Ralf Sikorra bei der Firefighter Challenge (Foto: Feuerwehr)
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Neuss. Seit 25 Jahren ist er mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Ob im Beruf bei der Werkfeuerwehr eines großen Chemieunternehmens oder privat bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Neuss.

Ralf Sikorra hat schon viele Einsätze mitgemacht, bei denen er und seine Kameraden bis an die Grenzen der Belastbarkeit gehen mussten. Deshalb ist körperliche Fitness Grundvoraussetzung für jeden Feuerwehrmann. Um diese Fitness zu gewährleisten und auch mit über 50 Jahren noch voll einsatzfähig zu sein, treibt Sikorra viel Sport. Und irgendwann stieß er dabei auf eine ganz besondere Form von Sport.

Firefighter Combat Challenge kommt ursprünglich aus Amerika, aber mittlerweile gibt es weltweit Wettkämpfe, in denen sich Feuerwehrleute aus der ganzen Welt in den “härtesten 2 Minuten des Sports” miteinander messen. Ob in Einzel, im Tandem oder in der Staffel: In voller Ausrüstung muss zunächst ein 20 kg schweres Schlauchpaket einen Turm über 3 Etagen hochgetragen werden, oben angekommen muss ein weiteres an einem Seil befestigtes 20 kg Schlauchpaket hochgezogen und in einer Box abgelegt werden. Dann geht’s so schnell wie möglich wieder runter vom Turm, dabei muss jede Stufe einzeln genommen und immer eine Hand am Geländer gehalten werden, um auch den Sicherheitsaspekt zu berücksichtigen.

Unten angekommen springt der Feuerwehrmann auf die “Kayser-Force”, eine Vorrichtung, auf der man mit einem ca. 5 kg schweren Hammer ein 75 kg schweres Gewicht 1,50 m nach hinten schlagen muss; natürlich mit möglichst wenigen Schlägen, um Zeit zu sparen. Anschließend läuft man 30 m im Slalom zu einem mit Wasser gefüllten und unter Druck stehenden Schlauch, der 30 m weit gezogen werden muss, um dann mit dem Wasserstrahl auf ein Ziel zu treffen. Nun wartet die letzte Herausforderung: “Rescue Randy”, eine 80 kg schwere Puppe wird 30 m rückwärts laufend ins Ziel gezogen. Der derzeit schnellste Feuerwehrsportler der Welt kommt aus Canada und benötigt für diesen Parcours unglaubliche 1,14 Minuten!

Feuerwehr lebt neben der Fitness auch vom Teamgeist, denn im Einsatz hängt das eigene Leben oft von der Zuverlässigkeit der Kollegen ab. Ralf Sikorra hat über die Teilnahme an vielen internationalen Veranstaltungen unzählige Kontakte auf der ganzen Welt knüpfen können und mit einigen Feuerwehrleuten verbindet ihn eine enge Freundschaft. Über gemeinsame Teilnahmen an Wettkämpfen hat sich dann auch ein Team gebildet, das sich aus fünf Ü50 Feuerwehrmännern aus unterschiedlichen Orten Deutschlands zusammensetzt

Die Feuerwehrmänner haben bereits an vielen verschiedenen Wettkämpfen in Deutschland, Frankreich, Polen, USA, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, Slovenien und sogar Indien teilgenommen.

Auch in 2019 hat Ralf Sikorra bereits einige Wettkämpfe bestritten: Auftakt im Juni war ein ganz außergewöhnlicher Treppenlauf im Atomium in Brüssel. Ralf konnte den 2. Platz in seiner Altersklasse und in der Gesamtwertung den 7. Platz belegen. Die Teilnahme bei der FireFit in Rodgau Mitte Juni (2. Platz AK Einzel) gehört genauso zu den Pflichtterminen, wie die FireFighter Combat Challenge (FCC) Anfang Juli in Ediger Eller an der Mosel. Hier lieferte sich Ralf einen spannenden Kampf im Einzel gegen den amtierenden Weltmeister und musste sich mit nur 7/10 Sekunden geschlagen geben. Den ersten Platz in der AK sicherte er sich sowohl im Tandem mit seinem Teamkollegen Dietmar Kirsch, wie auch in der Staffel mit dem Team. Bei der FireFit in Höver Mitte Juli 2019 belegte Ralf den 2. Platz im Einzel seiner Altersklasse.

Die neusten Erfolge verzeichnet Ralf Sikorra und sein Team bei der WM in Kanada, es konnten zwei Vizeweltmeistertitel und Platz vier in der Einzelwertung geholt werden. Doch nicht nur auf Weltniveau konnten Titel eingefahren werden, auch der Team Europameistertitel und ein 5. Platz in der Einzelwertung zählt zu den neusten Erfolgen.

Wir drücken Ralf und seinem Team die Daumen und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg bei seiner Passion. (ots)

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