(Foto: privat)
Anzeigen

Mülheim. Im Mülheimer Hafen ist inklusives Arbeiten schon längst selbstverständlich

„Gemeinsam Perspektiven gestalten“ lautet die Botschaft der Theodor Fliedner Stiftung im Jubiläumsjahr. Zusammen mit der Mülheimer Firma Birn ist das einmal mehr gelungen. Aus der inzwischen langjährigen Kooperation ist ein weiterer Arbeitsplatz entstanden.

Ähnlich wie die Theodor Fliedner Stiftung mit ihren 175 Jahren kann auch die Firma Birn auf eine lange Historie zurückblicken. In 2021 feiert das dänische Unternehmen seinen 125. Geburtstag. Am Standort Mülheim ist es seit 1983 zuhause. „Wir sind in der Metallerzeugung unterwegs, produzieren u.a. Keilriemenscheiben und Kupplungen für die Industrie“, erklärt Geschäftsführer Dennis Klimanek.

Eine Arbeit, die viel Präzision, ein gutes Auge und hohe Konzentration erfordert. Umso glücklicher sind er und Fertigungsleiter Stuart Frericks über die Zusammenarbeit mit den Fliedner Werkstätten. Zwei Mitarbeiter mit einer Behinderung sind inzwischen fester Bestandteil des 40-köpfigen Teams. „Ein echter Glücksgriff“, bringt es Stuart Frericks auf den Punkt. „Sven Petig und Christian Schünke sind sehr wissbegierig, gewissenhaft, zuverlässig, loyal – einfach immer da.“ Und ergänzt: „Durch die konstante Leistung konnten wir erstmals Kennzahlen an den Maschinen entwickeln.“ Dass sich beide Mitarbeiter auch ihrerseits mit ihrem Arbeitgeber identifizieren, sieht man schnell: Die T-Shirts und Baseball-Kappies mit Logo tragen sie durchaus mit Stolz. Vor kurzem hat er einen Messschieber aus Schokolade bekommen. „Einfach so, als Dankeschön. Da hab ich mich riesig gefreut“, lacht Stuart Frericks.

Der Vald. Birn-Konzern ist eine der größten Gießereien Nordeuropas. In der Mülheimer Fertigung an der Lahnstraße entstehen Scheiben, die in die ganze Welt verschickt werden. Sven Petig ist seit 2016 bei Birn, Christian Schünke seit 2015. Seit wenigen Wochen steht der 29-Jährige an seinem neu eingerichteten Arbeitsplatz. „Die andere Maschine war zu groß, über Fördermittel konnten wir eine neue Maschine anschaffen, die Christian bedient“, erklärt Stuart  Frericks. Er kann nur jeder Firma empfehlen, den Kontakt zum Integrationsteam der Fliedner Werkstätten zu suchen und sich unverbindlich beraten zu lassen. „Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind eben keine Einbahnstraße oder Sackgasse“, betont Klaus Livoti, Mitarbeiter des Integrationsteams in den Fliedner Werkstätten. „Gemeinsam können wir eine Menge Perspektiven gestalten“, ergänzt Daniel Möller, Leiter der Fliedner Werkstätten.

Dass Stuart Frericks vor einigen Jahren selbst in Werkstätten gearbeitet hat und das Konzept der ausgelagerten Arbeitsplätze kennt, hat die Kontaktaufnahme sicherlich vereinfacht. „Es gibt viele Fördermöglichkeiten für Firmen und die Ansprechpartner in den Werkstätten stehen immer bei Fragen zur Seite.“ Natürlich sei die Mitarbeiterauswahl und Abstimmung mit Zeitaufwand verbunden. Aber der entstehe schließlich bei jeder Mitarbeitersuche. „Dafür bekommt  man das in Leistung zurück!“ Und manchmal auch in Schokolade …

Beitrag drucken
Anzeige