Einer der Sommerferien-Ortstermine der Mülheimer CDU-Fraktion, dieses Mal bei der Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland in Bedburg-Hau (Foto: CDU-Fraktion)
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Mülheim. Was hat Mülheim mit Bedburg-Hau zu tun? Die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion erfuhren es jetzt bei einem Besuch in der dortigen Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland, den auch die Stadt Mülheim an der Ruhr als ein von 13 kreisfreien Städten und 12 Landkreisen mit ihrer Umlage mitfinanziert.

„Die Stadt zahlt jährlich rund 45 Millionen Euro für die Ausgaben des Landschaftsverbandes und erhält dafür Leistungen in Höhe von 43 Millionen Euro, die unter anderem in die soziale und psychiatrische Versorgung des Bevölkerung zurückfließen“, erklärt der Speldorfer CDU-Stadtrat Bernd Dickmann, der Mülheim in der Landschaftsversammlung, dem Parlament des Landschaftsverbandes Rheinland vertritt und dort im Krankenhausausschuss mitarbeitet.

Seiner Einladung folgend, machten seine Fraktionskollegen im Rahmen ihrer Sommerferientour jetzt Station in der für das gesamte Rheinland zuständigen LVR-Klinik, in der bereits seit 1912 psychiatrisch und neurologisch therapiebedürftige Patienten behandelt werden.

Vom Kaufmännischen Direktor der Klinik, Stephan Lahr und deren Pflegedirektor Carsten Schmatz erfuhren die Mülheimer Kommunalpolitiker, dass die Zahl der stationären Behandlungsplätze in der zurzeit noch aus 100 Gebäuden bestehenden Fachklinik von ursprünglich 2200 auf inzwischen nur noch 1000 zurückgegangen ist. „Der Grund dafür“, so Lahr, „ist, dass wir in der Psychiatrie verstärkt auf ambulante und dezentrale Wohngruppen setzten, in denen allein unsere Klinik derzeit 6000 Patienten betreut.“

Vor diesem Hintergrund plant die LVR-Klinik in Bedburg-Hau den nördlichen Teil ihres 80 Hektar großen Areals zu verkaufen. Pflegedirektor Schmatz wies darauf hin, dass 400 der 1000 Behandlungsplätze der Therapie und Sicherung von psychisch kranken Straftätern dienten. Den Anteil der Psychiatrie-Patienten, die dauerhaft stationär betreut und behandelt werden müssen, gab er mit 6 Prozent an. Schmatz machte deutlich, dass die Klinik, die insgesamt 1800 Menschen als Ärzte, Pflegekräfte,  Erzieher, Sozialarbeiter und Psychotherapeuten beschäftigt, vor allem in der Forensik mit einem akuten Fachkräftemangel zu kämpfen hat.

Was die Ratsmitglieder bei ihrer Führung durch Klinik-Sprecherin Maria Ebbers bedrückte, war die Ansicht der hoch und mehrfach umzäunten Forensik-Gebäude auf dem parkähnlichen Klinikgelände. Was sie positiv überraschte, war der Bericht über die unter anderem durch einen Forensik-Beirat organisierte Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bedburg-Hau. Auch die Tatsache, dass es auf dem Klinikgelände eine Schule, eine Kindertagesstätte und ein Künstlerhaus stehen, spricht für diese positive Normalität.

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