(Foto: privat)
Anzeigen

Krefeld. Der Nachmittag war gut besucht und das Interesse an den Angeboten groß: Alexander Henes, der Leiter des Hospiz‘ am Blumenplatz, ist beeindruckt von den Ideen des Teams und froh über die positive Resonanz der Besucher: Anlässlich des Welthospiztag am Samstag (12. Oktober) hatte ein Team aus Haupt- und Ehrenamtlern einen vielseitigen Info-Nachmittag unter dem diesjährigen Motto „Buntes Ehrenamt Hospiz“ organisiert.

Schwerpunkt war es, den Besuchern die vielen Möglichkeiten der ergänzenden Behandlungsmethoden zu präsentieren, mit denen alle im Haus versuchen, den Gästen die letzten Tage ihres Lebens so gut wie möglich zu gestalten. Im großen Seminarraum ging es unter anderem um die Möglichkeiten der Aroma-Therapie, Wickel und Auflagen oder den Einsatz von Aloe Vera und anderen natürlichen Heilmitteln. Die Besucher konnten zum Beispiel „Mundpflegebutter“ probieren, die gut bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt werden kann: „Die Butter enthält unter anderem zellregenerierenden Extrakt der Tonka-Bohne oder Orange, die antiviral und durchblutungsfördernd wirkt“, erklärte Dunja Feth einer Kollegin „vom Fach“: Barbara Thiemann, die im Hospiz in Neuss arbeitet, war zur Information gekommen. „Wir haben uns in einer Fortbildung für Aroma-Pflege kennen gelernt und ich versuche, es auch bei uns zu etablieren. Die naturheilkundliche Pflege ist eine gute Möglichkeit“, meinte Thiemann.

Der „Raum der Stille“ war am Samstag der „Raum der Klänge“: Brigitta Fuß und ihre Anja Pfeifer demonstrierten die Möglichkeiten der Klangmassage. Während einige Besucherinnen zurückhaltend waren, ließ sich ein Besucher auf den Versuch ein: Zuerst schlug Brigitta Fuß eine große Schale an und führte sie über den Körper des Besuchers, der auf einer Liege lag: Die Schwingungen des tiefen Tons waren im ganzen Raum zu spüren. Eine kleinere Schale ergab einen anderen Ton, eine kleine silberfarbene Schale erzeugte dann einen ganz hellen Ton. Klangmassage kann auch einem an Demenz erkrankten Menschen helfen, erklärte Brigitta Fuß: „Die Krankheit führt oft dazu, dass der Patient das Gefühlt für den eigenen Körper verliert. Legt man ein mit kleinen Kügelchen gefülltes Stillkissen entlang der Seite und setzt eine Schale mit einem tiefen Ton darauf, spürt der Mensch den Körper wieder“. Im Hospiz wende sie die Klangschalen-Massage zur Entspannung an – ein Effekt, den auch der Besucher nach wenigen Minuten schon spürte.

Weitere Themen des Tages waren Handmassagen, das Konzept des Snoezelen, eine Verbindung von Geschichten und Gesang der Musiktherapeutin Marie-Christine Krull-Kosubek sowie eine Chakren-Meditation der Psychologin Petra Evertz in der Hospiz-Kapelle, Handpan-Musik mit Fabian Küppers sowie ein kleines Querflöten-Konzert von Frau Adamski und zwei Mit-Musikerinnen.

„Wir integrieren die Naturheilkunde in die klassische Pflege, wo es geht. Diese Methoden bringen oft große Erfolge, damit der Gast zu Ruhe und weniger Angst kommt. Sie sind aber oft nicht über die Kassen abrechenbar. Das ist zum Beispiel ein Feld, für das wir die Spenden der Bürger einsetzen. Das wollten wir heute zeigen“, so Henes. Das stationäre und das ambulante Hospiz suchen ständig Ehrenamtler, die in einem „Befähigungskurs“ auf ihre Tätigkeiten vorbereitet werden.

InfoKlick: www.hospiz-krefeld.de

Beitrag drucken
Anzeige