v.l. Manuel Stellmann (Picnic), Manuela Kaminski (GFW Duisburg), Frederic Knaudt (Picnic) und Ralf Meurer (GFW Duisburg) (Foto: Annegret Angerhausen-Reuter, GFW Duisburg)
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Duisburg. Von Duisburg aus als größtem Hub wollen die Existenzgründer den Ruhrgebiets-Markt aufrollen

„Das Leben ist ein Picknick!“ Davon sind zumindest Frederic Knaudt und Manuel Stellmann, die zum Gründerteam von Picnic Deutschland gehören, überzeugt. Unter dem knackigen Slogan 2015 in den Niederlanden gegründet, gibt es Picnic in Deutschland seit 2018. Seitdem sie in Neuss gestartet sind, hat sich einiges getan: mittlerweile liefert Picnic schon in neun Städte und ist seither auf Expansionskurs. 50.000 Kunden allein in Deutschland sprechen für sich.

Die Akteure des jungen Start-ups wollen ihren Kunden Zeit schenken und für Frische im Warenkorb sorgen. „Wie wissen, dass Einkaufen auch anders geht: nämlich schneller, einfacher, kostengünstiger und obendrein nachhaltiger. Die Idee ist simpel. Wir machen Für dich den Einkauf und Du hast mehr Zeit für schöne Dinge“, bringt Stellmann die Geschäftsidee auf den Punkt.

„Picnic zeigt beispielhaft Kompass und Werte, von denen eine neue Existenzgründergeneration geleitet wird. Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit in der Lieferkette sind dabei tonangebend. Soziale und ökologische Unternehmensverantwortung sind hier bereits fester Bestandteil des Geschäftsmodells“, so Meurer. Auf Picnic bezogen bedeutet das konkret: Die E-Autos, die die Ware von A nach B zum Kunden bringen, wurden speziell für die Lebensmittellieferung entwickelt. Mit 1,35 Meter ist es extrem schmal, wendig und effizient. Aufgrund der Liefermethode nach einem modernen ‚Milchmann-Modell‘ sparen die Picnic-Kunden erhebliche Strecken an Autokilometern ein. „Das erreichte Weniger an Individual-Verkehr führt zu einem Mehr an CO2-Reduktion. Darüber hinaus bestellt das Unternehmen bei seinen Zulieferern mengengenau, was die Kunden nachfragen. Dadurch entfallen beim Unternehmen Lebensmittelabfälle. Zusätzlich nutzt das Unternehmen selbstentwickelte Bio-Tüten, die die Kunden immer wieder für ihre Picnic-Einkäufe verwenden können. Diese Tüten werden dann wieder an den Zulieferer übermittelt und recycelt“, fasst Meurer die Vorteile zusammen.

Für den Wirtschaftsstandort Duisburg als Ruhrgebiets-Hub haben sich die Existenzgründer entschieden, weil die größte Nachfrage in der Region aus Duisburg kam. „Dort haben sich einfach die meisten Leute die App runtergeladen und sind schon bei Picnic registriert. Duisburg hat ein riesengroßes Einzugsgebiet; außerdem wohnen hier viele Familien. Das passt perfekt zu uns“, ist Knaudt überzeugt. Auch sei das Ruhrgebiet generell für das Unternehmen interessant, da Picnic hier der erste Anbieter in der Branche sei, der gratis liefere. „Wir haben recht schnell gemerkt, dass man sich für unsere Dienstleistung auch außerhalb vom Niederrhein und eben außerhalb unseres Liefergebiets interessiert. Und das Gute an Duisburg ist eben, dass es an Rhein und Ruhr liegt“, so Stellmann und fährt fort: „Außerdem hat uns das Team der Wirtschaftsförderung Duisburg den Markteintritt hier sehr erleichtert. Angefangen von der Vermittlung der Räumlichkeiten auf der Kulturstraße in Hochfeld bis hin zu der wichtigen Vernetzung mit wesentlichen Playern und Institutionen.“ GFW-Projektmanagerin Manuela Kaminski betont: „Start-ups haben andere Bedarfe als Unternehmen klassischer Branchen. Hier ist es wichtig, einen Rundum-Service zu bieten. Neue Netzwerkformate zur Findung von Kooperationspartnern spielen hierbei eine zentrale Rolle.“

Wer picknicken will, braucht die Picnic-App. „Sobald Du bestellen kannst, kannst Du durch die App stöbern und Dir alles, was Du brauchst, ganz individuell in Deinen Warenkorb legen. Such Dir einen Liefermoment aus und das war´s auch schon. Mit uns zu Picknicken ist Kinderleicht“, skizziert Knaudt die nutzerfreundliche, selbst erklärende Funktionsweise. Wer eine Bestellung für den Folgetag wünscht, muss lediglich bis 22 Uhr am Vortag bestellen. Ab einem Mindestbestellwert von 25 Euro kann´s losgehen.

Sobald das Picnic-Team die Bestellungen für den nächsten Tag erhalten hat, werden diese an Bäcker, Bauern und sonstige Zulieferer weitergeleitet. Diese bringen dann alles frisch am Morgen zum Distributionszentrum mit „Liefer-Drehkreuz“-Funktion, neudeutsch: Verteiler-Hub. Dort packen die so genannten „Shopper“ dann sorgfältig die Einkäufe ein. Frische Produkte werden vor und während der Auslieferung gekühlt. Mit E-Autos geht´s dann zum Bestimmungsort an die einzelnen Lieferadressen in der Nachbarschaft. „Dabei folgen wir intelligenter Streckenplanung, damit wir so effizient wie möglich fahren. Unsere Runner bringen dann den Einkauf vorbei – pünktlich und mit einem Lächeln auf dem Gesicht“, schließt Knaudt.

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