Kontrollstelle (Foto: Polizei)
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Düsseldorf/Duisburg/Kreis Wesel/Oberhausen/Mülheim/Essen. Die Wirtschaft wächst und mit ihr steigt der gewerbliche Personen- und Güterverkehr. Immer häufiger kommt es dabei zu Unfällen unter Beteiligung von LKW. LKW Unfälle haben überdurchschnittlich schwere Folgen. Im Jahr 2018 gab es 28.631 solcher Unfälle in Deutschland, bei denen 39.500 Menschen verletzt wurden.

 

Auch im Kreis Wesel nimmt die Zahl der Verkehrsunfälle mit LKW zu. Nur einer von vielen Gründen, weshalb sich auch die Kreispolizei Wesel am länderübergreifenden Kontrolltag beteiligte. An mehreren Kontrollstellen, über den Kreis verteilt, hatten die Beamten ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung der Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten), den einwandfreien technischen Zustand der Brummis (Bremsen und Reifen okay?) und die richtige Ladungssicherung.

Wie sinnvoll die regelmäßigen Kontrollen sind, zeigte gestern auch ein Beispiel aus der Praxis: Während des Kontrolltages, unweit einer der Kontrollstellen, bog ein 25-jähriger Niederländer mit seinem Sattelzug von der Autobahn A3 an der Ausfahrt Hünxe nach links auf die Weseler Straße in Richtung Voerde ab. Hierbei platzten an dem Sattelzug des Niederländers zwei Reifen, so dass er die Fahrbahn der Weseler Straße blockierte. Mehrere Polizeibeamte regelten dort über Stunden den Verkehr, bis der LKW wieder flott war. Bei einer Kontrolle des Brummis stellten sie fest, dass die Reifen verschlissen waren. Den Niederländer erwartet nun eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. Vor Ort musste er Geld für eine Sicherheitsleistung hinterlegen.

Zeitgleich fanden an Schulen in Hünxe-Bruckhausen, Voerde-Spellen, Neukirchen-Vluyn und Xanten-Lüttingen zusammen mit Partnern der Straßenverkehrswacht im Kreis Wesel und der DEKRA Präventionsveranstaltungen zum Thema “Toter Winkel” statt. Ein besonderes Highlight war hierbei ein echter LKW der DEKRA auf dem Schulhof der städtischen Gesamtschule in Neukirchen-Vluyn. Dort konnten sich die Schülerinnen und Schüler selbst ein Bild davon machen, wie schlecht Radfahrer und Fußgänger von den LKW-Fahrern zu sehen sind.

 

Im Rahmen des landesweiten Kontrolltages “Sicher.mobil.leben” hat die auch die Duisburger Polizei am Donnerstag (12. September) “Brummis im Blick” gehabt – und zwar mit Erfolg: Die Beamten nahmen vor allem in Beeck und Neuenkamp mehr als 40 Lastwagen unter die Lupe. Dabei schrieben sie den Tag über allein 22 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Sozialvorschriften. Meist haben in diesen Fällen die Brummi-Fahrer die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten. Elf Mal sicherten die Polizisten als Nachweis die entsprechenden Tachoscheiben. Zweimal beanstandeten die Beamten unzureichend gesicherte Ladung. Ebenfalls zweimal ahndeten sie das Fahren ohne Fahrerlaubnis. Aber nicht nur Ladung, Lenk- und Ruhezeiten sowie den technischen Zustand der Lastwagen nahmen die Experten ins Visier: Sie kontrollierten auch die Geschwindigkeit. So war ein 40-Tonner auf der Alsumer Straße mit 67 km/h unterwegs, wo 50 km/h erlaubt waren. Trauriger Spitzenreiter war allerdings ein Pkw: Die Fahrerin eines Toyotas fuhr mit 94 statt der erlaubten 50 km/h.

Besonders erfreulich war aus polizeilicher Sicht neben der Kooperationsbereitschaft von Fahrern und Unternehmen, dass kein Lastwagen aufgrund seines technischen Zustandes beanstandet werden musste.

