Frank Tatzel (vorne 3.v.l.) mit (vorne v.l.) Heinz-Theo Temath, Gerd Homölle, Josef Schmitz, Maria Lilott, Marlene Schonenberg, dahinter Heinz-Dieter Bartels, Herbert Schwan, Norbert Mülders und Rudi Tepaß (Foto: privat)
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Rheinberg. Nach guter Tradition begrüßte Bürgermeister Frank Tatzel in der Stadthalle seine geladenen Gäste aus Politik und Verwaltung und Vertreter der acht Sankt Martinskomitees, die im Rahmen der Veranstaltung als ehrenamtlich Aktive besonders geehrt wurden, persönlich mit Handschlag beim Neujahrsempfang der Stadtverwaltung in Rheinberg. Insgesamt wünschte Frank Tatzel rund 600 Mal alles Gute zum neuen Jahr und freute sich über jeden Gast, der es möglich machen konnte, auch offiziell gemeinsam mit ihm und dem Verwaltungsvorstand ins noch junge Jahr zu starten und der Ehrungen beizuwohnen.

Für einen stimmungsvollen Beginn des Empfangs und den „Segen von oben“ sorgte zum zweiten Mal, einen Tag vor dem Tag der „Heiligen Drei Könige“, eine Abordnung von Sternsingern der Pfarrgemeinde St. Peter, die auf Einladung von Frank Tatzel mit dem Einzug in die Stadthalle und einem vorgetragenen Lied auf der großen Bühne nach altem Brauch den Zug zur Krippe nachspielten.

Nachdem Frank Tatzel die geladenen Gäste auch offiziell begrüßt und sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen vom Verwaltungsvorstand und allen zur Stadtverwaltung zählenden Einrichtungen und Betrieben sowie der Politik für die gute Zusammenarbeit bedankt hatte, gab er einen Einblick in ein bewegtes Jahr 2019 und einen Ausblick auf die gemeinsam zu bewältigenden Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft.

Zu Beginn informierte der Bürgermeister über die städtische Haushaltslage. Sein besonderer Dank bei diesem Thema galt der neuen Kämmerin Iris Itgenshorst, deren Wirken er als großen Gewinn für die Stadt herausstellte. Als besonders erwähnenswert, sah das Stadtoberhaupt die Investitionen in den Bereich Bildung, wie unter anderem für die Europaschule und das Amplonius Gymnasium und zitierte dabei John F. Kennedy: „Es gibt nur eine Sache auf der Welt die teurer ist als Bildung. Keine Bildung!“.

Die derzeitige Erweiterung der Europaschule beinhaltet einen Oberstufen-Campus, zusätzliche Räumlichkeiten für Technik, naturwissenschaftliche Fächer sowie für die schulische Inklusion von Schülerinnen und Schülern und einen Aufzug. Die Fertigstellung der Baumaßnahme wird im Frühjahr bzw. Sommer dieses Jahres erwartet.

Bedingt durch die Erweiterung der Mensa war es erforderlich, auch das Raumangebot im Amplonius-Gymnasium zu erweitern. Dazu wurde bereits das Dachgeschoss des naturwissenschaftlichen Gebäudes zu atelierartigen Kunsträumen ausgebaut. Entstanden sind drei helle Fachräume für den Kunstunterricht, die bereits im Dezember 2019 bezogen werden konnten. Wegen des akuten Raumbedarfes des Amplonius-Gymnasiums, ist die Erweiterung des Gebäudes geplant. In diesem Jahr werden die vorbereitenden Planungen (Ermittlung des Raumbedarfes/Kostenkalkulation) fortgeführt. Die Baumaßnahme muss im Jahr 2026 fertiggestellt sein.

