Die Schützen Stefan Hoppe (Schützenkönig), Peter Schmidt (1. Brudermeister), Mike Kunze (Bezirksbundesmeister) und Georg Jablonowski (v.l.) übergeben dem stellvertretenden Archivleiter Christoph Moß (rechts) die Dokumente (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation)
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Krefeld. Unterlagen können nun wissenschaftlich erforscht werden

Das Stadtarchiv Krefeld hat Unterlagen der Historischen Schützenbruderschaft Hüls übernommen. Die Dokumente reichen vom 17. bis in das 20. Jahrhundert. „Diese Quellen haben einen wichtigen lokal-historischen Bezug, auch für das Brauchtum am Niederrhein“, sagt Dr. Christoph Moß, stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Krefeld. „Wir haben bislang nur vereinzelt Unterlagen von Schützenvereinen in unserem Bestand“, sagt Moß. Die Dokumente und Unterlagen zuerst für die nächsten Jahrzehnte im Archiv einsehbar sein und der Forschung zur Verfügung stehen.

Bei dem ältesten Objekt handelt es sich um ein Rechnungsbuch, das ab 1658 bis 1801 geführt wurde. Es beinhaltet Aufzeichnungen von Einkünften, Vermögen, Abrechnungen der Rosenkranzbruderschaft Beatae Mariae Virginis, dem Ursprung der heutigen Schützengemeinschaft. Dieses und weitere Quellen ermöglichen einen Blick in das soziale und gesellschaftliche Leben am Niederrhein, insbesondere in Hüls. Die seltene Überlieferung weiß Peter Schmidt, erster Vorsitzender der Historischen Schützenbruderschaften von Hüls 1464-1597, nun in guten Händen. „Wir übergeben die Dokumente mit einem guten Gefühl“, betont Schmidt. „Es handelt sich um das Gedächtnis der Bruderschaft. Diese muss vernünftig und sicher bewahrt werden“, fügt Schmidt hinzu. Die Dokumente ruhten viele Jahre ausschließlich in einem Bankschließfach. Für die nächsten 30 Jahre stehen der Öffentlichkeit die Unterlagen im Stadtarchiv nun zur Verfügung. „Es handelt sich um einen halben Archivmeter. Das klingt zwar nicht nach viel, aber Inhalt ist hier ausschlaggebend“, betont Moß. Der Bestand verbleibe im Eigentum des Vereins.

Erst nach drei Jahrzehnten müsste man entscheiden, ob er dann dauerhaft im Stadtarchiv verbleibt oder zurückgenommen wird. „Wir bewahren ihn auf und werten alles wissenschaftlich aus. Es ist für uns ein Lückenschluss, denn bisher haben wir von Schützenvereinen nur Dokumente, wenn sie mit der Stadt korrespondierten“, sagt Moß. Ein ausführlicher Bericht über ausgewählte Dokumente des Bestandes und deren Inhalt befindet sich in der neuesten Ausgabe des Krefelder Jahrbuches „Die Heimat“.

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