 

Unter dem Motto “sicher.mobil.leben – Brummis im Blick” überprüfte die die Polizei am Donnerstag, 12. September, von 6 bis 18 Uhr, an mehreren Kontrollstellen in Essen und Mülheim Lastwagen und Busse auf ihre Verkehrssicherheit. Insgesamt wurden an dem Tag mehr als 230 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden insgesamt 57 Verstöße festgestellt. Viele Verkehrsteilnehmer unterschätzen die Gefahr, die von Müdigkeit am Steuer ausgeht. Laut einer Studie der AAA Foundation for Traffic Safety können Schlafmangel und Müdigkeit das Unfallrisiko spürbar erhöhen. Dabei sind Lkw-Fahrer hier besonders gefährdet: Sie fahren lange, oft monotone Strecken auf der Autobahn, und sind dabei meist allein. Deshalb lag ein Kontrollschwerpunkt am Donnerstag auf der Einhaltung der für Lkw- und Busfahrer vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten. Leider mussten die Polizisten dabei drei Verstöße feststellen. Ein weiterer Kontrollschwerpunkt war der technische Zustand der Laster und Busse. Hier kontrollierten die Beamten vor allem den Zustand der Reifen, die Funktionstüchtigkeit von Licht, Türen und Bremsen. Außerdem schauten sie, ob alle vorgeschriebenen Ausrüstungsgegenstände wie Verbandskasten, Feuerlöscher, Warndreieck und Nothämmer vorhanden waren. Auch hier konnten sechs Mängel festgestellt werden. Ein Reisebus hatte auf der Vorderachse derart abgefahrene Reifen, dass ihm die Weiterfahrt untersagt wurde. Erst nachdem der Busfahrer zwei neue Reifen aufgezogen hatte, durfte er seine Fahrt fortsetzen. Den dritten Schwerpunkt bildete das Thema Ladungssicherung. Verlorene Ladung kann für den folgenden Verkehr zu einem erheblichen Unfallrisiko werden. Unzureichend gesicherte Ladung kann sich im Fahrzeug bewegen und dabei Kräfte entwickeln, die um ein Vielfaches größer sind als ihr Eigengewicht. Auch das stellt eine Gefahr für die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges dar. Auch Überladung ist ein Problem. Überladene Lkw werden instabil und sind schwer zu steuern. Außerdem verlängert sich der Bremsweg und im Falle eines Unfalls entwickelt ein zu schwerer Lkw eine höhere Aufprallenergie. Deshalb wurden am Donnerstag auch Lkw von der Polizei gewogen. Das Ergebnis: zwei Laster hatten zu viel geladen, bei zwei weiteren war die Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert. Der Lkw-Fahrer eines Gerüstbauunternehmens hatte seinen Lkw um fast eine Tonne überladen. Außerdem lagen zwei Haftbefehle gegen ihn vor. Nur durch Zahlung der geforderten Geldstrafe konnte er eine Festnahme durch die Polizei abwenden. Neben den oben genannten Verstößen stellten die Polizisten im Rahmen der Kontrolle auch noch mehrere Handy-Verstöße, Gurt-Verstöße, fehlende Fahrzeugpapiere und Führerscheine sowie weitere Verkehrsverstöße fest. Am Aktionstag hat die Polizei auch eine Präventionsaktion zum Thema “Toter Winkel am Lkw” durchgeführt. Hier wurden Lkw auf die Gefahren des Toten Winkels an ihren Fahrzeugen aufmerksam gemacht. Vor allem beim Rechtsabbiegen stellt dieser “blinde Fleck” im Sichtfeld des Fahrers immer noch eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer, vor allem Radfahrer, dar. Auch unabhängig von derartigen Aktionstagen kontrolliert die Polizei in Essen und Mülheim regelmäßig Lkw und Busse auf ihre Verkehrssicherheit. Neben den Geschwindigkeitskontrollen tragen auch diese Maßnahmen dazu bei, unsere Straßen sicherer zu machen.

Bei derart abgefahrenen Reifen musste der Busfahrer seine Fahrt unterbrechen, bis er neue Reifen aufgezogen hatte (Foto: Polizei)

 

Am 12.09.2019 wurde in den Mittagsstunden im Rahmen des landesweiten Aktionstags “Sicher.mobil.leben – Brummis im Blick” an der Buschhausener Straße unter der Brücke der BAB 42 in Oberhausen eine Kontrollstelle eingerichtet.

Hier und bei weiteren mobilen Kontrollen im ganzen Stadtgebiet wurden folgende Verstöße festgestellt/geahndet: ein Verwarnungsgeld wegen einer Überladung, ein Verstoß gegen die Sozialvorschriften wegen einer “Fehlbedienung des digitalen Kontrollgeräts” und drei Verstöße wegen falscher oder fehlender Ladungssicherung. Nebenbei gab es eine Anzeige wegen eines Handyverstosses am Steuer, eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das KFz-Steuergesetz und zwei Anzeigen wegen des Verstoßes gegen die Lebensmittelhygieneverordnung.