Aus dem Fachbereich Sport berichtete Frank Tatzel darüber, dass in der letzten Ratssitzung der Projektleiter der neuen 3-fach Sporthalle den erfolgreichen Entwurf für das Gebäude vorgestellt hat. Der Rat stimmte der Auftragserteilung an die Firma „d & b Bau GmbH“ aus Essen einstimmig zu. Der Festpreis für den von der Jury ausgewählten Entwurf beträgt 6.533.698,71 €. Die Anwesenden freuten sich merklich sehr, dass Bürgermeister Frank Tatzel, für den  gelernten und pflichtbewussten Banker selbstverständlich, bei der Nennung der genauen Summe auch nicht auf die Nachkommastellen verzichtete.  Die Fertigstellung der Halle ist für August 2021 vorgesehen. Die Verwirklichung dieses Projektes ist, so Frank Tatzel, für die Fachschaften Sport des Amplonius Gymnasiums und der Europaschule sowie das Sportabitur von herausragender Bedeutung. Die Rheinberger Sportvereine profitieren natürlich ebenfalls von den dringend benötigten zusätzlichen Hallenzeiten.

Ein Highlight wird in diesem Jahr für die Region die Landesgartenschau im Nachbarort Kamp-Lintfort sein. Frank Tatzel berichtete, dass es im Rahmen der Beteiligung der Stadt Rheinberg an der LAGA dem Team des Stadtmanagements gelungen sei, ein interessantes Programm am „wir4-Pavillon“ auf dem Gelände der Landesgartenschau, themenbezogene Aktionen und Veranstaltungen in Rheinberg anzubieten. Die offizielle LAGA-Pflanze „Kallis Sonnenschein“ stammt aus dem Hause der Firma Dümmen Orange. In der Vermarktung der Pflanze befindet sich bereits ein Paket zum Besuch des Kräutergartens der Firma Underberg sowie des Schaugartens der Firma Dümmen Orange mit anschließendem gastronomischem Angebot im „Ratskeller“ in Rheinberg.

Weiterhin führte der Bürgermeister aus, dass bereits in 2018 im Jugendhilfeausschuss im Rahmen der Tagesstättenbedarfsplanung der Bau einer weiteren KiTa am Standort Akazienstr. beschlossen wurde. Die KiTa wird dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Niederrhein e. V., als zukunftigem Träger der Tageseinrichtung langfristig vermietet werden. Der Baubeginn ist im Herbst 2019 erfolgt. Der Investor rechnet mit einer Bauzeit von ca. 18 Monaten, sodass die Inbetriebnahme der KiTa im Frühjahr/Sommer 2021 erfolgen wird.

Da bereits jetzt akuter Platzbedarf besteht, wurde die städtische Begegnungsstätte Eschenstr. 28 in eine „Übergangs-KiTa“ umgestaltet. Eine weitere KiTa ist auf dem Gelände der „Gemeinschaftsgrundschule Am Annaberg“ vorgesehen. Diese Tageseinrichtung wird durch die Stadt Rheinberg als zukünftigem Träger der KiTa selbst geplant und errichtet.

Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, zwecks Sicherstellung des Rechtsanspruches auf Versorgung mit bedarfsgerechten Kindergartenplätzen, im Rheinberger Süden geeignete Standorte zu suchen. Frank Tatzel sprach sich dabei nochmals dafür aus, eine politische Lösung anzustreben, die den Standort des städtischen Kindergartens Vierbaum dauerhaft garantiert.

Auch die Innenstadt-Sanierung ist in 2019 gut vorangekommen. Der Bürgermeister berichtete von der abgeschlossenen Umgestaltung des Holz- und Fischmarktes und davon, dass auch die Skulptur „Der Fischer“ von Paul Feltes kürzlich mit leicht verändertem Standtort auf den Fischmarkt zurückkehren konnte.

Im Jahr 2020 ist die Umgestaltung der Gelderstraße und angrenzender Straßen vorgesehen. Für die Umgestaltung der Wallanlagen und des Stadtburgareals soll im nächsten Jahr die Planung unter Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen.

