(Foto: Jonas Egelkraut)
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Dinslaken. Wildes Treiben im ND Jugendzentrum: Kinder und Jugendliche laufen durch das Haus, Zettel und Stift oder Smartphone in der Hand. Am Stand des Kinder- und Jugendparlamentes fällt immer wieder die Frage, wann denn die nächste Sitzung stattfindet. „Am 5. Dezember um 18 Uhr im Rathaus“, beantwortet Judy Beckmann, Mitglied des KiJuPa, die Frage unzählige Male ohne dabei das Lächeln zu verlieren. Nebenan scannt die Instagram-Bloggerin Tessi_licous einen QR ihrer Workshopteilnehmer. Im Jugendraum hört man die Beats und Klänge des Virtual Reality Games „Beat Safer“, während ein junges Mädchen mit großer Brille und Controller in der Hand die Luft zerschneidet.

Die Journalistin Nora Hespers leitet den Podcast-Workshop und ist beeindruckt: „Ein tolles Haus ist das ND. Und was sich die Dinslakener Jugendarbeit hier ausgedacht hat, ist toll.“ Mit Smartphone oder auch analog konnten Punkte gesammelt werden, indem an Workshops teilgenommen oder Fragen beantwortet wurde. Je nach Punktzahl gab es dann Preis. Ganz schön pfiffig. „Einige haben kein Smartphone, da haben wir spontan noch die analoge Version entwickelt“, berichtet Martin Kempken vom Deutschen Kinderschutzbund, der sich um den „Actionbound“, wie die digitale Schnitzeljagd fachgerecht heißt, gekümmert hat.

Heiß begehrt sind am Infostand die Tickets für den Escape Room. Yasmin Adick und Lisa Brandenberg von der Stadtverwaltung Dinslaken geben diese aus: „Bitte pünktlich oben vor dem gelben Raum sein.“ Unten im Keller ist KiJuPa-Mitglied Christoph Mandry, der in der Holzwerkstatt mit viel Einsatz und Engagement das Angebot des KiJuPa betreut. Es werden Vogelhäuschen gebastelt. Aufmerksam und gewissenhaft zeigt er insbesondere den jüngeren Besucherinnen und Besuchern, wie sie mit dem Werkzeug umgehen müssen und worauf sie zu achten haben.
Im Raum nebenan sind die drei Jungs von der Tanzcrew Reckless. Eugen, Julian und Muzaffer zeigen die ersten Breakdance Moves zu knalligen Beats. Immer wieder werden die Choreografien durchgegangen.

Ob Instagram, Comic-Zeichnen, Breakdance Kalligraphie, Graffiti, Poetry, Podcasts oder auch Workshops zu politischen Themen, Infostände des „Ring Politischer Jugend Kreis Wesel“, des „Together Treff“, von „Fridays for Future“ oder dem „KiJuPa“. Jeder Raum im Haus ist besetzt.

Über 250 Jugendliche sind am vergangenen Sonntag beim ersten „DINited – das Jugendevent für alle“ ins ND Jugendzentrum gekommen. „Wir sind alle wirklich begeistert von der guten Resonanz“, erzählt Jugendpfleger Simon Bleckmann aus dem Team der Dinslakener Stadtverwaltung. Der Sozialpädagoge hatte die Idee, die dann in Kooperation mit den Jugendeinrichtungen in Dinslaken umgesetzt wurde. „Ich glaube, wir alle waren nervös und wussten nicht so recht, wie viele Jugendliche kommen. Aber die viele Arbeit hat sich wirklich gelohnt. Eine sehr gute Kooperation aller Beteiligten hat hier heute ein tolles Ergebnis geliefert. Wichtig war uns auch Vielfalt als Chance und Möglichkeit zu verstehen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Kulturen hervorzuheben“. So hatten zahlreiche Workshopleiterinnen und Workshopleiter einen Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung. „Durch gemeinsames Erleben, durch Räume und Begegnung werden Vorurteile und Hemmungen am besten abgebaut. Ziel erreicht“, betont Bleckmann.

Dinslakens Bürgermeister Michael Heidinger machte sich selbst ein Bild und zeigt sich über die gute Resonanz und die Messe ebenfalls sehr erfreut: „Hier sieht man, welch gute Jugendarbeit wir in Dinslaken haben.“

Die DINited wurde vom Land NRW gefördert. „Hoffentlich haben wir die Möglichkeit dieses Event zu wiederholen“, hofft Bleckmann. Diese Hoffnung teilt das gesamte trägerübergreifende Organisationsteam, bestehend aus Jugendpflege und Jugendschutz der Stadt Dinslaken, der Aufsuchenden Arbeit, dem P-Dorf und dem ND Jugendzentrum, dem Jugendquartiersmanagement Lohberg, Jugend stärken im Quartier Lohberg sowie dem Projekt „Beraber-Gemeinsam“. Und natürlich auch die Jugendlichen.

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