IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (r.) stellte beim Unternehmen Folienteam Dormagen den Gründerreport 2019 vor. Marcel Herm hat das Unternehmen im November übernommen (Foto: IHK)
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Rhein-Kreis Neuss. IHK-Gründerreport 2019 für den Rhein-Kreis Neuss 

Marcel Herm hat den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Im November übernahm er von Gründer Helmut Kitzmann das Unternehmen Folienteam Dormagen. „Und ich habe es nicht bereut“, sagt Herm, der zuvor bereits im Unternehmen in den Bereichen Kundenbetreuung und Auftragsverarbeitung Erfahrungen sammeln konnte. Das Folienteam Dormagen bietet maßgeschneiderte Dienstleistungen rund um Folien- und Werbetechnik an: Folienbeklebung von Fahrzeugen, Schilder, Leuchtreklamen, Gebäudeschutzfolien und vieles mehr. Bei der Geschäftsübernahme wurde Herm von Bert Mangels, Gründungsexperte der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, beraten.

Wie Marcel Herm in diesem Jahr haben sich im vergangenen Jahr 3.235 Menschen im Rhein-Kreis Neuss selbstständig gemacht. Im gleichen Zeitraum haben auch 3.471 Unternehmer ihre Firma aufgegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es 3.331 Gründungen und 3.257 Aufgaben. Damit verzeichnet der Rhein-Kreis ein Minus von 2,88 Prozent bei den Gründungen und einen Zuwachs von 6,57 Prozent bei den Aufgaben. Das sind die wesentlichen Kennziffern des Gründerreports 2019, den die IHK auf der Datenbasis des Landes NRW erarbeitet hat.

„Die Gesellschaft braucht Gründer. Menschen, die den Sprung in die unternehmerische Selbstständigkeit wagen, sind wertvoll für die Wirtschaft“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Sie bereichern den Markt mit neuen Produkten, Prozessen, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen, und sie sorgen für Wertschöpfung sowie für Arbeits- und Ausbildungsplätze.“

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Neugründungen um 3,6 Prozent von 124.409 im Jahr 2017 auf 119.931 im vergangenen Jahr zurückgegangen. Gleichzeitig ist auch die Zahl der Gewerbeabmeldungen rückläufig – von 116.495 auf 115.262. Somit konnten insgesamt 4.669 zusätzliche Unternehmen in NRW im Jahr 2018 gezählt werden. Dies aber nur, weil der Rückgang bei den Gewerbeabmeldungen höher ausgefallen ist als der Rückgang bei den Gewerbeanmeldungen.

Bisher konnte sich der Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein vom negativen Landestrend absetzen. Im vergangenen Jahr gelang dies nicht mehr. Die Unternehmensgründungen lagen 2018 um 6,82 Prozent unter dem Vorjahreswert. Gleichzeitig sind die Geschäftsaufgaben 2018 nur um 0,71 Prozent gesunken. Im Saldo ist die Zahl der Unternehmen somit um 563 kleiner. „Die gute konjunkturelle Lage der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass die Anzahl der Gründungen aus beruflichen Notlagen heraus abnimmt, aber gleichzeitig der Anteil der qualitativ hochwertigen und vielversprechenden Gründungen zunimmt“, erläutert IHK-Existenzgründungsberater Bert Mangels.

„Wichtig ist, dass eine Gründerkultur gefördert wird, die Unternehmertum und Kreativität ermöglicht“, betont Steinmetz. Jungunternehmer brauchten Rahmenbedingungen, die es ihnen erlauben, sich voll und ganz auf Kunden und Produkte zu konzentrieren. „Sie sollten weder Zeit noch Energie damit verschwenden müssen, bürokratische Hürden zu überwinden“, fordert der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Aber auch die Gründer selbst müssen ihren Teil zum Erfolg beitragen. „Sie müssen gut auf diesen Schritt vorbereitet sein. Dabei unterstützen wir sie gerne“, sagt IHK-Experte Mangels und appelliert an alle Gründer, das umfangreiche Beratungsangebot der IHK zu nutzen.

Angehenden Unternehmern stehen die Berater Bert Mangels (Tel. 02151 635-335, E-Mail: mangels@krefeld.ihk.de) und Pascal Görigk (Tel. 02161 241-120, E-Mail: goerigk@mittlerer-niederrhein.ihk.de) zur Verfügung.
Der Gründerreport steht als PDF-Datei im Internet unter www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/5941 zum Download bereit.

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