Auch in die übrigen Stadtteile wird weiterhin investiert. Im Jahr 2019 beauftragte die Stadt Rheinberg die Erstellung eines Dorfentwicklungskonzeptes für den Ortsteil Borth. Mit Arbeitsbeginn Ende 2019 wird ein externes Planungsbüro gemeinsam mit der Verwaltung und unter Beteiligung der Öffentlichkeit im Ortsteil Borth das Konzept erarbeiten. Die Fertigstellung ist für Ende 2020 vorgesehen.

Deutliche Worte fand der Bürgermeister in Sachen Notarztstandorte: „Hände weg von den Notarztstandorten in Rheinberg und Xanten!“ Der neue, vom Kreistag beschlossene, Rettungsdienstbedarfsplan sieht viele Neuerungen vor, die gerade für die rechtsrheinischen Kommunen vorteilhaft sind. Frank Tatzel appellierte an alle Kreistagsmitglieder, sich für den dauerhaften Erhalt der Notarztstandorte in Rheinberg und Xanten einzusetzen. „Notarztstandorte kann man nicht mit der betriebswirtschaftlichen Brille sehen.“, so der Bürgermeister und versicherte den Anwesenden, dass er sich weiterhin für den Erhalt der Standorte einsetzen werde.

Damit schloss Frank Tatzel seine Berichterstattung ab und bat zur alljährlichen Ehrung der Verwaltung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer acht Vertreter aus den verschiedenen Martinskomitees der Stadt auf die Bühne. Er führte aus, dass der Martinsbrauch auf eine sehr lange Tradition zurückgeht und mittlerweile sogar als immaterielles Kulturerbe des Landes NRW anerkannt wurde. Seit 1700 Jahren wird die Legende vom heiligen Martin von Tours, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte, schon überliefert. Martin ist einer der populärsten Heiligen und ein Symbol für Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Um diesen schönen und lehrreichen Brauch in Rheinberg am Leben zu erhalten, setzen sich acht Martinskommitees mit zahlreichen Helferinnen und Helfern und viel Herzblut Jahr für Jahr ein. Stellvertretend für alle Aktiven, wurden Heinz Theo Temath (St. Martinskomitee Borth und Wallach), Josef Schmitz (St. Martinskomitee Budberg), Herbert Schwan (St. Martinskomitee Eversael), Maria Lilott (St. Martinskomitee Orsoy), Marlene Schonenberg (ebenfalls St. Martinskomitee Orsoy), Rudi Tepaß (St. Martinskomitee Ossenberg e.V.), Gerd Homölle (St. Martinskomitee Rheinberg-Alpsray e.V.) und Heinz-Dieter Bartels (St. Martinskomitee Rheinberg 1903 e.V.) von den Kommitees als besonders zu Ehrende ausgewählt. Das St. Martinskomitee Rheinberg-Millingen wollte keinen Vertreter benennen, da sich dort alle Helferinnen und Helfer gleichermaßen einbringen. Zusammen mit Werkleiter Norbert Mülders, der im Namen für die Firma Solvay, die das Ehrenamt in Rheinberg schon seit Jahren finanziell unterstützt, nahm Bürgermeister Frank Tatzel die Ehrung der Auserwählten vor und bedankte sich herzlich für das ehrenamtliche Engagement.

Der „Chor Harmonie Rheinberg“ unter der Leitung von Michael Wulf-Schnieders und die AGC Alligators“, die Cheerleading AG des Amplonius Gymnasiums, unter der Leitung von Kyra Friebe, rundeten das gelungene Programm mit musikalischen sowie tänzerisch-sportlich und sogar akrobatischen Darbietungen ab.

Mit einem großen Dank auch an alle anderen in den verschiedensten Vereinen, Organisationen, Verbänden und Betrieben ehrenamtlich Tätigen, die sich für ihre Stadt einsetzen sowie allen, die im schönen Rheinberg Verantwortung tragen, wünschte Bürgermeister Frank Tatzel allen Anwesenden ein spannendes und vor allem friedliches Jahr 2020.

(Der vollständige Verwaltungsbericht kann auf der Internetseite der Stadt unter www.rheinberg.de eingesehen werden.)

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