mülheims größter Sozialer Arbeitgeber wird 2019 stolze 175 Jahre. Eine der Jubiläums-Botschaften heißt: „Wir pflegen nicht nur Menschen. Wir pflegen auch Beziehungen.“

 

Das Dorf – Wohnen im Alter
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