Das Tierheim in Moers (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld/Moers. 57 Tiere wurden in Moers angenommen

Der Tierschutzverein Moers und Umgebung hat seit dem 1. Januar 2019 für die kommenden vier Jahre die Fundtierverwaltung für die Stadt Krefeld übernommen. Die Verwaltung hatte diese Leistung nach einem entsprechenden Ratsbeschluss ausgeschrieben. Mit Ende des ersten Quartals hat das Tierheim nun eine erste positive Bilanz gezogen. Aus Krefeld wurden 57 Tiere angenommen, davon 16 Hunde, 19 Katzen und 22 Kleintiere, wie Kaninchen, Nymphensittiche, Prachtrosella, Wellensittiche, Ratten, Tauben und Zierhähne. Zurück an Besitzer gingen 15 Tiere. Rund die Hälfte der Fundtiere wurde ins Tierheim gebracht, was bestätigt, dass den Findern das Wohl der Tiere am Herzen liegt und ihnen der Weg nach Moers nicht zu weit ist. „Wir haben viel positives Feedback für den transparenten Umgang mit den Tieren und für die Öffentlichkeitsarbeit erhalten, um Fundtier und Halter wieder zusammenzuführen“, sagt Birgit Mühlberger, stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzverein.

„Es freut uns, dass bis auf einen alle Hunde an ihre Halter zurückgeführt werden konnten. Die Hunde waren entweder ordnungsgemäß gechipt und registriert, oder sie wurden von den Haltern gesucht. Fehlte nur die Registrierung in ein Haustierregister, haben einige Halter dies dann auch direkt bei uns im Tierheim nachgeholt“, so Mühlberger. Sie bedauert jedoch, dass es unter den Kleintieren und Katzen kein Tier gab, das mittels Chip identifiziert werden konnte. Nur eine Handvoll wurde von ihren Haltern wieder abgeholt. Mühlberger: „Was aus Tierschutzsicht noch schwerer wiegt: Die Anzahl der kastrierten Kater und Katzen war leider verschwindend gering.“

Durchaus prominent wurde Kater Obelix. Er kam in einem sehr kritischen Zustand nach Moers, den er ohne sofortige tierärztliche Behandlung nicht überlebt hätte. Nach zwei Klinikaufenthalten und dauerhafter medikamentöser Einstellung wurde er in einer beliebten WDR-Tiersendung vorgestellt und dadurch nach Köln vermittelt. „Es gehört leider aber auch zu unserem Alltag, zu akzeptieren, dass die Hilfe für einige wenige Tiere zu spät kommt oder wir sie nur noch von weiterem Leiden erlösen lassen können. Das bisher traurigste Ereignis war ein im Karton ausgesetztes Kaninchen, dass zu uns gebracht wurde. Nahezu die gesamte Gesichtshälfte war ein einziger Eiterherd. Tierquälerei muss nicht laut und offensichtlich brutal sein, ein Tier kann man auch misshandeln, indem man weg sieht, sich nicht kümmert und sich dann aus der Verantwortung zieht – wie in diesem Fall“, so Mühlberger.

Von den im ersten Ouartal nicht wieder abgeholten Tieren konnten fast alle bereits in neue Hände vermittelt werden. Das muss nicht immer Krefeld sein, da im Vordergrund steht, ein artgerechtes und hoffentlich verantwortungsvolles neues Zuhause zu finden, egal in welcher Stadt es sich befindet. Nur noch das Zwergkaninchen-Duo Lucky und Luke sowie die Zwerghähne Gustav und Günther suchen ein artgerechtes Zuhause.

Positiv ging es im zweiten Quartal mit dem Fund von Tommy weiter. Der kastrierte Kater konnte dank Chip und Registrierung nach einem Snack und einer Verschnaufpause an den glücklichen Eigentümer zurückgegeben werden. „Für dieses vorbildliche Verhalten wünschen wir uns im Sinne der Tiere natürlich mehr Nachahmer.“

Das Moerser Tierheim befindet sich im südlichen Stadtteil Hülsdonk, Peschkenhof 34. Die Öffnungszeiten sind montags, mittwochs und freitags von 14 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 16 Uhr, dienstags, donnerstags sowie sonn- und feiertags ist geschlossen. Die Betriebszeiten sind montags bis samstags von 8 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 13 Uhr sowie 15 bis 18 Uhr. In diesen Zeiten werden Fundtiere angenommen oder abgeholt. In den übrigen Zeiten ist der Tierrettungsdienst Schütz im Einsatz. Dieser Dienst war zuletzt auch in Krefeld tätig. Der TSV ist unter den Rufnummern 02841 21202 und 16062 zu erreichen, online über die Website http://tierheim-moers.de/Wordpress/.

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