(Foto: Feuerwehr)
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Mülheim. In einer Übung des Krisenstabes der Stadt Mülheim an der Ruhr wurde am Mittwoch das Szenario eines großflächigen Stromausfalles durchgespielt.

Angenommen wurde ein Feuer in einem Umspannwerk. Dadurch war der Strom in weiten Teilen des Mülheimer Stadtgebietes ausgefallen. Zirka 90.000 Menschen waren davon betroffen.

In den Räumlichkeiten der Hauptfeuer- und Rettungswache wurde der Krisenstab einberufen. Unter der Leitung von Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort wurden hier Informationen der anwesenden Fachberater von Energieleistern, Gesundheitsbehörden, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und anderen Fachleuten gesammelt, ausgewertet und priorisiert.

Ein besonderes Augenmerk galt hier der Kommunikation.

Im Falle eines Stromausfalles muss damit gerechnet werden, dass sowohl Festnetz und mobiles Netz nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr verfügbar ist. Durch die Feuerwehr und Polizei wurden hier beispielsweise 25 Notanlaufstellen im gesamten Stadtgebiet geschaffen um den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, Notfälle zu melden.

Diese Übung hat gezeigt, wie abhängig die vorhandenen Infrastrukturen von der Stromversorgung sind.

„Wir hatten heute eine Krise im klassischen Sinne zu bewältigen. Erschwerend kam hier der Stromausfall hinzu“, so Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort in einer Zusammenfassung. Der Krisenstab war schnell einsatzbereit und das Team hat funktioniert.

Schwachstellen wurden erkannt. So muss zum Beispiel die Notstromversorgung des Rechenzentrums verbessert werden. Hier ist ein Ausfall aller Systeme nach zwei Stunden zu erwarten. Außerdem müssen wieder vermehrt analoge Notfallpläne vorgehalten werden, um ein Backup zu den vorhandenen digitalen Plänen, die unter den gegebenen Umständen nicht mehr in Gänze verfügbar sind, zu schaffen. Bei einem flächendeckenden Stromausfall werden Ampelanlagen ausfallen. Die Folge hier werden vermehrt Verkehrsunfälle sein, die auch die Bewegungsflächen von Rettungsfahrzeugen einschränken. Auch diese Thematik muss beleuchtet werden, um im Falle eines Falles andere Anfahrten wählen zu können.

Verbesserungsmöglichkeiten wird es immer geben. Dies ist aber auch der Sinn solcher Übungen, um beim Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.

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