(Foto: Stadt Duisburg/Uwe Köppen)
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Duisburg. Der erste „Weiße Riese“ auf der Friedrich-Ebert-Straße 10-16 in Duisburg-Hochheide ist am heutigen Sonntag erfolgreich gesprengt worden. Um 12 Uhr erfolgte die Zündung der insgesamt 290 Kilogramm Sprengstoff durch Sprengmeister Martin Hopfe.

Monatelang hat die Vorbereitung der Sprengung die Verwaltung und alle beteiligten Firmen in Atem gehalten, bevor heute früh (Sonntag, 24. März) um 7.30 Uhr planmäßig mit den finalen Vorbereitungen sowie der Umsetzung der umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen begonnen wurde.

Oberbürgermeister Sören Link und Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigten sich vor Ort beeindruckt von der organisatorischen und logistischen Leistung der Einsatzkräfte. Beide hatten bereits am Morgen die Baustelle besucht und sich gemeinsam mit zahlreichen Medienvertretern auf einem Rundgang ein persönliches Bild von den Herausforderungen dieser Rückbaumaßnahme gemacht.

Oberbürgermeister Sören Link: „Es ist schon etwas Besonderes, live dabei sein zu können. Die Vorbereitungen waren nicht ohne, der planerische und zeitliche Aufwand enorm. Alle Beteiligten leisten hier Großartiges.“

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Mit der Sprengung des Weißen Riesen beginnt in Duisburg-Hochheide ein neues Kapitel. Jetzt ist der Weg frei für eine Neugestaltung des Stadtteils. Modernes und barrierefreies Wohnen zählt genauso dazu wie die Schaffung eines attraktiven Lebensumfelds und Naherholung.“

Ab 8 Uhr erfolgte zunächst die Kontrolle der Evakuierung. Nach Mitteilung des Bürger- und Ordnungsamtes verlief diese – nicht zuletzt auch dank der intensiven Kommunikation und Information im Vorfeld – planmäßig und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Parallel dazu wurden die Absperrmaßnahmen für die Evakuierungs- und Sicherheitszone vorgenommen. Zeitgleich griffen die Umleitungen im projektnahen öffentlichen Verkehrsraum.

Die Ordnungskräfte der Polizei, des Bürger- und Ordnungsamtes und eines beauftragten Sicherheitsdienstes sorgten für eine vollständige und zeitgerechte Umsetzung, so dass die Überprüfung der Evakuierung sowie die Sicherstellung der Absperrmaßnahmen gegen 10.30 Uhr erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Unterstützung erfolgte dabei zudem aus der Luft: Mit insgesamt 15 Drohnen wurde den Sicherheitsbereich aus der Luft überwacht.

Die durch die Feuerwehr Duisburg durchgeführten Maßnahmen zur Staubreduktion infolge der Sprengung brachten den erhofften Erfolg, auch wenn – wie angekündigt und erwartet – eine vollständige Eingrenzung und Niederschlagung der Stäube nicht möglich war.

Die Sprengstelle wurde durch die Projektverantwortlichen direkt nach durchgeführter Sprengung in Augenschein genommen und auf Sicherheit der Lage geprüft. Hierbei konnte festgestellt werden, dass die Sprengung planmäßig vollzogen wurde und die Gebäudeteile wie im Vorfeld konzipiert einstürzten. Ebenfalls könnten keine Schäden an benachbarten Gebäuden registriert werden.

Oberbürgermeister Sören Link dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz: „Ich bin sehr glücklich, dass alles so reibungslos geklappt hat und die massiven Sicherheitsmaßnahmen den erwünschten Erfolg gebracht haben. Für den Stadtteil Hochheide ist der heutige Tag ein Signal des Aufbruchs. Dank der Fördermittel des Landes können wir nun das Sanierungskonzept umsetzen und das Quartier stärken.“

Beigeordneter Andree Haack, verantwortlich für die Gesamtprojektleitung, ergänzt: „Ich habe in den vergangenen Wochen intensiv miterleben können, wie professionell und engagiert alle Akteure an diesem Projekt gearbeitet und kooperiert haben. Ich möchte mich bei allen, die hier auf einem langen Weg – also von der Planung bis zum heutigen finalen Einsatz – zu diesem Erfolg beigetragen haben, ganz herzlich bedanken.“

Zum Hintergrund

Mit dem vom Rat der Stadt Duisburg beschlossenen Integrierten Handlungskonzept für das Sanierungsgebiet Hochheide soll der Stadtteil stabilisiert und zukunftsfähig aufgestellt werden. Hochhäuser mit einem hohen Anteil leerstehender, perspektivisch nicht mehr vermarktbarer Wohnungen werden vom Wohnungsmarkt genommen und abgerissen.

Die Sanierungsmaßnahme Duisburg-Homberg-Hochheide ist darauf angelegt, den Ortsteil zukunftsfähig auszurichten und die Wohn- und Lebensqualität im Ortsteil Hochheide umfassend und zielgerichtet zu verbessern. Sie soll dazu beitragen, die bauliche Struktur nach den sozialen und wirtschaftlichen Erfordernissen zu entwickeln, die Siedlungsstruktur entsprechend den Erfordernissen des Umweltschutzes und den Anforderungen an gesunde Lebensbedingungen anzupassen und den vorhandenen Ortsteil zu erhalten und fortzuentwickeln.

80 Prozent der Projektkosten werden vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ finanziert.

 

Zahlen – Daten – Fakten

Der Weiße Riese in Zahlen

​- Baujahr: 1972
– 320 Wohnungen
– 22 oberirdische Geschosse
– Länge: 90 m, Breite: 17 m, Höhe: 60 m
– Volumen: 102.500 m³
– Brutto-Geschossfläche: ca. 35.200 m²

Tiefgarage

– Baujahr: 1973
– 1 unterirdisches Geschoss
– Länge: 99 m, Breite: 72 m, Höhe: 3 m
– Volumen: ca. 21.400 m³
– Brutto-Geschossfläche: ca. 7.100 m²

Sprengung

1.450 Bohrlöcher
1.650 Sprengstoffladung
290 kg Sprengstoff
45.000 t Schutt

(Foto: Stadt Duisburg/Uwe Köppen)
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