Gastroenterologe Dr. Ingo Böcker appelliert zu gesundem Schlemmen zur Weihnachtszeit (Foto: Fotolia)
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Oberhausen. Plätzchen, Butterstollen und Gänsebraten – an den Weihnachtstagen lockt kalorienstarkes Festessen. Wie Sie gesund durch die gehaltvolle Weihnachtszeit kommen, erklärt Dr. Ingo Böcker, Chefarzt an der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen.

„Wir allen genießen reichhaltiges, süßes und fettiges Essen an den Weihnachtstagen – auch ich schlemme“, gesteht Gastroenterologe Dr. Ingo Böcker, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, und warnt: „Es muss allerdings im gesunden Maß bleiben. Aus einer scheinbar harmlosen Völlerei können sonst Stoffwechselentgleisungen und damit ernstzunehmende gesundheitliche Konsequenzen resultieren.“

Der Körper ist mit zu vielen Nährstoffen überlastet. Überschüssiges Fett kann beispielsweise nicht verarbeitet werden und es gelangt in die Leber. „Das ist ein evolutionärer Vorgang, um eigentlich für Reserven in Notzeiten zu sorgen“, weiß Böcker. Ist ein Mensch durch bereits erhöhte Leberwerte oder Diabetes vorbelastet, kann der reichhaltige Braten an Heiligabend zu einer Fettleber und langfristig bis hin zur Leberzirrhose führen. Oft wird darüber hinaus der Kaloriengehalt von Alkohol unterschätzt. Ein Gramm Alkohol enthält rund sieben Kalorien, Fett beispielsweise neun Kalorien pro Gramm. Mit ein paar Gläsern Wein oder Bier werden so eine Menge extra Kalorien konsumiert, die vielen gar nicht bewusst sind. Auch das Risiko für Gallenkoliken steigt durch das viele Essen und Trinken an den Festtagen. „Viele Menschen – besonders Frauen – haben Gallensteine, ohne es zu wissen“, betont der Chefarzt das breite Risiko. „Rund jede fünfte Frau und jeder zehnte Mann ist von Gallensteinen betroffen. Blockieren diese den Abfluss der Gallenflüssigkeit, verursacht das wellenförmig auftretende Oberbauchschmerzen – eine Gallenkolik.“ Kurzfristig helfen dann nur krampflösende Medikamente, langfristig muss die Gallenblase entfernt werden, um weiteren Entzündungen vorzubeugen. Der Chefarzt appelliert: „Bitte nicht so lange warten, bis nur noch die Notaufnahme helfen kann. Besser einmal mehr den Arzt aufsuchen – dann kann man die Weihnachtszeit auch weiterhin gesunden genießen.“

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