Martina Ammann-Hilberath, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion DIE LINKE.Duisburg (Foto: privat)
Anzeigen

Duisburg. DIE LINKE ist entsetzt über die maßlose Selbstbereicherung und die Skrupellosigkeit der ehemaligen Geschäftsführerin der WfbM Roselyn Rogg.

Hierzu erklärt Martina Ammann-Hilberath, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion DIE LINKE.Duisburg: „Ein Skandal solchen Ausmaßes macht uns fassungslos. Die auch der Presse zu entnehmenden Details lesen sich wie das Skript zu einem schlechten Film. Frau Rogg hat sich auf schamloseste Art und Weise selbst bereichert. Und dies mit dem Geld einer gemeinnützigen GmbH. All das Geld, das sie für Luxusgüter, völlig überzogenes Gehalt, Champagner-Gelage etc. verwendet hat, ist Geld, welches den Mitarbeiter*innen mit Behinderung in der Werkstatt zugestanden hätte. Das Verhalten von Frau Rogg ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten der Werkstatt. Diese augenscheinlich kriminellen Handlungen wurden vom Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhold Spaniel dann auch noch mitgetragen bzw. stillschweigend akzeptiert.

Neben der Verantwortlichkeit der beiden angesprochenen Personen stellt sich allerdings auch die Frage nach der Rolle der anderen Aufsichtsratsmitglieder. Horrende Rechnungen für Luxusmöbel, teure Übernachtungen etc. müssen einem Aufsichtsrat auffallen. Ganz zu schweigen davon, dass es anscheinend Aufsichtsratssitzungen gab, bei denen in kürzester Zeit teuerste alkoholische Getränke und  hochpreisige Menues  konsumiert wurden. Jedem Aufsichtsratsmitglied mit ein bisschen Menschenverstand müsste klar sein, dass sich ein solches Verhalten nicht gehört und dies für einen Aufsichtsrat einer gemeinnützigen GmbH nicht akzeptabel ist. Außerdem wird berichtet, dass die ehemalige Geschäftsführerin die Aufsichtsratsmitglieder mit teuren Geschenken bedacht hat. Auch in diesen Fällen stellt sich die Frage, in wie weit die Aufsichtsratsmitglieder hierdurch beeinflusst wurden. DIE LINKE fordert eine lückenlose Aufklärung aller Vorgänge und verlangt, dass die Rolle aller Beteiligten bis ins Detail aufgearbeitet wird. Dies betrifft in erster Linie die Personen Rogg und Spaniel, jedoch ebenso jedes einzelne Mitglieder des Aufsichtsrates.

Darüber hinaus ist es für die Zukunft wichtig Maßnahmen zu treffen, damit sich derartige Vorfälle nie mehr wiederholen. Das Vertrauen der Werkstattbeschäftigten in ihre Betriebsleitung ist absolut zerstört worden und muss nun mühsam wieder aufgebaut werden. DIE LINKE unterstützt die Empfehlung der Rechnungsprüfer zur Installation von Prokuristen, um weitere Alleingänge zu verhindern. Darüber hinaus ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass die zukünftige Geschäftsführung nicht ausschließlich betriebswirtschaftlich geprägt ist, sondern sich auf den Kernbereich der Arbeit mit Menschen mit Behinderung fokussiert. Jegliche Extravaganzen und Showeinlagen sind zu vermeiden. Es muss für die Zukunft darum gehen, den Menschen mit Behinderung ein gutes Arbeitsumfeld und angemessene Arbeitsbedingungen zu ermöglichen sowie sie für den regulären Arbeitsmarkt zu qualifizieren.

Abschließend fordert DIE LINKE alle Parteien dazu auf, in einen Diskurs über die faire Entlohnung von Beschäftigten in Werkstätten einzutreten. Denn die unterirdische Bezahlung, die momentan stattfindet, ist für uns ebenfalls ein unglaublicher Skandal.“

Beitrag drucken
Anzeige