„Wir sind sehr froh, dass wir die Unterstützung durch die Louisa-Puppe am UKD anbieten können“, freuen sich (v.l.) Barbara Mitschdörfer, Vorstandsvorsitzende & Geschäftsstellenleitung Bundesverband „Das frühgeborene Kind“, und Juliane Tautz Oberärztin auf der UKD-Kinderintensivstation (Foto: Universitätsklinikum Düsseldorf/UKD)
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Düsseldorf. Jedes zehnte Baby ist weltweit eine Frühgeburt/ Lernpuppe „Louisa“ unterstützt Eltern und hilft Ängste abzubauen

Ihr Körper ist klein und wirkt zerbrechlich. Täuschend echt ist die Puppe „Louisa“ einem etwa 12 Wochen zu früh geborenem Baby mit einem Körpergewicht von rund 750 Gramm nachempfunden. Louisa ist damit mehr als zweieinhalb Kilo leichter als die meisten Neugeborenen in Deutschland, die durchschnittlich mit dreieinhalb Kilo auf die Welt kommen. Jedes zehnte Kind gilt jedoch weltweit als Frühgeburt – Tendenz steigend. Etwa 30 Prozent aller Frühchen werden vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren und wiegen weniger als 1.500 Gramm – alleine in den Kreißsälen des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD), als größtes Krankenhaus der Metropolregion Düsseldorf, sind das 70 Kinder pro Jahr. Insgesamt werden am UKD jährlich mehr als 200 Frühchen geboren.

Für die Eltern ist die Geburt eines Frühchens häufig eine Herausforderung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mutter-Kind-Zentrums an der Uniklinik Düsseldorf unterstützen die Eltern bei der Vorbereitung auf die Geburt, die besonderen Bedürfnisse eines Frühchens und auf den Moment, wenn sie mit ihrem Neugeborenen nach Hause dürfen. Neuste Hilfe im Team: Puppe „Lousia“. Mit ihr kann der Umgang mit dem frühgeborenen Baby in aller Ruhe im sicheren Umfeld des Krankenhauses geübt werden.

„Frühgeborene Babys brauchen eine besondere Zuwendung“/ Louisa kann helfen Ängste abzubauen

„Frühgeborene Babys sind sehr klein und zierlich. Die ersten Wochen verbringen sie und ihre Eltern meist bei uns im Krankenhaus, wo zur Unterstützung jederzeit medizinisches Fachpersonal zur Hand ist. Dann kommt aber der Punkt, wo es nach Hause geht. Für viele Elternpaare ist das ein unerwartet schwieriger Moment: Einerseits freut man sich natürlich, dass man mit seinem Frühgeborenen in die eigene Wohnung und zurück in den Alltag kann, andererseits gibt es häufig Ängste und die Sorge etwas falsch zu machen. Frühchen brauchen auch zuhause weiterhin eine besondere Zuwendung und alltägliche Vorgänge, wie zum Beispiel das Stillen oder Wickeln, können zur Herausforderung werden“, erklärt Dr. Juliane Tautz, Oberärztin im Bereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin der UKD-Kinderklinik. „Mit Louisa können die frischgebackenen Eltern in aller Ruhe in der sicheren Klinikumgebung üben, bis sie sich sicher fühlen und dann mit einem guten Gefühl nach Hause entlassen werden. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir diese Unterstützung am UKD anbieten können.“

Und das von Anfang an: Bereits vor der Geburt können speziell als Neonatalbegleiter ausgebildete Pflegekräfte und das ärztliche Personal Eltern mit Louisa besuchen und die bevorstehende Zeit auf der Kinderintensivstation erläutern. Im Gespräch kann den Eltern anhand der realistischen Gestaltung der Puppe ein Gefühl von Größe und Aussehen ihres Babys vermittelt und so leichter verständlich gemacht werden. „Wenn die Eltern sich ein realistisches Bild davon machen können, wie ihr Frühchen aussehen könnte, verlieren viele Diagnosen ihren Schrecken. Wir können die Eltern schon vor der Geburt im Umgang mit ihrem Frühchen unterstützen“, freut sich Juliane Tautz. Das baut Berührungsängste ab und fördert die Eltern-Kind-Bindung von Anfang an.  Und: Louisa kann auch zu Anleitungszwecken in der Ausbildung von Medizinern und Pflegekräften von morgen eingesetzt werden, um bestimmte Griff-, Halte- und Lagerungsübungen praxisnah zu vermitteln.

Die „Frühchenpuppe Louisa“ ist eine Aktion des Bundesverbandes „Das frühgeborene Kind“ e.V.

Möglich wurde die Anschaffung durch eine Spende der Firma Kluba Medical.

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