Herz-Seminar im Kreishaus Grevenbroich (von links): Professor Dr. Michael Haude, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Dr. Torsten Becker, Dr. Rainer Budde und Ashalley Vardon-Odonkor (Foto: Michael Reuter/Rhein-Kreis Neuss)
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Rhein-Kreis Neuss/Grevenbroich. Über 1,8 Millionen Menschen in Deutschland haben Vorhofflimmern, das sind 2,2 Prozent der Bevölkerung. Für das Jahr 2020 wird mit einem Zuwachs auf 2,7 Prozent gerechnet. Das wurde jetzt bei einer Informationsveranstaltung im Kreishaus Grevenbroich deutlich. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke begrüßte dort als Schirmherr rund 70 Teilnehmer. Das Seminar stand unter dem Leitthema „Herz außer Takt“ und fand im Rahmen der bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung statt, deren Ziele Professor Dr. Michael Haude, Chefarzt am Lukaskrankenhaus in Neuss, vorstellte.

„Der Rhein-Kreis Neuss versteht sich als engagierter Dienstleister für seine Bürgerinnen und Bürger – besonders rund um das Thema Gesundheit. Und der Bedarf an zuverlässiger und verständlicher Information ist größer denn je“, sagte Petrauschke vor dem Hintergrund, dass im Rhein-Kreis Neuss jährlich rund 1.200 Menschen mit Vorhofflimmern stationär behandelt werden.

Bluthochdruck sei die häufigste Ursache für Vorhofflimmern, und Herzrhythmusstörungen können zu Schlaganfall und Herzschwäche führen, so Oberarzt Ashalley Vardon-Odonkor vom Lukaskrankenhaus. Dr. Rainer Budde, niedergelassener Herzspezialist aus Grevenbroich, erläuterte vor allem die Therapie mit Gerinnungshemmern wie Marcumar oder alternativen Präparaten, den so genannten NOAKs. Rhythmusstabilisierende Medikamente wurden von ihm ebenfalls umfassend behandelt.

Auf die so genannte Ablation ging Oberarzt Dr. Torsten Becker vom Lukaskrankenhaus ein. Durch einen Verödungskatheter wird hier der Stromfluss im Herzen günstig beeinflusst. Die Erfolgsrate liege bei 75 bis 90 Prozent.

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