Dr. Benjamin Berlemann, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Helios Klinikum Duisburg (Foto: Helios)
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Duisburg. So gut wie in jedem Haushalt Deutschlands gibt es Spülmittel, Kalkreiniger oder Spülmaschinen-Tabs. Die gut duftenden und meist bunten Produkte sind eine Verlockung für Kleinkinder, da sie oft an Limonaden oder Säfte erinnern. Da überrascht es nicht, dass Kinder häufig davon essen oder trinken.

Um auf die Unfallprävention hinzuweisen, findet jedes Jahr am 20.März, gegründet vom Deutschen Grünen Kreuz, der bundesweite Informationstag „Vergiftungsschutz für Kinder im Haushalt“ statt.

Vergiftungen treten am häufigsten in den eigenen vier Wänden auf, da Spülmittel und Co. in vielen Fällen nicht kindgerecht aufbewahrt werden. Dadurch haben Kinder oft mühelosen Zugang zu den einzelnen Produkten. Nicht selten nutzen die Kinder eine Ablenkung der Eltern, wie ein Klingeln am Telefon oder ein Klopfen an der Tür, um sich zu bedienen.

Dr. Benjamin Berlemann, Leitender Oberarzt der Kinderklinik am Helios Klinikum Duisburg, empfiehlt, gefährliche Chemikalien sowie Säuren möglichst ganz aus dem Haushalt zu entfernen. „Putz- und Spülmittel am besten außerhalb der Reichweite von Kindern in den Oberschränken platzieren. Ebenso Medikamente und Arzneimittel stets in für Kinder nicht zu erreichenden Schränken oder Behältern verstauen, die bestenfalls verschließbar sein sollten. Niemals Flüssigkeiten in andere Flaschen (wie Getränkeflaschen) umfüllen.“

Sollte es dennoch dazu kommen, dass Kinder solche Substanzen konsumiert haben, rät Dr. Berlemann: „Kein Erbrechen auslösen, sonst werden die giftigen und potenziell ätzende Substanzen ein zweites Mal durch den Rachen geschleust. Keine Milch geben! Diese fördert die schnellere Aufnahme mancher Giftstoffe. Keine kohlensäurehaltigen Getränke! Durch die anschließende Schaumbildung kann die giftige Substanz in die Lunge gelangen. Viel trinken ist dennoch wichtig. Geben Sie Ihrem Kind viel Tee und stilles Wasser/Leitungswasser um die giftigen Substanzen zu verdünnen.“

Für den Fall, dass eine Vergiftung oder Verätzung eintritt und Sie den Giftstoff kennen, wählen Sie den Giftnotruf: 0228/19240. Nichtsdestotrotz empfehlen wir, den Notruf 112 zu wählen oder selbst mit Ihrem Kind ein Krankenhaus aufzusuchen.

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