Chefarzt Dr. med. Wolfram Kalitschke (li) und Oberarzt Dr. med. Dirk Hartnack (Foto: EVK Wesel)
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Wesel. Krebserkrankungen waren im Jahr 2017 laut des Statistischen Landesamtes NRW die zweithäufigste Todesursache im Kreis Wesel. Knapp 1.500 Menschen verstarben daran.  Deshalb legt man im kreisweit einzigen zertifizierten Onkologischen Zentrum (OZ) am Evangelischen Krankenhaus besonders großen Wert darauf, Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen individuell zu behandeln. Denn jedes Tumorgeschehen und jeder Blutkrebs ist genauso einzigartig zu betrachten, wie der Mensch, der ihn hat. Dafür greifen die hiesigen Experten zusätzlich auch auf die Expertise des onkologischen Spitzenzentrums der Uniklinik Essen zurück.

Bösartige Bluterkrankungen, Tumore des Magen-Darm-Traktes, des Brustkorbes, insbesondere Lungenkrebs, urogenitale, endokrine Tumore, Tumore des Nervensystems, Sarkome sowie Schilddrüsenkarzinome werden im Onkologischen Zentrum Wesel behandelt. Mit jeder neuen Diagnose geht ein persönliches Schicksal einher. Das ist dessen Leiter, Dr. Wolfram Kalitschke, stets sehr bewusst. „Unsere modernen Diagnostik- und Therapiemaßnahmen bei den genannten Krankheitsbildern konzentrieren sich vorrangig auf die persönlichen Tumorprofile“, erläutert der Chefarzt. Dafür setzen er und sein erfahrenes onkologisches Team im Rahmen einer einfühlsamen modernen Präzisionsonkologie vermehrt auf die molekularen Charakterisierung der Tumore.  „Anders als noch vor ein paar Jahren, können wir unseren Patienten mit dieser individuellen Medizin noch effektiver helfen“, betont der Zentrumsleiter. Zudem rücke konventionelle Chemotherapie dadurch immer weiter in den Hintergrund. Im Evangelischen Krankenhaus ist man besonders stolz darauf ist, dass die Qualität der geleisteten Arbeit nach der Erstzertifizierung im Jahr 2015 nun 2019 durch eine erfolgreiche Re-Zertifizierung von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (kurz DGHO) bestätigt wurde. Voraussetzung für eine solche Auszeichnung ist eine hohe Anzahl behandelter Krebspatienten, verbunden mit einer hochwertigen  fachlichen und strukturellen Expertise. Die spezielle Krebsstation sowie die  Fachambulanz, eine Palliativstation und die Strahlentherapie auf dem Gelände, sind beispielhaft benannt worden.

Onkologie ist ein großer Schwerpunkt im Leistungsspektrum des Evangelischen Krankenhauses Wesel. Bereits in den 1980er Jahren hat man hier die Weichen gelegt und entsprechende Strukturen geschaffen. Heute verfügt man nun am Campus über modernste Medizintechnologie, optimal funktionierende Netzwerke und standardisierte Abläufe, von denen Krebspatienten bestens profitieren. „Wir brauchen den Vergleich mit so genannten Spitzenzentren (CCCs) nicht fürchten, denn wir bedienen bis auf wenige Ausnahmen, wie beispielsweise den Bereich onkologische Forschung, alle Aspekte“, so der Chefarzt selbstbewusst. Erkrankte sollten seiner Meinung nach im Idealfall möglichst wohnortnah eine Behandlung nach aktuell gültigen Standards erhalten. Denn „so eine Krebstherapie ist schon anstrengend genug, da braucht kein Patient noch zusätzliche Stressfaktoren wie beispielweise lange Anfahrtszeiten oder stationäre Aufenthalte fernab vom Zuhause“. Dass Patienten im Onkologischen Zentrum Wesel in Expertenhänden sind, bescheinigt das DGHO-Zertifikat klar und zudem wird im Bedarfsfalle eng mit dem CCC des Universitätsklinikums Essen zusammengearbeitet. Besonders schwierig zu behandelnde Krebserkrankungen werden auf kurzem Wege mit den dortigen Spezialisten besprochen oder dort vorgestellt und das Therapiekonzept gemeinsam abgestimmt.  Dadurch wird eine onkologische Spitzenmedizin vor Ort gewährleistet. Zudem nimmt das Onkologische Zentrum Wesel an klinischen Studien teil und seine Akteure besuchen regelmäßig nationale und internationale Fachkongresse, um ein hohes Versorgungsniveau am Puls der Wissenschaft garantieren zu können. Und so können denn auch Patienten in Wesel sicher sein, die bestmögliche Behandlung im Fall der Fälle zu erhalten.

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