(Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld. Künstler aus dem In- und Ausland bespielen ungewöhnlichen Ort

Von der größten noch bestehenden Bunkeranlage in Krefeld ist durch Um- und Anbauten von außen kaum noch etwas zu erkennen. Östlich des Hauptbahnhofes schließt sich entlang der Hansastraße eine zweistöckige Stahlbetonkonstruktion an, in der während der Bombardierung Krefelds gut 10 000 Menschen Schutz fanden. Weil das Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg als Parkhaus dienen sollte, erhielt der Bunker in den 1940er-Jahren bereits eine Rampe in das Untergeschoss, die sich heute hinter einer unscheinbaren Glastürfront verbirgt. Diesen unwirklichen Raum haben nun 22 Künstler aus dem In- und Ausland als „Down Town Gallery“ bespielt. Oberbürgermeister Frank Meyer hat die ungewöhnliche Ausstellung eröffnet.

Die Besucher gelangen zur Galerie durch eine „Vorhalle“, einem dem eigentlichen Bunker vorgesetzten Raum mit einer gut 20 Meter breiten Schaufensterfläche vis-a-vis der Einmündung der Mariannenstraße. Der erste Blick wandert vorbei an elegant verdrehten Betonsäulen zu einem Wandbild mit dem Titel „Home Sweet Home“, das sich in Variationen in Geldern, Mönchengladbach und Neuss als verbindendes Werk des „Urban Art Festval“ wiederfindet, zu dem eben auch diese Galerie gehört. Von dort führt der Weg in den Bunker, das Tageslicht schwindet, die Temperatur sinkt merklich. In dem ebenerdigen Geschoss beginnt der Rundgang. Die Künstler haben großflächige Bereiche ausgefüllt, die die künstlerische Leiterin Fredda Wouters zu einer Geschichte zum Thema „Menschlichkeit“ vereinte. Die einzelnen Kapitel werden bei Führungen erzählt. Die Werke wirken aber auch unabhängig von jener erdachten Erzählung durch ihre Ästhetik, ihre Bildsprache und 3d-Effekte. Zum Finale, das mit einer eindrucksvollen Arbeit von Case Maclaim beginnt und einer Gedichtvariation von Wouters abschließt, steigen die Besucher auf die untere Ebene hinab.

Die Down Town Gallery ist Teil des Krefelder Perspektivwechsels und das dritte Street-Art-Projekt in der Stadt. Im August ist die Ausstellung donnerstags von 11 bis 18 Uhr, freitags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten für September werden noch bekannt gegeben. Der Eintritt ist kostenfrei. Der Eingang zum Bunker befindet sich an der Hansastraße zwischen Einfahrt Parkhaus und dem Kino. Weitere Informationen stehen unter www.down-town-gallery.de.

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