Martina Müller-West (Mitte, Hintergrund; Netzwerk gegen häusliche Gewalt), Martina Stall (Präsidentin Zonta Club Krefeld, Mitte) und Oberbürgermeister Frank Meyer riefen mit eindringlichen Worten auf, bei Gewalt an Frauen nicht wegzuschauen (Foto: privat)
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Krefeld. „Wir dürfen nicht wegschauen (…) bei Opfern, die so machtlos sind“ – diese Zitate aus der Ansprache von Schirmherr / Oberbürgermeister Frank Meyer charakterisieren das Thema: Am Montagabend hatten der Zonta Club Krefeld und das Krefelder Netzwerk gegen häusliche Gewalt zur ersten Veranstaltung im Rahmen der Aktion „Orange the World“ in die Krefelder Mediothek eingeladen.

Zum ersten Mal beteiligten sich die Krefelder Organisationen an der 1991 von UN-Women initiierten Aktion: Vom 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) bis zum 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) werden Gebäude weltweit orange angeleuchtet. In Krefeld sind dies das Rathaus, die Mediothek und das Stadttheater, das Seidenweberhaus sowie das Bootshaus im Stadtwald und die Drehbrücke im Uerdinger Hafen, außerdem die Bäume vor der SWK-Zentrale.

Orange the World macht auf Gewalt an Frauen aufmerksam – in Kriegsgebieten, aber auch in der häuslichen Umgebung. Die Zahl ist erschreckend: „Jedes Jahr werden 50 000 Frauen als Opfer von Gewalt getötet – das ist eine Kleinstadt“, so Martina Müller-West vom Netzwerk und Leiterin des Frauenhauses.  Frank Meyer betonte, „wir haben das volle Ausmaß noch nicht begriffen… wir bieten zu wenig Hilfe und Schutz an“. Häusliche Gewalt bringe eine „Schweigespirale“ und bleibe oft „ein düsteres Familiengeheimnis“.

Gegen diese Situation wehren sich immer mehr Menschen weltweit – eben auch mit dieser Aktion. Es sei wichtig, dass Frauen und Männer gemeinsam Farbe bekennen, deswegen habe er die Schirmherrschaft gerne übernommen, so Meyer. Den Sinn der Farbwahl erklärte Martina Stall, die Präsidentin der Zontians in Krefeld: „Orange steht für hell, freundlich – eine Zukunft ohne Gewalt“.  Sie sei glücklich, dass die Veranstaltung mit dem Netzwerk zustande gekommen sei. Der Krefelder Zonta Club bat die Besucher/-innen um Spenden, um die Arbeit von Zonta International gegen Gewalt an Frauen zu unterstützen.

Der Abend in der Mediothek wurde von der Krefelder Gleichstellungsbeauftragten Heike Hinsen moderiert und musikalisch begleitet vom Chor Femme Chorale der Polizei Krefeld.

Info: Der Zonta-Club Krefeld besteht seit 35 Jahren. Er ist ein Service-Club ausschließlich für Frauen und setzt sich unter dem Motto Empowerment für Frauen in Krefeld ein. Der erste Zonta-Club wurde 1919 in Chicago gegründet.

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