v.l. Susanne Stephan-Gellrich, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbibliothek, Beigeordnete Tanja Gaspers, Heinz Mölder, Gründer und Vorsitzender der Kinderstiftung „Lesen bildet“ und Claudia Schmidt, Stadtbibliotheksleiterin (Foto: privat)
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Dormagen. Die Stadtbibliothek Dormagen hat eine umfangreiche Spende erhalten. Die Kinderstiftung „Lesen bildet“ unterstützt mit 2.000 Euro das Projekt Leseförderung für Jungen. „Es leihen mehr Mädchen als Jungen Bücher und Medien bei uns aus“, sagt Claudia Schmidt, Leiterin der Stadtbibliothek. „Laut der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung haben Jungen meist größere Schwierigkeiten beim Lesen als Mädchen. Deshalb wollen wir jetzt noch verstärkt die Jungen fördern.“ Dafür sollen vornehmlich Bücher angeschafft werden, die sich um Themen drehen, die gerade den männlichen Nachwuchs interessieren: Bücher über Dinosaurier, Piraten und Fußball sowie Fantasyromane. Auch seien Kinderbuchreihen gerade bei Jungen sehr beliebt, sagt Schmidt. „Jungen brauchen Vorbilder und die richtigen Bücher, die für sie interessant sind. Sowohl Lehrer und Erzieher als auch Bibliothekare müssen sich auf das andere Leseverhalten von Jungen einstellen.“

Von der Spende sollen Bücher für verschiedene Altersgruppen angeschafft werden – von Bilderbüchern für die Kleinsten über Vorschulbücher und Erstes Lesealter bis hin zu Literatur für Zehn- bis Zwölfjährige. „Wir sind sehr froh, dass wir diese großzügige Spende erhalten haben. So können wir hoffentlich viel bewirken und noch mehr Jungen für das Lesen von Büchern begeistern“, sagt die Bibliotheksleiterin.

Hinter der Kinderstiftung „Lesen bildet“ steckt ein bekannter und sehr engagierter Kopf: Heinz Mölder. Das langjährige Vorstandsmitglied der Sparkasse Neuss hat sich zum Ende seiner beruflichen Laufbahn einen Herzenswunsch erfüllt: 2014 gründete er mit einem kleinen Team die Kinderstiftung, um die Leseförderung von Kindern bestmöglich zu unterstützen. „Ich hatte das große Glück, in eine lesende Familie hineingeboren zu werden. Jeder aus unserer Familie besaß schon immer einen Bücherei-Ausweis“, erinnert sich Mölder. „Ich habe sehr viel Zeit meiner Kindheit und Jugend in Bibliotheken zugebracht. Lesen hat mein Leben nachhaltig geprägt.“

Doch nicht alle Kinder haben das Glück, an Bücher herangeführt zu werden. Andere interessieren sich erst gar nicht für Bücher, sondern mehr für Sport oder andere Medien. „Aber auch sie wollen wir motivieren, Bücher zu lesen und sich dadurch zu informieren oder in die Welt der Geschichten einzutauchen“, sagt Schmidt. „Davon profitieren die Kinder ein Leben lang.“

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