Begeistert von den im Kreishaus ausgestellten Arbeiten des Tischler-Nachwuchses (v.l.): Uwe Köhler, Obermeister der Tischler-Innung, Klaus Koralewski (Kreishandwerkerschaft), Klaus Harder (Prüfungsvorsitzender), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Lehrlingswart Philipp Schlang (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Rhein-Kreis Neuss. Innung stellt Gesellenstücke im Kreishaus aus

Buchstäblich gut in Form sind die Gesellenstücke der bisherigen Auszubildenden im Tischlerhandwerk des Rhein-Kreises Neuss: In den Möbeln der jungen Tischlerinnen und Tischler stecken handwerkliches Können und gestalterisches Talent. Die Tischler-Innung Rhein-Kreis Neuss zeigt die Arbeiten des Nachwuchses noch bis Samstag, 29. Juni, im Rahmen der Ausstellung „Die gute Form“ im Foyer des Kreishauses an der Oberstraße 91 in Neuss.

Zu sehen sind 21 kleine „handwerkliche Kunstwerke“ aus Holz: Schreibtische, Couchtische, Sideboards, TV-Möbel, Nachtschränke oder auch ein Hängesekretär. Jeder Auszubildende im Tischlerhandwerk fertigt sein Gesellenstück in bis zu 100 Arbeitsstunden. „Die Stücke geben einen hervorragenden Einblick in den Anspruch und die Qualität der Ausbildung im Tischlerhandwerk. Sie veranschaulichen zudem die facettenreiche Verbindung von Handwerk und Design“, sagt Uwe Köhler, Obermeister der Tischler-Innung Rhein-Kreis Neuss.

Und es sind einige Trends erkennbar. Viele Stücke aus Massivholz sind dabei, oft kombiniert mit modernen Füßen und Griffen aus Edelstahl oder Aluminium. Ein junger Tischler hat einen Schreibtisch aus Nussbaum und Ahorn massiv gefertigt und einen Teil der Tischplatte mit rotem Epoxidharz ausgegossen – ein echter Hingucker. Bei einem Sideboard aus Platane sind die Füße gebogen; sie wurden über eine Vakuumpresse aufwändig in Form gebracht. Eine junge Tischlerin hat an ihr Sideboard eine Grifflösung aus massiver Nussbaumbohle gebaut.

Beeindruckt von den Arbeiten war auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke – einige der Möbel könnte er sich gut in seinem Haus vorstellen. „Ich bin begeistert von der Vielfalt. Die Stücke spiegeln wider, welche Freude die jungen Menschen bei der Arbeit mit Holz haben“, sagte der Landrat während eines Rundgangs durch die Ausstellung.

Mit ihren Gesellenstücken nehmen die bisherigen Auszubildenden gleichzeitig teil am Wettbewerb „Die gute Form“, den die Tischler-Innung veranstaltet. Dabei beurteilt eine Jury die Arbeiten des Handwerker-Nachwuchses nach Originalität, Funktionalität und Ausführungsqualität. Unabhängig von den Voraussetzungen zum Bestehen der praktischen Gesellenprüfung wählt die Jury aus den Gesellenstücken dieses Jahres diejenigen aus, die in ästhetischer und funktionaler Hinsicht herausragen. Kriterien für die Auswahl sind ein moderner Entwurf, die eigenständige Idee, gutes Design sowie eine funktions- und materialgerechte Konstruktion. Die Sieger werden im Rahmen der Lossprechungsfeier am Sonntag bekannt gegeben und geehrt.

„Die ausgestellten Arbeiten sind individuell gefertigte, hochwertige Möbelstücke, die man nicht ,von der Stange’ bekommen kann und die noch echte Handarbeit darstellen“, erläutert Obermeister Uwe Köhler. Ästhetische Details werteten ein Möbelstück zusätzlich auf, bei dem zunächst die Funktionalität im Vordergrund stehe, ergänzt Klaus Harder, der Prüfungsvorsitzende.

Im Rhein-Kreis Neuss gibt es gibt es rund 180 Tischlerbetriebe, die ca. 770 Mitarbeiter beschäftigen und insgesamt rund 100 Auszubildende in den drei Ausbildungsjahren ausbilden.

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