Michael Reindl, Chefarzt der Klinik für Akut- und Notfallmedizin (links), freut sich über die sehr gut benoteten Leistungen seiner erfahrenen Mitarbeiter Schwester Katja und Pfleger Florian, die gerade ihre Weiterbildung zum Notfallpfleger abgeschlossen haben (Foto: privat)
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Oberhausen. Speziell geschulte Pflegekräfte verbessern die Behandlung in medizinischen Notfallsituationen in der Zentralen Notaufnahme

In der Zentralen Notaufnahme herrschen andere Ansprüche als auf einer Normalstation. Steigende Anforderungen und medizinische Veränderungen stellen die Pflegenden vor stetig neue Herausforderungen und erfordern ein hohes Maß an Kompetenzen, die über die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger hinausgehen. Speziell geschulte Notfallpfleger sollen mit ihrem Fachwissen dabei helfen, die Beschwerden der Patienten gezielter einzuordnen und optimal zu behandeln. Das Katholische Klinikum Oberhausen hat die ersten Fachkräfte zu „Notfallpflegern“ ausbilden lassen.

Damit folgt das KKO einer Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses, dass verantwortliches Pflegepersonal in den Notaufnahmen über die Fach-Weiterbildung „Notfallpflege“ verfügen muss. Denn in den Notaufnahmen arbeitet ein Team von Ärzten und Pflegekräften besonders eng zusammen um die Vielzahl an Patienten in Notfallsituationen sicher zu versorgen. Besondere Fachkenntnisse werden dabei benötigt, da z.B. die Einordnung und Priorisierung der Dringlichkeit der Behandlung von Notfällen eine zentrale Aufgabe der Krankenschwestern und –pfleger ist. Schwester Katja ist seit 20 Jahren in der Notfallambulanz tätig und ist eine der sechs Fachkräfte, die mit Erfolg die Zusatzausbildung abgeschlossen hat. „Die Weiterbildung gibt uns wie auch den Patienten in der täglichen Arbeit mehr Sicherheit“, sagt die erfahrene Pflegefachkraft. Doch die Arbeit habe sich verändert. „Die Notaufnahmen sind aufgrund des enormen Zulaufs zu ambulanten Versorgungszentren geworden. Es kommen mitunter sehr viele Patienten in kurzer Zeit. Wir arbeiten oft unter höchster Anspannung und müssen dabei sehr strukturiert bleiben“, ergänzt Michael Reindl, Chefarzt der Klinik für Akut- und Notfallmedizin.

In etlichen Stunden Theorie- und Praxisunterricht haben die langjährig erfahrenen Kräfte berufsbegleitend ihr Wissen im Bereich der klinischen Notfallmedizin, samt Erstkontakt und Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit sowie dem Umgang mit kritischen Situationen vertieft. Sie erhielten wichtige Kenntnisse für die Betreuung von Patienten in Ausnahmesituationen sowie von Patienten mit Demenz oder Gewalt- und Missbrauchserfahrungen. Weitere wichtige Inhalte waren das Strukturieren und Organisieren von Abläufen in der Notaufnahme sowie die Bewältigung besonderer Schadenssituationen wie z.B. etwaige Massenaufkommen von Verletzten und Erkrankten.

Gerade in Notfallsituationen kommt es auf eine rasche Untersuchung mit symptomorientierter Diagnostik und Therapie an. Vorrangig ist hier vor allem, dass der Patient rund um die Uhr gleich welcher Erkrankung oder Verletzung eine Anlaufstelle findet: die Zentrale Notaufnahme. „Mit dem Ziel, ein modernes Notfallzentrum am Standort St. Clemens zu etablieren, wurde bereits die Klinik für Akut- und Notfallmedizin gegründet. Die Fachweiterbildung unserer Mitarbeiter ist nun ein weiterer wichtiger und konsequenter Schritt, um die hohe medizinische Versorgungsqualität und eine dementsprechende Spezialisierung im Bereich der klinischen Notfallversorgung auszubauen. Zugleich erhalten die Mitarbeiter eine wichtige Anerkennung für ihre Arbeit“, so Reindl.

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