Ein Lkw (12 Tonner) wurde angehalten, der erhebliche Ladungssicherungsmängel sowie weitere technische Mängel aufwies. Er wurde durch die Dekra (Im Lipperfeld in Oberhausen) überprüft. Dies führte zur Stilllegung des Gefährts, die Weiterfahrt wurde untersagt, das Kennzeichen entstempelt (HU). Zusätzlich wurden unter anderem insgesamt 25 weitere Mängel durch die Dekra festgestellt und in einem Gutachten dokumentiert: Spurstangenkopf vorn li und re ausgeschlagen, Lenkung ausgeschlagen, Mehrere Umriss- und Seitenmarkierungsleuchten ohne Funktion, 1 Reifen beschädigt durch Schraube, Stabilisatoren vorn ausgeschlagen, Tür/Motorhaube/Trittbrett beschädigt, Druckluftbehälter der Bremsanlage korrosionsgeschwächt (Rost), Kraftstofftank undicht, Ölverlust hinten rechts, und und und …

Für den Halter und den Fahrer wurden entsprechende Anzeigen gefertigt.

 

Mehrere Dutzend Beamte der Autobahnpolizei und des Verkehrsdienstes der Polizei Düsseldorf kontrollierten gestern (12. September 2019) in der Zeit von 9.30 bis 15.00 Uhr gemeinsam mit Kräften der Bundespolizei, der Bezirksregierung Düsseldorf und des Veterinäramts Kleves, eingebettet in eine länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion unter dem Themenschwerpunkt “Brummis im Visier”, insbesondere Fahrzeuge des gewerblichen Güterkraftverkehrs.

Die “Brummis” wurden vor allem in Kontrollstellen auf den beiden Parkplätzen Neufelder Heide an der A 40 überprüft. Auf der A 40 bei Kerken in Richtung Venlo wurde der Sicherheitsabstand von Lkw-Fahrern mittels Videoabstandstechnik überwacht. Parallel wurden Zivilfahnder der Autobahnpolizei zwischen dem Grenzübergang Straelen und dem Autobahnkreuz Moers zur Kriminalitätsbekämpfung eingesetzt. Die Einsatzkräfte lotsten 125 Schwerlastfahrzeuge zu den Kontrollstellen. Dabei wurden 79 Verstöße gegen Sozial-, Fahrerlaubnis-, Technik- und Ladungsvorschriften sowie gegen spezifische Verordnungen durch die eingesetzten Beamten und Mitarbeiter der Fachdienststellen festgestellt und zur Anzeige gebracht. Bei der Abstandsüberwachung erfasste die Messtechnik rund 110 Verdachtsfälle.

Ein 37-jähriger Mann aus Polen, auf dem Weg von den Niederlanden nach Dortmund, überholte mit seinem Fahrzeuggespann (Sprinter und zweiachsiger Anhänger) im Überholverbot. Bei der anschließenden Kontrolle sprangen den Beamten erhebliche Mängel an der Karosserie und der Bremsanlage des Zugfahrzeugs ins Auge. Die anschließende Untersuchung bei einem Sachverständigen ergab 25 teils erhebliche Mängel. Aufgrund der Schwere der Mängel an der Bremsanlage (poröse Schläuche, verschlissene Bremsscheiben und Bremsklötze) und der ausgeschlagenen Lenkanlage wurde das Fahrzeug als verkehrsunsicher eingestuft und die Weiterfahrt untersagt.

Ein weiterer Fahrer, ein 43-Jähriger aus Polen, transportierte mit seinem Fahrzeugtransporter insgesamt neun Gebrauchtwagen von Dortmund nach Antwerpen, von wo aus diese nach Nordafrika verschifft werden sollten. Der Transporter wies zunächst eine unzulässige Höhe von 4,20 Meter auf. Die weitere Überprüfung ergab, dass in einem der aufgeladenen Fahrzeuge unzulässig Elektroschrott verstaut wurde, was den Verdacht einer Straftat nach dem Abfallgesetz begründete. Weitere Ermittlungen wurden durch das zuständige Fachdezernat der Bezirksregierung Düsseldorf übernommen. Das Fahrzeug mit dem Elektroschrott wurde sichergestellt. Einsatzkräfte der Bundespolizei nahmen einen 55-jährigen Mann mit albanischer Staatsbürgerschaft fest, der zur Abschiebung ausgeschrieben war. Er wurde vorläufig festgenommen und dem zuständigen Ausländeramt überstellt. (ots)

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