Prof. Dr. Daniel Kühnle (Foto: UDE/Frank Preuß)
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Essen. Neu an der UDE: Daniel Kühnle – Verhalten verändern

Wer nimmt Schockbilder auf Zigarettenpackungen ernst? „Die Australier tun’s“, sagt Dr. Daniel Kühnle. Die Deutschen auch? Das untersucht der neue VWL-Juniorprofessor mit den Schwerpunkten Arbeitsmarkt und Gesundheit an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Außerdem erforscht er wie sich Mutter- und Vatersein auf die Karriere auswirkt.

Kühnle studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Leeds in England (2003-2007) und im schwedischen Lund, (2005-2006). Seinen Master in Entwicklungsökonomik und -politik erwarb er 2008 an der University of Manchester. Danach war er von 2009 bis 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der australischen University of Melbourne, 2014 wurde er an der Universität Erlangen-Nürnberg mit einer Arbeit über Gesundheit und Lebenszufriedenheit promoviert.

„In Australien werden Raucherlungen seit 2005 auf die Schachteln gedruckt und die Anzahl der Raucher geht zurück“, sagt der 36-Jährige. Junge Menschen und weniger Gebildete hätten am stärksten auf die Fotos reagiert. Der Gesundheitsökonom hat für seine Arbeit repräsentative Beobachtungsdaten von Rauchern und Nicht-Rauchern aus Down-Under ausgewertet. An der UDE möchte er untersuchen, wie Deutsche mit den Warnungen und Rauchverboten umgehen.

Am Thema Elternschaft interessiert den dreifachen Familienvater besonders, wie sie die Erwerbsverläufe von Müttern und Vätern beeinflusst. Bislang seien meist die Frauen zuhause geblieben. „Ich möchte empirisch herausfinden, ob etwa das Elterngeld etwas an der Rollenverteilung ändert“, so Kühnle.

Des Weiteren analysiert er, wie gesellschaftliche und wirtschaftliche Lebenslagen die Gesundheit und Verläufe auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Beispielsweise untersucht Kühnle anhand eines Experiments, wie es gelingen kann, Langzeit-Obdachlose wieder in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren.

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