(Foto: Borussia Düsseldorf)
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Düsseldorf. Das Jahr 2019 war ein Jahr der gemischten Gefühle für Borussia Düsseldorf. Einerseits bleibt das Highlight im Audi Dome München in Erinnerung, als die Borussia im Februar vor 4.500 Zuschauern, der zweitgrößten Kulisse in der Geschichte der Tischtennis Bundesliga, gegen den späteren Deutschen Meister TTF Liebherr Ochsenhausen spielte. Andererseits gab es eine große Enttäuschung, nachdem für den Rekordmeister zweimal im Halb- (Meisterschaft, Champions League) und einmal im Viertelfinale (Pokal) Schluss war und im Frühjahr die erste titellose Saison seit 2006 feststand. Mit weiterhin 71 Titeln gehört die Borussia aber nach wie vor zu den drei erfolgreichsten deutschen Vereinsmannschaften überhaupt neben Spandau/Wasserball und München/Fußball.

Seit Saisonbeginn 2019/20 im Sommer läuft dagegen (fast) alles nach Plan, die Borussia tanzt auf allen drei Hochzeiten in das neue Jahr. Mit sechs Siegen in sechs Spielen erreichten Timo Boll und Co. mit blütenweißer Weste das Champions League Viertelfinale, das ab Januar ausgetragen wird. [Anm.d.Red.: Gegner ist dann der dänische Meister Roskilde Bordtennis BTK 61, der am 15. Januar Gastgeber und am 13. Februar zu Gast im ARAG CenterCourt ist]. Ebenso stark waren die Auftritte im Pokal, die die Landeshauptstädter in das Pokal Final Four brachten und die Möglichkeit auf den ersten Titel gleich zu Beginn des neues Jahres (4. Januar) bieten. In der Tischtennis Bundesliga lief es für die ambitionierten Düsseldorfer rund, bevor im Dezember der Motor kurzzeitig etwas in Stottern geriet und zwei überraschende Niederlagen die Mannschaft zurückwarfen. Mit zwei Siegen kurz vor Weihnachten fand die Borussia jedoch schnell wieder in die Spur und liegt im Rennen um die Play-off-Plätze als Zweite (24:8), bei nur zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Saarbrücken, im Soll.

Nachdem es Timo Boll in 2019 nicht gelang, soll nun im kommenden Jahr seine imponierende Trophäensammlung weiter aufgestockt werden. Glückt das dem Weltranglistenzehnten, dann würde er mit dem heutigen Bundestrainer Jörg Roßkopf gleichziehen im Borussia-internen Ranking der erfolgreichsten Spieler der Vereinsgeschichte. Roßkopf steht bei 25 Titeln, Boll bei 24. Omar Assar wartet indes noch auf seinen ersten Triumph in Deutschland und hofft nun in seinem zweiten Jahr am Rhein auf Vollzug.

Das Team von Trainer Danny Heister wurde zum 1. Juli um den deutschen Nationalspieler Ricardo Walther verstärkt. Den eigenen und auch Vereins-Ansprüchen wurde der 28-Jährige noch nicht ganz gerecht, da er in den vergangenen Monaten immer wieder mit kleineren Verletzungen und Krankheiten zu kämpfen hatte. Zurück zu alter Stärke fand Anton Källberg, der nach einer schwierigen Vorsaison inzwischen wieder eine feste Größe geworden ist und schon einige wichtige Siege einfahren konnte, u.a. gegen Mattias Falk (Bremen, Weltrangliste: 9), Sathiyan Gnanasekaran (Grünwettersbach, WR: 30) und Ruwen Filus (Fulda, WR: 37). Eine zuverlässigere Nummer zwei als Kristian Karlsson ist sicherlich nur schwer zu finden. Der Linkshänder bestritt in diesem Jahr 31 Einzel für die Borussia und gewann starke 25, elf davon im ersten Halbjahr, 14 im zweiten.

Statistik: Die Düsseldorfer Tischtennisasse absolvierten in den vergangenen 12 Monaten 37 Spiele, von denen sie 28 gewannen. 43 Prozent der Partien endeten mit 3:1 (16x), elf mit 3:0 und zehn mit 3:2. Im Durchschnitt bekamen die Zuschauer 4,0 Matches pro Begegnung zu sehen.

Für die Athleten der Borussia hatten die zurückliegenden Monate noch einiges mehr zu bieten. Timo Boll gewann die European Games und qualifizierte sich als erster Sportler überhaupt für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Außerdem führte er die deutsche Herren-Nationalmannschaft zu Gold und zur Teilnahme an den Sommerspielen sowie zum Mannschafts-Europameistertitel, wurde zum 13. Mal Deutscher Meister im Einzel und belegte Platz drei beim prestigeträchtigen Europe Top 16. Kristian Karlsson stand mit dem schwedischen Team im Finale der European Games gegen Deutschland und holte Bronze bei der EM und erreichte erstmals das Endspiel im Einzel bei einem World Tour Turnier, den Croatia Open. Ricardo Walther durfte sich über drei erfolgreiche Qualifikationen für das Hauptfeld bei den China Open, Hong Kong Open und Hungarian Open freuen, Omar Assar über den Sieg beim Afrika Cup und der damit verbundenen Olympia-Teilnahme sowie über seine Erfolge bei den Afrika Spielen im Mixed und mit der ägyptischen Mannschaft. Anton Källberg gewann bei den Croatia Open sein erstes internationales Turnier und besiegte dabei im Finale seinen Teamkollegen Karlsson, zudem holte er Bronze mit Schweden bei der Europameisterschaft und im Einzel bei den nationalen Meisterschaften seines Landes.

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