Die Schauspielerin Stephanie Schönfeld, Ensemblemitglied am Schauspiel Essen (Foto: Philip Lethen)
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Essen. Das Ensemble des Schauspiel Essen ruft zur Beteiligung an der Europawahl auf

Am Sonntag, dem 26. Mai findet die Europawahl in Deutschland statt. Dann werden die Abgeordneten für das Europäische Parlament gewählt, die dort in den kommenden fünf Jahren maßgeblich dafür verantwortlich sein werden, wie sich das Zusammenspiel innerhalb der Europäischen Union entwickelt. Eine wichtige Wahl, findet auch das Ensemble des Schauspiel Essen, und hat sich deshalb einer Aktion der Dramaturgischen Gesellschaft, des Bundes der Szenografen, der Konferenz Konkret, des ensemble-netzwerks, des Deutschen Bühnenvereins, der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) und der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft (DTHG) angeschlossen, bei der die Theater-Zuschauerinnen und -Zuschauer aufgefordert werden, sich an der Europawahl zu beteiligen.

Im Essener Grillo-Theater wird im Anschluss an die Vorstellungen von „Der Besuch der alten Dame“ (16. und 23. Mai) und „Die Hauptstadt“ (18. Mai) folgender Text verlesen:

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

wir als Theaterschaffende sind auf eine offene, freiheitliche, diverse Gesellschaft angewiesen, um unsere Kunst auszuüben. Am 26. Mai ist Europawahl.

Die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments ist nichts Abstraktes irgendwo in Brüssel. Sie hat massive Auswirkungen darauf, wie in Europa Gelder verteilt werden, wie in Europa Themen gesetzt werden, und auch: welche Freiheiten in Europa zukünftig noch selbstverständlich sind. Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter. Setzen Sie sich dafür ein, dass die demokratischen Institutionen in Europa gestärkt werden. Setzen Sie sich für eine freie, offene Gesellschaft ein. Gehen Sie wählen. Denn Demokratie ist etwas, das man aktiv tun muss. Jede und jeder einzelne von uns. Sie entsteht beim Tun. Sie vergeht aber auch, wenn wir nichts tun. Offene Gesellschaften brauchen Menschen, die mit ihren Überzeugungen, mit ihrer Stimme, mit ihrem Gesicht und zur Not auch mit ihren Körpern für sie einstehen. Oft sind das Politikerinnen und Politiker. Behandeln wir sie pfleglich: Wir brauchen sie. Gehen Sie wählen am 26. Mai.

„Die Beteiligung an dieser bundesweiten Aktion ist uns eine ganz besondere Herzensangelegenheit, denn wir sehen – wie auch Robert Menasse, dessen „Hauptstadt“ wir gerade spielen – den Zusammenhalt Europas durch völkisch-nationalistische Bestrebungen ernsthaft gefährdet“, so Schauspielerin Stephanie Schönfeld, die den Aufruf am 27. April im Anschluss an „Die Hauptstadt“ zum ersten Mal vorgetragen hat.

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