Hartmut Hohmann + (Foto: SPD)
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Moers. Mit großer Bestürzung haben die Moerser Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten erfahren, dass Hartmut Hohmann am Sonntagabend im Alter von 69 Jahren verstorben ist.

Dazu Atilla Çikoğlu, Vorsitzender der SPD-Fraktion in Rat der Stadt Moers: „Wir wussten alle, das Hartmut erkrankt war, aber er hat sich doch nicht unterkriegen lassen, erst am 14. September hat er noch die Moerser Bürgerinnen und Bürger über den Kastellplatz geführt, um ihnen vorzustellen, wie die Moerser Sozialdemokraten, wie vor allen er sich einen lebendigen Kastellplatz im Herzen unserer Stadt vorstellt. Ich bin einfach fassungslos. Wir denken in Dankbarkeit an unseren Hartmut und in tiefempfundener Anteilnahmen an seine Frau Monika, an seine Söhne, an die Familie.“

Wie kein anderer in der SPD-Fraktion verkörperte Hartmut Hohmann, nicht nur als langjähriger Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt des Rates der Stadt Moers, auch ein Stück Zeitgeschichte unserer Stadt. Er war Mitbegründer der Kulturkneipe „Die Röhre“ vor über 50 Jahren, als „Die Röhre“ das revolutionäre Zentrum einer aufgebrachten, aufgeregten und engagierten Jugend in Moers war. Er hat das Internationale Zentrum in Meerbeck, das Meerbecker Fest der Kulturen, gegen viele Widerstände, mit engagierten Mitstreitern auf den Weg gebracht, als Integration noch kein Thema und die verunglimpfende Bezeichnung “Gastarbeiter“ in aller Munde war. Er war Vorreiter und immer ganz dicht bei den Menschen, die Hilfe brauchten, auch bei der ersten Flüchtlingswelle, die Moers Ende der 90ziger Jahre, im Zuge der Balkankriege erreichte und zum ersten Mal eilig Turnhallen für Flüchtlinge hergerichtet wurden.

Und das war auch 2015 wieder so, als er sich gerade als Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes aus dem aktiven Berufsleben verabschiedet hatte. „Moers ist bunt, nicht braun!“, das war für Hartmut Hohmann nie ein Plakat, ein Slogan, das hat er wie kein anderer bis zuletzt gelebt. Alle sind ersetzbar, manche eben nicht, sie reißen eine Lücke, die nur sehr schwer zu schließen ist. Harald Hüskes, Vorsitzender SPD Stadtverband: „Wir verneigen uns in Dankbarkeit und ja, auch in Ehrfurcht, vor der Lebensleistung eines Mannes, der immer auch in richtigen Momenten störrisch, unbequem, aber immer authentisch war. Er wird uns fehlen!“

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