• Teilnehmende legen Blumen und Kerzen auf den Stufen vor der Alten Synagoge nieder (Foto: Caritas/Oliver T. Müller)
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Essen. Caritas rief zu einer Gedenkminute für die Opfer von Halle auf

Ein Zeichen für Toleranz und gegen Antisemitismus hat die Caritas im Bistum Essen am Donnerstagabend vor der Alten Synagoge in Essen gesetzt. In einer Gedenkminute trauerten gut 400 Anwesende um die Opfer des terroristischen Anschlags gegen die Synagoge von Halle/Saale. Anschließend legten sie Blumen und Kerzen auf den Stufen vor dem Gotteshaus ab und blieben noch eine ganze Weile im Gespräch beieinander. „Wir als Caritas sind tief betroffen von dem, was in Halle passiert ist“, sagte Sabine Depew, Diözesan-Caritasdirektorin. Der Gedenkminute vor der Synagoge hatte sich auch ein Großteil der Teilnehmer einer Kundgebung des Aktionsbündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“ angeschlossen, die eine Stunde zuvor auf dem Willy-Brandt-Platz stattgefunden hatte.

Die Idee zu der Schweigeminute vor der Synagoge hatte Ahmad A. Omeirate, Caritas-Referent für Flucht und Migration, gemeinsam mit Kemal Güler, der in der multikulturellen Jugendhilfe aktiv ist. Besonders wichtig war den beiden, die selbst aus muslimischen Familien stammen, möglichst verschiedene kulturelle und gesellschaftliche Gruppen zum Mitmachen gegen Rassismus und Antisemitismus zu bewegen. Dieser Versuch gelang: Vor der Synagoge fanden sich viele Menschen mit Migrationshintergrund ein, auf Transparenten war zu lesen „Essen stellt sich quer“, „Omas gegen rechts“, „Kämpfen für die befreite Gesellschaft“, Regenbogen-Flaggen und Kurdistan-Tücher zeigten die Identität der Teilnehmenden, die am Ende gemeinsam das israelische Friedenslied „Hevenu Shalom Alechem“ sangen.

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