v.l. Hendrik Wüst, Sylvia Lier, Michael Zyweck, Burkhard Hintzsche (Foto: Rheinbahn)
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Düsseldorf. Wie steigt man mit einem Rollator sicher ein und aus, wenn man mit der Rheinbahn unterwegs ist? Wie bewegt man sich im fahrenden Bus, wenn man mobilitätseingeschränkt ist? Das und noch vieles mehr konnten Teilnehmer beim Rollatortag am 16. September üben, lernen und sehen. Der landesweite Aktionstag soll zeigen, dass Bus- und Bahnfahren auch mit Hilfsmittel gar kein Problem ist.

Die Rheinbahn lud von 10 bis 15 Uhr zum Dialog und Sicherheitstraining ein. Vor Ort können Fahrgäste sich unter anderem beim Amt für Verkehrsmanagement, bei der Verkehrswacht Düsseldorf oder bei der Polizei über das sichere Mitfahren in Bus und Bahn informieren. Die Rheinbahn ist mit einem Bus dabei, der Trainingsraum und Übungsobjekt zugleich ist. Die Teilnehmer üben mit ganz einfachen und praktischen Trainings den sicheren und souveränen Umgang mit der Gehhilfe im ÖPNV – ob beim Einsteigen, Bremsen und Kurven fahren oder beim Bewältigen von Bordsteinen und beim sicheren Hinsetzen und Aufstehen. Der Tag dient aber nicht nur der Sicherheit der Nutzer von Rollatoren: Ziel ist, auch alle anderen Fahrgäste und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, mehr Verständnis für ältere Menschen und ihre Bedürfnisse zu haben und ihnen zu helfen.

„Mobilität darf keine Frage des Alters sein. Es muss selbstverständlich sein, dass Menschen, die mit einem Rollator unterwegs sind, mit Bussen und Bahnen sicher an ihrem Ziel ankommen“, erklärt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. „Deswegen fördern wir den barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen und Bushaltestellen. Barrierefreiheit senkt die Hemmschwelle zur Nutzung von Bus und Bahn und macht den ÖPNV attraktiver.“

Barrierefreiheit ist der Rheinbahn sehr wichtig, darum arbeitet sie gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf kontinuierlich daran, Haltestellen mobilitätsgerecht auszubauen. So hat jeder die Chance, Bus und Bahn ohne Umstände zu nutzen. Zwei Drittel der Bahnhaltestellen sind bereits barrierefrei. In den Fahrzeugen, die das Verkehrsunternehmen für die Zukunft bestellt, ist mehr Komfort eingeplant, die Mehrzweckbereiche sind dort bereits großzügiger. So bieten sie mehr Platz für Rollatoren, Rollstühle, Elektromobile und Kinderwagen.

„Mobilität bedeutet, sein Leben unabhängig und aktiv zu gestalten  – und zwar für alle unsere Fahrgäste, unabhängig vom Alter. Sehr wichtig ist uns als verantwortungsbewusstem Mobilitätsdienstleiter die Sicherheit unserer Fahrgäste – darum bieten wir seit vielen Jahren verkehrspädagogische Projekte an, die das Nutzen von Bus und Bahn regelmäßig trainieren. Weil es immer mehr ältere Menschen gibt, wollen wir auch den Fokus auf die Menschen legen, die auf Rollatoren angewiesen sind und ihnen zeigen, dass die Fahrt mit Bus und Bahn auch mit dem Hilfsmittel einfach und problemlos möglich ist. Daher freuen wir uns, diesen Fahrgästen heute besondere Aufmerksamkeit zu schenken und den Rollatortag in Düsseldorf auszurichten.“,  so Sylvia Lier, kaufmännische Vorständin der Rheinbahn.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche ergänzt: „Mobil zu sein, ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine selbstbestimmte Lebensführung. Mobilität sichert den Menschen die Teilhabe am sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben, sie stärkt das Wohlbefinden und gilt als wichtiger Baustein für die Erhaltung der Gesundheit. Seit vielen Jahren arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern daran, dass die Menschen in Düsseldorf den öffentlichen Raum und die Angebote dieser Stadt barrierefrei nutzen können.“

 

„Die heutige Veranstaltung ist wertvoll damit Menschen mit Rollatoren sich mehr Freiheiten in ihrer Mobilität  zurückzuerobern können. Denn es ist extrem wichtig, dass alle Fahrgäste fit und sicher sind für ihre Fahrt mit Bus und Bahn. Der sicherere Umgang mit Hilfsmittel wie Rollatoren ist dabei besonders wichtig. Nicht nur Betroffene selbst müssen sensibilisiert werden, sondern auch die anderen Fahrgäste, den Jeder ist hier gefragt, Verständnis zu zeigen und Hilfe an zu bieten.“, sagt Michael Zyweck, Leiter Fachgruppe vernetzte Mobilität/Koordination ÖPNV vom VRR.

 

Der Rollator-Tag

Der Rollator-Tag steht seit 2015 einmal im Jahr während der Europäischen Mobilitätswoche in ganz Nordrhein-Westfalen auf dem Programm. Vom 16. bis zum 22. September bieten Verkehrsunternehmen in Zusammenarbeit mit Kommunen und lokalen Partnern den Thementag zum sicheren Umgang mit dem Rollator im ÖPNV an. Im Fokus steht dabei der sichere Umgang mit dem Rollator, der Nutzern eine möglichst lange und eigenständige Mobilität ermöglichen soll. Gleichzeitig soll so auch die Öffentlichkeit für die besonderen Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen sensibilisiert werden. Initiator des Rollatortags ist das Zukunftsnetz Mobilität NRW; in Düsseldorf koordiniert ihn die Rheinbahn.

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