v.l. Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus und die Sachbearbeiterin für Ökologie und Landschaftspflege, Bettina Maier (Foto: privat)
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Kaarst. Was für den Betrachter gut aussieht, ist für die Insekten (über-) lebensnotwendig. Die sogenannte Krefelder Studie hat 2017 den erschreckenden Insektenschwund aufgedeckt und eine große öffentliche Diskussion über das Insektensterben ausgelöst. In den vergangenen 30 Jahren ist die Masse der Insekten laut der Krefelder Studie durchschnittlich um etwa 75 Prozent zurückgegangen. Insekten sind wichtige „Dienstleister“ in der Natur – alleine als Bestäuber von Wild- und Nutzpflanzen sind sie unabdingbar.

Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus freut sich daher über jede bunte Blumenwiese im Stadtgebiet und das unüberhörbare Brummen zahlloser Hummeln und Bienen: „Im Mai bin ich dem kreisweiten Aktionsbündnis für Insekten im Rhein-Kreis Neuss beigetreten und schon sind erste Erfolge sichtbar.“ Dabei sah es zunächst schlecht aus für die drei Wildblumenflächen in unserem Stadtgebiet, die auf einen Beschluss des Bau- und Umweltausschusses hin im Frühjahr 2018 angelegt worden sind. Das ausgebrachte Saatgut keimte bei der anhaltenden Hitze und Trockenheit nicht aus. Nur Wildkräuter trotzten den Bedingungen. Durch mehrmaliges Abmähen wurden diese kleingehalten. Die Initiatoren aus den Bereichen Stadtentwicklung, Tiefbau und Bauhof hofften auf eine günstige Witterung im Frühjahr, die nun auch eintrat: Die Wildblumenflächen am St.-Eustachiusplatz in Vorst und im Grünzug Commerhof in Holzbüttgen stehen in schönster Blüte.

Um den heimischen Insekten eine optimale Nahrungsquelle und Lebensraum zu bieten, ist auf den Wildblumenwiesen in Kaarst sogenanntes regionales Saatgut verwendet worden. Dieses hat einen wesentlich höheren ökologischen Nutzen als die herkömmlichen Blumenmischungen. „Wir werden weitere Projekte verwirklichen, um dem Negativtrend bei den Insekten entgegenzuwirken“, kündigt Dr. Nienhaus an. „Die Wildblumenwiesen sind ein Gewinn für unsere Freiflächen.“

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